Die amerikanische Wirtschaft schaltet einen Gang herunter, im Rest der Welt brummt es. Diese Abkopplung erlaubt das lang ersehnte Ausbalancieren der globalen Ungleichgewichte, abzulesen an dem irrsinnig hohen amerikanischen Leistungsbilanzdefizit. Was für den Volkswirten das Traumszenario ist, bereitet dem Anleger Kopfschmerzen. Denn der amerikanische Kapitalmarkt gibt noch immer den Takt an den internationalen Finanzmärkten vor. Und für amerikanische Anlagen sieht es derzeit alles andere als rosig aus – sie sind schlicht überbewertet. Das gilt für die Aktien, genauso wie für die Unternehmensanleihen, die Immobilien und natürlich ganz besonders für den Dollar.
Wenn aber amerikanische Aktien zur Schwäche neigen und der Dollar abwertet, haben auch die übrigen westlichen Aktienmärkte wenig Potenzial nach oben. Eine aufwertende Währung ist in der Regel negativ für die heimischen Titel, hinzu kommt die starke Abhängigkeit von der Entwicklung des US-Aktienmarktes.
Unter den großen Märkten entpuppt sich der japanische als die wahre Schönheit. Die Gewinne in Japan steigen rasant, die Lohnstückkosten fallen, während die Output-Preise anziehen, sowohl im Industriesektor als auch bei den Dienstleistungen. Wenn Japan von den internationalen Anlegern wiederentdeckt wird, dürfte auch der völlig unterbewertete Yen anziehen. Dann hätte sich der rechtzeitige Einstieg erst recht gelohnt.
Mehr zu den Aussichten für Anleihen, Wechselkursen und Emerging Markets in meinem monatlichen Ausblick:
Wermuth’s Investment Outlook – April 2007*) (pdf, 229 KB)
*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)