Die Debatte über die Nachfolge von Ben Bernanke ist in vollem Gang und Larry Summer und Janet Yellen sind die Top-Kandidaten. Die FT berichtet über kritische Aussagen von Larry Summers über die Politik des Quantitative Easings
… the people who have discussed policy with him say Mr Summers regards fiscal policy as a more effective tool than monetary policy.
Das hat bei den Anhängern einer aktivistischen Makropolitik – zu denen ich auch gehöre – regelrechte Abwehrreflexe ausgelöst und Yellen Sympathiepunkte gebracht. Einmal abgesehen, dass fast jeder sympathischer ist als Larry Summers und Yellen in der Tat eine exzellente Kandidaten wäre: Summers hat Recht.
Das makroökonomische Ziel ist die Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage in den USA. Dieses Ziel kann durch QE erreicht werden, weil unter anderem höhere Asset-Preise über Vermögenseffekte die Konsumausgaben stimulieren und weil die niedrigen langfristigen Zinsen Investoren in riskantere Anlagen und damit irgendwann in realwirtschaftliche Investitionen treiben.
Die Streuverluste einer solchen Politik sind aber erheblich. Ein Land mit einem so eindeutigen Defizit an öffentlichen Ausgaben und einem uneingeschränkten Zugang zum Kapitalmarkt wie die USA kann denselben Nachfrageimpuls auch über sagen wir kreditfinanzierte öffentliche Investitionen in die Infrastruktur erzielen.
Der Punkt ist: Die Fed ist in der Rolle, in der sie ist, weil die Finanzpolitik ihre Aufgaben nicht wahrnimmt. Würde Obama mehr tun, müsste Bernanke weniger tun. Zentralbanken und Regierungen sind in einem Chicken-Game und wer zuerst zuckt hat verloren. Das ist ja das Argument von Jens Weidmann und da hat er auch Recht.
Das Problem ist nur: Was, wenn Obama partout nichts tun will. Dann ist es immer noch besser, die Notenbank springt ein, als dass die Wirtschaft kollabiert. Mit dem Schicksal der Menschen spielt man nicht.