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Für Anleger gibt es auch Lichtblicke

 

Obwohl ziemlich sicher ist, dass die Rezession noch längst nicht zu Ende ist und uns vermutlich doch eine Deflation ins Haus steht, ist die Lage aus Anlegersicht nicht hoffnungslos. Selbst Staatsanleihen, die schon eine fulminante Rallye hinter sich haben, sind noch keineswegs ausgereizt. Man denke nur an Japan!

Der Einbruch der Rohstoffpreise, insbesondere der Ölpreise, hat die Kaufkraft der Verbraucher unerwartet stark verbessert. Da die Preise weiter rückläufig sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie weiter gestärkt wird. Die Konsumenten von Rohstoffen gehören zu den großen Gewinnern der Krise. Auch die stark fallenden Preise für Nahrungsmittel stärken die Kaufkraft. Vermutlich werden die Verbraucher daher eine wesentliche Rolle bei der Überwindung der Rezession spielen.

Ein weiterer Gewinner in der globalen Krise dürfte der Euro sein. Euroland leidet weniger als andere Teile der Welt unter Ungleichgewichten, und die Wirtschaftspolitiker geben nur vorsichtig Gas. Noch sieht es nicht danach aus, dass sie in Panik verfallen und die Geldpressen anwerfen. Ich vermute allerdings, dass sie letztlich nicht darum herum kommen werden. Die Frühindikatoren für die Konjunktur lassen das Schlimmste befürchten. Zunächst gehe ich davon aus, dass der Euro in Kürze wieder sein altes Hoch von 1,60 Dollar erreichen wird. Ab dann werden die Konjunkturpakete und geldpolitischen Maßnahmen eine andere Qualität gewinnen.

Dies ist die Zeit für Sparer und alle, die über Liquidität verfügen. In der Krise wird die Basis für eine gute Performance gelegt. Da der Abschwung an Fahrt zu gewinnen scheint, dürften die Gewinne der Unternehmen im Allgemeinen erst einmal weiter fallen, was den Kursen nicht gut tun wird. Aber einige, einst als langweilig apostrophierte Aktien werden sich gut behaupten, beispielsweise die von Versorgern oder Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie. Auch die meisten Versicherungen sind sehr billig zu haben – sie haben nicht mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die Banken, sind aber genauso abgestraft worden.

Ausführliches zu den Aussichten für Aktien, Bonds, Rohstoffe und Wechselkurse in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – December 2008*) (pdf, 205 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)