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Kommt die Krise zurück?

 

Aktien runter, Spreads rauf – der Mittwoch dieser Woche war kein guter Tag an den Finanzmärkten. Das könnte auch die Strategie der Bundesregierung durchkreuzen. In Berlin hat man sich darauf eingestellt, auf der Draghi-Welle zu surfen. Die Ankündigung von Anleihekäufen beruhigt die Märkte, so die Hoffnung, und deshalb kann sich die Politik zurücklehnen. Konkret bedeutet das:

1. Kein neues Hilfsprogramm für Spanien oder Italien, das der Bundestag genehmigen müsste und das die Koalition bedroht – und damit auch keine Anleihekäufe.

2. Bankenrekapitalisierung durch den ESM nur für künftige Bilanzprobleme, Altfälle müssen national entsorgt werden. Das bedeutet: Kein frisches Geld zur Lösung der aktuellen Schwierigkeiten aus diesem Topf.

3. Ein gemeinsamer Abwicklungsfonds und eine gemeinsame Einlagensicherung wenn überhaupt dann nach der Bundestagswahl.

An den Märkten spricht sich allerdings allmählich herum, dass genau das die deutsche Position ist – und entsprechend reagieren sie. Zumal die Proteste in Südeuropa die Investoren ohnehin nervös machen. Gut möglich, dass Deutschland schon bald Farbe bekennen muss.