Nach wie vor expandiert die Weltwirtschaft real mit Verlaufsraten von etwa 4 Prozent, die Schwellenländer sogar mit Raten von rund 6 1/2 Prozent. Besonders die Industrieproduktion und der Welthandel ziehen stark an. Eine Folge davon ist der neue Boom der Rohstoffpreise, der wiederum dazu geführt hat, dass die Inflationsraten bei den Verbraucherpreisen kräftig gestiegen sind. Im OECD-Bereich sinkt die Kerninflation aber immer noch, so dass die Zentralbanken bei ihrer Politik des leichten Geldes bleiben dürften. Das ist positiv für die Bondmärkte. Die Aktienkurse profitieren ebenfalls von niedrigen Zinsen und – wegen der niedrigen Kapazitätsauslastung und dem Anspringen der Nachfrage – von zu erwartenden Produktivitätsgewinnen. Zudem sind die Kurse noch weit von ihren früheren Höchstständen entfernt. Das gilt allerdings nicht für die Schwellenländer. Dort sind die Aussichten für Aktien bis auf Weiteres nicht so positiv: Die Notenbankzinsen steigen, der Grad der Auslastung ist bereits hoch, und die Kursgewinne des vergangenen Jahres waren bereits beträchtlich.
Ich plädiere dafür, den Yuan an den Dollar gekoppelt zu lassen, erwarte Kursgewinne bei den Rohstoffwährungen, und denke, dass es für den Euro von nun an wieder nach oben gehen wird.
Die Risiken geraten angesichts der positiven Entwicklungen ein bisschen aus dem Blickfeld, ich behalte sie aber im Auge. Es ist schwer zu leugnen, dass die keynesianische Politik erfolgreich war und es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass wir es inzwischen mit einem sich selbst tragenden Aufschwung zu tun haben. Genießen wir den Augenblick!
Ausführliches zu den Aussichten für Aktien, Bonds, Rohstoffe und Währungen in den wichtigsten Schwellen- und Industrieländern in meinem neusten Investment Outlook:
Wermuth’s Investment Outlook – April 2010*) (pdf, 223 KB)
*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)