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Die BIZ ist auf einem Auge blind

 

Es ist schon viel geschrieben worden über die Ungereimtheiten im neuesten Jahresbericht der BIZ (etwa hier, hier und hier). Nur ein Gedanke von mir dazu:

What central bank accommodation has done during the recovery is to borrow  time – time for balance sheet repair, time for fiscal consolidation, and time for reforms to restore productivity growth. But the time has not been well used, as continued low interest rates and unconventional policies have made it easy for the private sector to postpone deleveraging, easy for the government to finance deficits, and easy for the authorities to delay needed reforms in the real economy and in the financial system. After all, cheap money makes it easier to borrow than to save, easier to spend than to tax, easier to remain the same than to change.

Ich habe diese Metapher des Zeitkaufens nie richtig verstanden. Sie impliziert, das Zentralbankpolitik sozusagen irgendwie keine realen Folgen hat. Natürlich kann die Notenbank keine Arbeitsmärkte deregulieren – aber wenn sie die Zinsen niedrig hält und dadurch Investitionen anschiebt, dann ändert sich natürlich das wirtschaftliche Umfeld. Es wird also nicht nur Zeit gekauft. Das trifft auch dann zu, wenn man davon ausgeht, dass die Probleme struktureller Natur sind, wenn also zum Beispiel wegen einer Blase im Immobiliensektor Arbeitskräfte in anderen Sektoren unterkommen müssen (was zumindest nicht ausschließlich der Fall ist). Denn irgendwo müssen ja die Arbeitsplätze für diese Leute herkommen und sie entstehen wenn ein neuer Kapitalstock gebildet wird – und ob das gelingt hängt natürlich mit der Finanzierungsseite zusammen, die die Zentralbank beeinflussen kann.