Ein früherer V-Mann aus Hessen, Benjamin G., wurde für seine Aussage im NSU-Prozess 2013 vom Verfassungsschutz bezahlt. Aus der Landeskasse erhielt er ein „Tagegeld“ in Höhe von 172,80 Euro für die Reise nach München, wie der hessische Innenminister Peter Beuth als Antwort auf eine Anfrage bekanntgab. Das berichtet Pitt von Bebenburg in der Frankfurter Rundschau. Auch den Anwalt, der G. in die Sitzung begleitete, bezahlte demnach der Geheimdienst. G. wurde von Andreas T. betreut, dem Verfassungsschutz-Mitarbeiter, der beim Mord an Halit Yozgat in Kassel 2006 anwesend war.
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Ein weiterer V-Mann sagt heute im Prozess aus: Marcel D. aus dem thüringischen Gera. Der Auftritt des Rechtsextremen werde brisant, schreibt Jens Eumann in der Chemnitzer Freien Presse: So genoss D. „besondere Fürsorge Thüringer Geheimdienstler – etwa bei anstehenden Razzien“, heißt es dort. Im Jahr 2000 sei er vor einer anstehenden Wohnungsdurchsuchung gewarnt worden. Der Neonazi soll engen Kontakt zu Unterstützern des NSU-Trios gehalten haben.
Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 12. März 2015.