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220. Prozesstag – Wer stellte den Bombenkoffer ab?

 

Update: Der Zeuge Rene S. wurde auf einen anderen Termin umgeladen.

Es war eine der ersten Taten, mit der die spätere Terrorgruppe NSU in Erscheinung trat: Im September 1997 wurde ein Koffer, in dem sich eine Bombe befand, auf dem Vorplatz des Theaters in Jena gefunden. Der Sprengsatz war zwar nicht mit Zünder versehen, setzte jedoch ein deutliches Signal für die Rechtsextremen. Beteiligt waren damals nicht nur Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, sondern auch weitere Kameraden der Neonazi-Szene – darunter Henning H., der am Dienstag als Zeuge im NSU-Prozess aussagen muss.

Zu einer noch früheren Tat ist der Zeuge Rene S. geladen. Gegen ihn wurde in einem Verfahren ermittelt, das die Staatsanwaltschaft wegen einer Bombenattrappe führte. Dabei handelte es sich um eine Holzkiste mit der Aufschrift „Bombe“, die Kinder auf einem Fußballplatz in Jena gefunden hatten. Nebenkläger und Gericht erhoffen sich von den beiden Männern Hinweise auf die Ideologie, der Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt damals folgten. Bald darauf, im Januar 1998, tauchte das Trio auf der Flucht vor der Polizei in den Untergrund ab.

Zudem sagt eine Kommissarin des Bundeskriminalamts aus. Sie wertete Beweise aus, die in der ausgebrannten Zwickauer Wohnung des NSU-Trios gefunden worden waren.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.