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Bildonomics

 

Erstaunlicherweise haben die meisten deutschen Medien zivilisiert auf die Aussage der Bundesbank reagiert, die Inflation könne zeitweise über den Durchschnitt der Euro-Zone steigen. Letztlich signalisieren die Bundesbanker damit ja auch nur, dass sie sich an die Verträge halten. Das Inflationsziel der EZB lautet nun einmal zwei Prozent für die Euro-Zone insgesamt und nicht zwei Prozent für Deutschland.

Wer also nun argumentiert, wenn der Süden disinflationiere, dürfe Deutschland nicht inflationieren, der kann entweder nicht rechnen – oder er ruft zur Vertragsverletzung auf.

Nur Bild kann es nicht lassen.

Bundesbank weicht den Euro auf

so titelt der Boulevard. Das wird der Steuerrechtler Stefan Homburg (das ist derjenigen, der im Spiegel vergangenes Jahr erzählte, er lege einen größeren Betrag in Griechenland an, weil es nie zu einem Schuldenschnitt kommen werde) als Experte ins Spiel gebracht

Experte Homburg: „Wie bei einer Ketchupflasche, die man schüttelt, erst kommt nichts und dann ein ganzer Schwall, den man nicht aufhalten kann.“ Heißt: Nach einer ruhigen Phase schießen die Preise plötzlich rauf. Homburg warnt, dass sich der Preisanstieg auf über 5 % mehr als verdoppeln könnte. Verschärft sich die Eurokrise, sind sogar 10 % Inflation drin!

Die Kausalkette, die von einer Verschärfung der Euro-Krise zu mehr Inflation in Deutschland führt, würde ich gerne einmal sehen. Wenn der Laden auseinanderbricht, dann gibt es Deflation, nicht Inflation, weil die neue deutsche Währung in die Höhe schießt.

Es ist egal, wieviel Geld die EZB „druckt“, wichtig ist, ob es ausgegeben wird. Und danach sieht es derzeit nicht aus – ergo keine Inflation. So einfach ist das.