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Wir werden diese Schlacht nie gewinnen

 

Nach drei Wochen auf der Südhalbkugel pünktlich zum Winterbeginn wieder zurück sehe ich, dass Paul Krugman einen sehr interessanten Beitrag über die politische Ökonomie der Wirtschaftspolitik verfasst hat. Seine Kernaussage: Die Essenz der Makroökonomie ist im öffentlichen Diskurs nicht vermittelbar.

On the other hand, the public doesn’t “get” macroeconomics; lines like “American families are having to tighten their belts, so the government should too” still resonate. You could blame Obama for not using the bully pulpit to teach the nation why this is wrong, and I wish he had made more of a stand. Still, the fact is that this is just a hard story to get across — God knows, half the macroeconomics professors in America don’t seem able to understand it — and no politician has ever managed to do it.

Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen: Die Erfahrungswelt der Menschen ist die einzelwirtschaftliche Situation, dass sich bei gesamtwirtschaftliche Betrachtung die Logik umkehrt versteht niemand. Mit einem Plädoyer für höhere Staatsschulden zur Abfederung lassen sich in einer Talkshow keine Punkte holen. Auch für aufgeklärte Politiker ist es deshalb rational, verbal dem Mainstream zu huldigen und dann still und heimlich doch mehr Geld auszugeben. Übrigens beschreibt das zumindest zum Teil das Handeln der Bundesregierung  nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers und phasenweise auch während der Euro-Krise (allen Lobreden auf die Bundesbank zum Trotz hat Merkel entschieden, Draghi gewähren zu lassen).

Das ist natürlich für progressive Beobachter frustrierend. Denn auch wenn ihre Empfehlungen umgesetzt werden, bleibt die Anerkennung versagt. Es wird auch in Zukunft viele Lobreden auf Walter Eucken und wenige auf John Maynard Keynes geben – obwohl Keynes für das Regierungshandeln wahrscheinlich wichtiger ist. Die Menschen suchen in der Politik die Bestätigung ihrer (Vor)Urteile nicht die intellektuelle Herausforderungen.

Anderseits – um mit einem anderen Politiker zu sprechen: Wichtig ist was hinten rauskommt.