Wie die meisten Redaktionen der Welt hat ZEIT ONLINE täglich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu tun. Forscher helfen uns mit Fachwissen, sind Interviewpartner, beraten bei schwierigen Recherchen. Eher selten ist der umgekehrte Fall: dass Wissenschaftler unsere journalistischen Recherchen für ihre Forschung verwenden. Genau das ist aber im vergangenen Jahr so häufig geschehen, dass wir Ihnen davon berichten wollen.
Im Mai 2019 veröffentlichte ZEIT ONLINE die Datenrecherche Die Millionen, die gingen. In dem Artikel ging es um die Millionen Menschen, die Ostdeutschland nach dem Mauerfall verlassen hatten. Uns interessierte, wohin diese Menschen gegangen waren und woher sie kamen. Umzüge sind in Deutschland generell gut dokumentiert, gesammelt werden die Informationen vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden. Wir wollten jeden der Umzüge zwischen 1991 und 2017 auswerten und daraus eine Karte der Ost-West-Migration erstellen.
Was hat Politik im Bundestag mit dem Alltag von Menschen unter 30 zu tun? „represent“ erklärt Hintergründe, entschlüsselt Politikersprache und prüft Fakten.
Junge Menschen in Deutschland sind zwar politikermüde, aber keineswegs politikverdrossen. An diesem Ergebnis der aktuellen Shell Jugendstudie setzen ZEIT ONLINE und funk, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF, an und starten ein neues gemeinsames Politik-Videoformat. „represent“ soll zeigen, wie Themen, die jungen Menschen wichtig sind, im Bundestag diskutiert und umgesetzt werden. Wie stehen die Parteien zu den Fragen, die die Jungen bewegen? Wer repräsentiert ihre Interessen? Ab sofort erscheint jeden Mittwoch eine Folge des neuen Politik-Videoformats auf YouTube, zeit.de und funk.net.
Ein interdisziplinäres Team aus 14 Journalistinnen, Designern und Entwicklerinnen hatte alle Reden im Parlament seit 1949 grafisch analysierbar gemacht. Das Datenprojekt zeigt, worüber in den vergangenen 70 Jahren im Deutschen Bundestag gesprochen wurde und wie sich die Sprache der Parlamentarier verändert hat. Den zweiten Platz in der Kategorie gewann die Süddeutsche Zeitung mit dem Projekt Verfassung, vermessen – 70 Jahre Grundgesetz. Den dritten Platz belegte der Tagsanzeiger in der Schweiz mit dem Artikel Ein Leben lang trächtig und am Ende eine Wurst.
Auch in der Kategorie Social Media ging der erste Preis an ZEIT ONLINE. Ausgezeichnet wurde die Visualisierung des Artikels Die Psychologie des Kaffeebechers. Zum Start des Schwerpunkts Die Antwort zeigte ein siebenköpfiges Team in einem 26-stündigen Facebook-Livestream, wie viele Pappbecher in Deutschland jeden Tag weggeworfen werden – 89 pro Sekunde.
Das Datenprojekt erzählt eine der am wenigsten dokumentierten Geschichten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Seit dem Mauerfall vor 30 Jahren haben Millionen Menschen den Osten in Richtung Westdeutschland verlassen. Mithilfe von Umzugsdaten der Einwohnermeldeämter zeigte ZEIT ONLINE erstmals, wohin diese Menschen gingen.
Das Datenprojekt war zugleich der erste Artikel des neuen ZEIT-ONLINE-Ressorts X. Das neue Team soll gemeinsam mit anderen Ressorts Schwerpunkte zu großen, gesellschaftlichen Themen erarbeiten.
Gold gewann ein Team von Reuters mit dem Projekt 10 Years On über den Zusammenbruch der Bank Lehman Brothers. Bronze ging an Social Credit System: Breathing Scores? der italienischen Forschergruppe Density Design Research Lab.
Das von ZEIT ONLINE und 15 europäischen Partnermedien initiierte Gesprächsprojekt Europe Talks ist heute mit dem Jean-Monnet-Preis ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt Projekte und Persönlichkeiten, die „dazu beitragen, die europäische Integration zu unterstützen und zu stärken“. Der Preis wird einmal im Jahr von der französischen Nichtregierungsorganisation European Constitution verliehen, unter der Schirmherrschaft von Europäischer Kommission und Europäischem Parlament.
„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“, sang Wolf Biermann 1991, und es könnte der Soundtrack zur aktuellen Ausgabe der ZEIT sein. Denn die ZEIT sieht von dieser Woche an etwas anders aus. Weiter„Warum sich die ZEIT verändert“
Guten Tag, wir haben unsere Startseite überarbeitet.
Sie haben das noch nicht bemerkt? Dann lesen Sie diesen Text wahrscheinlich mit Ihrem Smartphone. Denn die größte Veränderung ist nur auf einem großen Bildschirm zu sehen: Die rechte Spalte ist weg.
Wir haben den Bereich am rechten Rand ersatzlos gestrichen. Was dort stand – etwa die meistgelesenen Artikel oder unser tägliches Nachrichtenquiz –, finden Sie jetzt im Zentrum der Homepage. Weiter„ZEIT ONLINE hat die Homepage schön“
In den Konferenzen von ZEIT ONLINE gibt es einen geflügelten Satz: “Wir nehmen das mit.” Er fällt oft am Ende von besonders leidenschaftlichen Debatten zu den großen Themen unserer Zeit, seien es Wohnen oder Mobilität, Ernährung oder Erziehung, Ungleichheit oder Geschlechterrollen. Mit „Wir nehmen das mit“ erklären Redakteurinnen und Redakteure, dass sie dieses wichtige Thema bald aufgreifen werden, mit einer großen Reportage etwa, einem umfassenden Spezial, vielleicht einer mehrteiligen Serie – eigentlich.
Über die Jahre hat der geflügelte Satz eine zweite, ironische Bedeutung erhalten und sorgt in unseren Konferenzen gelegentlich auch für Heiterkeit: weil die zuständigen Redakteure dasselbe große Thema eigentlich vor einem Vierteljahr schon einmal mitgenommen haben oder weil sie das große Thema eigentlich gerne mitnehmen würden, aber bereits eine längere Liste anderer wichtiger Themen mitgenommen haben. Im Alltag eines Onlinenachrichtenangebots, der von Minuten und Stunden bestimmt wird, fehlen gelegentlich die Wochen und Monate, um all jene Fragen, die uns eigentlich auch noch beschäftigen, umfassend aufzubereiten.
Das Ressort ohne Namen
Deshalb gründen wir X. Das neue Ressort wird sich um jene großen Themen unserer Gesellschaft kümmern, die wir oft so leidenschaftlich diskutieren und gerne noch viel öfter umfassend beleuchten würden. Als Namen hat es nur einen Platzhalter, weil es keinen festgelegten thematischen Fokus besitzt wie Wirtschaft oder Sport und deshalb auch keine eigene Rubrik auf ZEIT ONLINE erhält. Es wird stattdessen alle Redakteurinnen und Redakteure dabei unterstützen, Themen aus ihrem Fachgebiet mitzunehmen – und in kurzer Zeit aufwendig aufzubereiten. So wollen wir dem Satz „Wir nehmen das mit“ seine Eigentlichkeit austreiben.
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Die Welt wird immer besser. Sie werden es nicht glauben: Oft berichten wir bei ZEIT ONLINE über Dinge, die sich zum Schlechteren entwickeln. Populismus, politisches Versagen, Angriffe auf die Privatsphäre, Umweltzerstörung, Betrug oder Gewalt sind regelmäßig Thema unserer Homepage. Weil wir es wichtig finden, dass unsere Leserinnen und Leser von Missständen erfahren und informiert handeln können. Weiter„Und was machen wir jetzt? ZEIT ONLINE startet „Die Antwort““
Ein Team von ZEIT ONLINE ist mit dem Medienpreis Luft- und Raumfahrt ausgezeichnet worden. Die unabhängige Fachjury unter Leitung der Deutschen Journalistenschule zeichnete das Projekt Treibstoff für den Syrienkrieg mit dem Preis in der Kategorie Online aus. In dem prämierten Stück zeigen die Autoren Kai Biermann, Paul Blickle, Lennart Hildebrandt, Julian Stahnke und Sascha Venohr, dass die Flugbereitschaft der Bundeswehr nicht nur Politiker von Termin zu Termin bringt. Interne Daten belegen, in welch großem Umfang die Flugzeuge auch Bomber für den Luftkrieg in Syrien betanken. Weiter„ZEIT ONLINE erhält Medienpreis Luft- und Raumfahrt“