Bis heute zählt die Anklage im NSU-Prozess ausschließlich die drei Rechtsextremisten Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt als Mitglieder der terroristischen Gruppe. dpa-Autor Christoph Lemmer entdeckt in der Vernehmung des Thüringer Neonazis Tino Brandt aus der vergangenen Woche jedoch Hinweise, die für ein weiteres Mitglied sprechen sollen: So ließ Richter Manfred Götzl die Frage einer Anwältin nach weiteren V-Männern im Umfeld der Zelle erstmals zu – bislang hatte er ebensolche Fragen zum Netzwerk im NSU-Umfeld regelmäßig blockiert.
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Der Zeuge lieferte eine Andeutung: „Brandt hatte nach stundenlangem Ausweichen eingeräumt, er habe eine ‚Person‘ im Kopf. Sogleich besann er sich aber und fügte hinzu, ihm falle kein Name ein.“ Nebenklagevertreter vermuten als Mitstreiter des NSU Angehörige der verbotenen Neonazi-Organisation Blood & Honour in Chemnitz.
Am Dienstag und Mittwoch sagen im Prozess Mitarbeiter des Thüringer Verfassungsschutzes aus, die Brandt in seiner Zeit als V-Mann betreut hatten. Einen Ausblick auf die Vernehmungen liefert die Thüringer Allgemeine.
Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 1. Oktober 2014.