Die Weltwirtschaft expandiert zur Zeit real mit Raten von vier bis fünf Prozent, wobei nunmehr auch die USA, Euroland und Japan zum globalen Wachstum beitragen. Trotzdem werden die Schwellenländer in diesem Prozess auf Jahre hinaus, vielleicht sogar für immer, die entscheidende Rolle spielen. In den Industrieländern werden die Notenbanken die Politik des leichten Geldes trotz gestiegener Inflationsraten beibehalten, während in der übrigen Welt ein vorsichtiger Kurswechsel eingeleitet wurde: Es besteht dort die Gefahr, dass sich neue gefährliche Aktien- und Immobilienblasen bilden.
Nach der massiven Rettungsaktion vom vergangenen Wochenende ist das Risiko von Staatsbankrotten in den Ländern der Eurozone deutlich zurückgegangen, die Marktteilnehmer sind aber noch nicht davon überzeugt, dass die Schuldenprobleme auch dauerhaft gelöst sind. Das dürfte der Grund für den weiterhin schwachen Euro sein. Immerhin wird aber nicht mehr befürchtet, dass es zu einer Kettenreaktion mit zusammenbrechenden staatlichen Schuldnern und damit, wie nach der Lehman-Krise, zu einer neuen globalen Rezession kommt.
Die Aktienkurse dürften in der nahen Zukunft eher fallen als steigen. Fundamental gibt es keine Probleme, und die Aktien sind auch nicht überteuert. Es fehlt im Augenblick einfach an neuen guten Zahlen und Meldungen. Sell in May and go away? Die Rohstoffpreise dürften bis auf Weiteres einfach ein Spiegelbild der Aktienkurse sein.
Ausführliches zu den jüngsten Entwicklungen in der Weltwirtschaft und den Aussichten für Aktien, Bonds und Rohstoffe in meinem neusten Investment Outlook:
Wermuth’s Investment Outlook – May 2010*) (pdf, 225 KB)
*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)