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Im Zeichen der Rezession

 

Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass die Weltwirtschaft 2008 um 3,7 Prozent zulegen wird. Das ist beachtlicht wenn auch weniger ist als in den letzten vier Jahren. Allerdings sehen die Analysten des Fonds eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, dass am Ende nur 3 Prozent oder weniger herauskommen werden – das nennen sie bereits eine Rezession. Wegen der ungewöhnlich zahlreichen und großen Ungleichgewichte sind die Wachstumsrisiken meiner Ansicht nach aber noch höher als der IWF es wahrhaben will. Probleme bereiten vor allem die internationale Finanzkrise, die Explosion des Ölpreises und der Rohstoffpreise allgemein, aufgeblähte und nunmehr korrigierende Immobilienmärkte in den USA, Großbritannien, Spanien, Italien, Frankreich und vermutlich auch in China, sowie die gewaltigen Defizite in den Leistungsbilanzen der USA und des Vereinigten Königreichs, denen entsprechend große Überschüsse in China, Japan, Russland und den OPEC-Staaten gegenüberstehen. Die Anpassungskosten werden beträchtlich sein, zu denen auch eine völlig neue Wechselkursstruktur beiträgt, die sich jetzt herausbildet.

Vermutlich ist daher die Chance, dass es bald zu einer weltweiten Rezession kommt, oder dass sie sogar schon begonnen hat, größer als 50 Prozent. Das bedeutet, dass die Arbeitslosigkeit von nun an vermutlich steigen wird, dass die Löhne wieder unter Druck geraten, dass die Rohstoffpreise ihren Zenit überschritten haben, ebenso wie die Inflationsraten allgemein. Auch die Gewinne der Unternehmen dürften tendenziell sinken. Für Aktien sind das keine guten Aussichte, dafür aber für Anleihen solider Schuldner. Rohstoffe sind keine gute Asset-Klasse mehr, vor allem nicht Terminkontrakte, Fonds oder Zertifikate auf Nahrungsmittel.

Ausführliches zu den Rezessionsrisiken, den Aussichten für Aktien, Bonds und Emerging Markets sowie ein Blick auf Russland in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – April 2008*) (pdf, 244 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)