Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Ein Hoch auf den Sachverständigenrat

 

Ich war am Ende der vergangenen Woche auf einer sehr spannenden Tagung des Walter-Eucken-Instituts in Freiburg und habe dort mit einigen der Teilnehmer auch über das Sondergutachten des Sachverständigenrats gesprochen. In diesen Zeiten, in denen die von der akuter Aufruferitis befallene ökonomische Profession beim Publikum vor allem Verwirrung auslösen dürfte, gewinnt der Rat an Stärke.

Die Professoren und ihr Stab haben ein Papier vorgelegt, mit dem nicht alle einverstanden sein werden. Den Föderalisten wird es beim Thema Vergemeinschaftung nicht weit genug gehen, den Skeptikern schon viel zu weit, der Punkt ist aber: Das Gutachten ist klar, konsistent und vor allem lösungsorientiert.

Das Irritierende am Aufruf der Ökonomen um Hans-Werner Sinn ist ja vor allem, dass kritisiert wird, ohne eine Alternative anzubieten. Dabei ist Ökonomie gerade das Denken in Alternativen. Die Aussage, die Rettung von Land X belastet Deutschland mit Y Milliarden Euro ist wertlos, wenn ich nicht in der Lage bin zu sagen, was die Nichtrettung von Land X bedeutet.

Der Rat hat sich in den vergangenen Jahren oft darauf zurückgezogen, liberale (und im Minderheitsvotum keynesianische) Glaubenssätze aufzusagen. Jetzt macht er Vorschläge für die schmutzige Realität. Genau dazu ist er da.