Die Kommission hat heute ihre Herbstprognose vorgestellt – wie berichtet, reißt Deutschland die Grenze beim Leistungsbilanzdefizit. Das sei ja egal, ist oft zu hören, weil sich die Bilanzen innerhalb der Währungsunion allmählich ausgleichen und der Überschuss vor allem mit dem Rest der Welt anfällt. Doch inzwischen fällt da schon einiges an. Nach den Prognosen der Kommission wird der Überschuss der Währungsunion bis 2015 auf drei Prozent der Wirtschaftsleistung steigen. Das sind in absoluten Zahlen bei einem kombinierten BIP von dann 10176 Milliarden Euro immerhin 305 Milliarden Euro – eine ganze Menge Holz.
Die Frage wird sein, ob sich die Handelspartner das gefallen lassen – und wann die entsprechende Währungsreaktion beginnt, die den Aufschwung im Süden dann wieder gefährdet. So oder so: Die deutschen Überschüsse verschwinden nicht einfach in einem Loch – und es wird nicht funktionieren, das deutsche Überschussmodell auf die Euro-Zone zu übertragen.