Durch das neue Rettungspaket für Griechenland und die Flutung der europäischen Geldmärkte mit billigem langfristigem Geld dürfte die Eurokrise zunächst einmal entschärft worden sein. Gelöst ist sie natürlich noch nicht. Das Umfeld hat sich für die Anleger jedoch deutlich verbessert.
Es droht keine neue globale Rezession: das Wachstum ist zwar moderat, ist aber immerhin fundamental gut abgesichert. Die Schwellenländer, auf die inzwischen die Hälfte des weltwirtschaftlichen Outputs entfällt, expandieren weiterhin viel rascher als die reichen Länder und bieten daher die besten Anlagechancen.
Im OECD-Bereich gibt es zwei wichtige Wachstumsbremsen: das Deleveraging von Haushalten und Banken sowie die restriktive Finanzpolitik.
Da die Outputlücke auch global weiterhin groß und die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer schwach ist, werden die Inflationsraten trotz des forcierten Gelddruckens niedrig bleiben. Ich gehe daher davon aus, dass die extrem expansive Geldpolitik für lange Zeit beibehalten werden wird.
Die Rohstoffpreise sind eigentlich zu hoch. Dass es dennoch nicht zu einem Einbruch kommen wird, liegt an den real negativen Notenbankzinsen in den Industrieländern und dem rohstoff- und energieintensiven Wachstum in den Schwellenländern, deren reales BIP zurzeit mit Raten von 5 bis 5,5 Prozent expandiert.
Amerikanische, deutsche, britische, schweizerische, schwedische und japanische Staatsanleihen sind ziemlich teuer und sollten in dem neuerdings weniger risikoreichen globalen Umfeld untergewichtet werden, zugunsten von italienischen oder spanischen Anleihen, insbesondere aber zugunsten von Dividendenpapieren.
Eine ausführliche Analyse des aktuellen makroökonomischen Umfelds und der Risiken und Aussichten für Aktien, Bonds und Rohstoffe finden Sie in meinem neusten Investment Outlook:
Wermuth’s Investment Outlook – March 2012*) (pdf, 214 KB)
*) Der Investment Outlook von Dieter Wermuth ist in englischer Sprache verfasst und wird im Herdentrieb in loser Folge zum Herunterladen bereitgestellt. (UR)