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Neue Rezessionsgefahren und starke Aktienmärkte – das passt nicht zusammen!

Seit dem Aktiencrash vom vergangenen Frühjahr haben sich die wichtigsten Aktienmärkte mit Raten zwischen 30 und 50 Prozent erholt. Ich halte das für übertrieben und rechne mit einem erneuten Rückschlag. Die Anleger setzen offenbar darauf, dass es durch große Produktivitätsfortschritte und eine moderate Lohninflation im Verlauf der wirtschaftlichen Erholung zu einem deutlichen Anstieg der Gewinne kommen wird und es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Pandemie besiegt ist. Zudem glauben sie wohl, dass es keine gute Alternative zu Aktien gibt, da die Renditen der für sie interessanten Bonds sowohl nominal als insbesondere auch real bei Null liegen, oder sogar im negativen Bereich. Weiter„Neue Rezessionsgefahren und starke Aktienmärkte – das passt nicht zusammen!“

 

Anlagestrategie bei Nullzinsen

Wir leben erneut in einer Zeit sehr niedriger Inflationszahlen. Die Outputlücken sind gewaltig und verhindern jeglichen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Das wiederum zwingt die Notenbanken, die Leitzinsen bei Null zu halten. Da das schon lange so ist und weiter so bleiben wird, nähern sich die Renditen am langen Ende den Geldmarktsätzen. Die Zinskurven verflachen und nähern sich in ihrer gesamten Länge der Nullmarke, oder sinken sogar darunter. Staatsanleihen verlieren an Attraktivität, während Aktien gewinnen. Die traditionelle Portfoliostruktur, mit 60% in Aktien und 40% in Bonds taugt nicht mehr. Was tun? Anleger sollten die Struktur amerikanischer Universitätsportfolios studieren: mehr Risiko, längere Laufzeiten, Verzicht auf Liquidität.

Eine ausführliche Analyse der Aussichten und Risiken für Aktien und Anleihen finden Sie in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook: Asset allocation at a time of zero bond yields, June 2020*) (pdf, 373 KB)

*) Der Investment Outlook von Dieter Wermuth ist in englischer Sprache verfasst und wird im Herdentrieb in loser Folge zum Herunterladen bereitgestellt. (UR)

 

Aktienmärkte fast unbeeindruckt vom freien Fall der Weltwirtschaft – noch!

Trotz einbrechender Gewinne, einer zu erwartenden Welle von Konkursen und explosionsartig steigender Arbeitslosigkeit sind die Anleger noch nicht in Panik verfallen. Die Kurskorrekturen waren bisher nur moderat und nicht größer, als man es nach einer langen Rallye erwarten würde. Die Coronakrise ist aber alles andere als normal. Es geht nämlich in Richtung Depression. Wunschdenken hilft da nicht. Weiter„Aktienmärkte fast unbeeindruckt vom freien Fall der Weltwirtschaft – noch!“

 

Aktien weiter auf dem Weg nach unten

Trotz der großen Kursverluste der vergangenen Tage gibt es keine Anzeichen, dass die Sache bald ausgestanden ist. Seit ihren jeweiligen Hochs am 19. Februar haben der DAX 17 Prozent und der S&P 500 11 Prozent verloren. Die Futures-Märkte lassen vermuten, dass es heute Nachmittag in den USA um etwa 2,5 Prozent weiter nach unten gehen wird. Es sieht so aus, als ob wir vor einem der größten Rückschläge der vergangenen zwei Jahrzehnte stünden. Nach der Jahrhundertwende hatte es am deutschen Markt insgesamt fünf größere Kurseinbrüche gegeben, mit Verlusten zwischen 23 und 73 Prozent. Wir scheinen uns in Phase Nr. 6 zu befinden. Weiter„Aktien weiter auf dem Weg nach unten“

 

Hohe Dividenden, niedrige Bondrenditen – die Entscheidung fällt leicht

Der Aktienmarkt ist nicht kleinzukriegen. Inzwischen ist der Boom zehneinhalb Jahre alt. Es gab in dieser Zeit einige Rückschläge, aber sie dauerten nicht lang, weil der Optimismus ungebrochen war und gesunkene Kurse vor allem als günstige Kaufgelegenheiten betrachtet wurden, nicht als Vorboten von Schlimmerem.
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Bonds sind viel zu teuer

Zurzeit befinden sich die Zinskurven von zwölf oder 13 europäischen Ländern sowie von Japan im negativen Bereich, vom Tagesgeld bis zu den Renditen zehnjähriger Staatsanleihen. Die Märkte haben den Kontakt zu den Faktoren verloren, die normalerweise darüber entscheiden, wie hoch die Zinsen sind. Das sind vor allem die längerfristigen Inflationserwartungen, die Trendrate der Produktivität oder des realen Sozialprodukts und eine Prämie für das Risiko, dass Inflation oder Leitzinsen irgendwann von heute bis zur Fälligkeit stark ansteigen, oder dass der Emittent Zahlungsprobleme bekommt. Nach dieser Faustformel, ergibt sich für zehnjährige Bundesanleihen ein „normaler“ Zins von 2,2 Prozent. Am Markt werden diese Papiere aber mit einer Rendite von -0,6 Prozent gehandelt. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals eine so große Diskrepanz gegeben hat.
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Aktien unter Druck, Bonds profitieren von neuen Deflationsrisiken

Die jüngsten Prognosen der internationalen Organisationen sind durchweg ganz optimistisch. Die Zuwachsrate des globalen BIP wird 2019 etwas geringer ausfallen als im Vorjahr, rund drei Prozent nach 3,3 Prozent, aber von einer Rezession kann angesichts solcher Zahlen keine Rede sein. Der starke Rückgang der Bondrenditen und Aktienkurse im Mai zeigt, dass die Anleger dem Braten aber nicht so recht trauen – sie steigen auf „sichere“ Bonds um und haben am Aktienmarkt Gewinne mitgenommen. Weiter„Aktien unter Druck, Bonds profitieren von neuen Deflationsrisiken“

 

Geldpolitik gut für Aktien und Bonds – die sind aber nicht mehr billig

Nach ihrem weltweiten Ausverkauf im vierten Quartal 2018 haben sich die Aktienmärkte in diesem Jahr kräftig erholt und vielfach fast wieder die alten Höchststände erreicht. Vielleicht wegen nicht sehr attraktiver Alternativen fanden Anleger, dass Aktien eigentlich ganz billig waren. Es kam zu einem kleinen Boom, obwohl die Nachrichten aus der Wirtschaft zunehmend schlechter ausfielen und alle Wachstums- und Inflationsprognosen nach unten revidiert wurden, teilweise drastisch. Am schlimmsten traf es Euroland, aber auch in den USA und in China mehrten sich die Anzeichen, dass der konjunkturelle Wendepunkt erreicht ist. Weiter„Geldpolitik gut für Aktien und Bonds – die sind aber nicht mehr billig“

 

Globale Kapitalmärkte: Fast alles ist teuer

Seit März 2009, dem Tiefpunkt der vergangenen großen Rezession, befinden sich die Aktienmärkte der OECD-Länder im Aufwind. Die Performance-Indices sind deutlich rascher gestiegen als das nominale Bruttosozialprodukt des jeweiligen Landes, was ein Indiz dafür ist, dass Aktien überteuert sind und eine größere Korrektur sowohl nötig als auch wahrscheinlich ist. Vor allem in den USA, und dort besonders bei den Tech-Unternehmen haben die Kurse und Bewertungen astronomische Größenordnungen erreicht. Die Korrektur hat aber bisher vor allem auf den Märkten von Euroland und in China stattgefunden. Diese sind daher nicht mehr so überteuert wie noch vor kurzem. Weiter„Globale Kapitalmärkte: Fast alles ist teuer“

 

Investment Outlook: starker Gegenwind

Noch expandiert die Weltwirtschaft kräftig, aber die Risiken haben zugenommen – durch die Zinserhöhungen der Fed, die in Argentinien, der Türkei und anderen Schwellenländern eine Schuldenkrise ausgelöst haben, sowie durch den eskalierenden Handelskrieg, der auf die Stimmung von Verbrauchern und Unternehmen schlägt und eine globale Rezession auslösen könnte.
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