Wider alle Erwartungen ist der Ifo-Geschäftsklimaindex im März gestiegen. Aufgrund der Unsicherheit über die US Konjunktur und die schwachen Zahlen im deutschen Einzelhandel in den vergangenen Monaten war die Mehrheit der Analysten davon ausgegangen, dass die Lagebeurteilung und die Erwartungen der Unternehmen sich wie in den beiden Monaten zuvor noch einmal leicht abkühlt. Das Gegenteil ist der Fall. Der Index der Erwartungen ist gegenüber dem Februar um 0,6 Punkte gestiegen, und liegt mit 103,2 wieder auf dem Wert vom Januar. Auch die Lage wird gegenüber dem Februar wieder optimistischer eingeschätzt. Hier stieg der Index um 0,8 Punkte auf 112,4. Bei den vom ifo Institut befragten Unternehmen scheint sich die Überzeugung durch zusetzten, dass der Aufschwung in Deutschland an Breite gewonnen hat.
Am Freitag hatte das Statistische Bundesamt für den Januar einen Anstieg des Auftragseingang im Bauhauptgewerbe um real 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Das ist ein gutes Signal dafür, dass die deutsche Wirtschaft auch in diesem Jahr weiter kräftig wachsen wird. Die Angst der Arbeitskostentheoretiker, dass zu hohe Tarifabschlüsse dem „zarten Pflänzchen Konjunktur“ das Wasser abgraben werden, scheinen die Unternehmen nicht zu teilen. Höhere Löhne und eine steigende Beschäftigung, wie man sie für dieses Jahr erwarten kann, würden den Aufschwung von der Seite der Inlandsnachfrage weiter stützen. Ganz im Sinne der Analysten von Sal. Oppenheim: „In line with rising wages, the positive development on the labor market will be an asset for growing consumer spending from Q2 2007 onwards.“
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