Die Deutsche Bank hatte gestern zum Kapitalmarktgespräch in Frankfurt geladen. Eine der interessantesten Entwicklungen betrifft das Thema Staatsanleihen. Weil die Zinsen zumindest in den großen Volkswirtschaften Deutschland, USA und Japan so niedrig sind, sind sie als Geldanlage kaum noch rentabel. Die Deutschbanker haben ausgerechnet, dass unter Berücksichtigung von Inflation und Steuern beispielsweise nur noch Bundesanleihen mit einer Restlaufzeit von mindestens sechs Jahren überhaupt eine Rendite versprechen. Wer kürzer investiert, dessen Geld schmilzt real.
Was machen also die findigen Vermögensverwalter aus Frankfurt? Sie weichen auch bei konservativen Portfolien vermehrt auf Aktien und Unternehmensanleihen aus. In ihrer Asset Allocation mit dem Anlageziel Werterhalt liegt die Aktienquote bei 35 Prozent.
Warum ist das interessant? Weil genau dieser Schwenk hin zu riskanteren Anlagen ein Ziel der ultralockeren Geldpolitik ist. Der Zins ist so niedrig, dass die Investoren mit Gewalt in riskantere Anlageklassen getrieben werden. Auf das die Ersparnisse nicht unter der Matratze landen, sondern den Unternehmen für Investitionen zur Verfügung stehen.
Nota bene: Das ist eine notwendige, keine hinreichende Bedingung für einen nachhaltigen Aufschwung. Es muss schon auch Endnachfrage da sein, damit die Unternehmen die Ersparnis überhaupt in Investitionen transformieren. Aber dafür gibt es ja Konjunkturprogramme.
PS: BIP in Q2: +2,2! Das sind 9,0 Prozent saar – wir haben China geschlagen