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Diese Dschihadisten sind einfach zu blöd

Genialer Leitartikel in der heutigen Times (London) von Matthew Parris (einem konservativen MP 1979-1986, dann Journalist bei der Times):

„In this Britain I believe something has been happening this summer, and if you ask me for evidence I must reply “observation, hearsay and personal hunch”. I cannot prove this, but I sense that the tide is turning against Islamist terrorism. We’re winning the battle – dare I utter the appalling cliché? – of hearts and minds.

You may think this a strange remark, considering that the whole country has been on maximum security alert this week, two attempts to cause dreadful loss of life have just been foiled more by luck than judgment, and arrests have been made that suggest a pattern of terrorist threats and some measure of internationally linked coordination. Nor do I doubt there will be more. Nobody knows what terrorist atrocities lie in store, but these attempts will certainly not be the last.

Yet for all that, something is changing in the public mood, and I think it’s this: terrorism is beginning to look a bit stupid. Those pictures of that idiotic and slightly overweight fellow with his clothes burnt off looked pathetic, undignified. It has occurred to even the meanest of intellects that concrete doesn’t burn.

And it isn’t just the technical competence of alleged British terrorists that people are beginning to doubt: it’s the whole jihadist idea. What world are they aiming for? Most British Muslims, just like most British everyone-else, think it’s all pie in the sky: all rather silly.

Yes, silly. Not “evil” as the red tops would have it. Take care, neocon editors, prime-ministerial speechwriters and opposition spokesmen, with that word “evil”. Evil is cool. Evil is wicked. Evil sells DVDs and airport thrillers. Evil is a gang you might want to be in if you were a clever boy in a cultural mess with a chip on your shoulder. We’re not talking anything as clever as Evil here: we’re talking Weird, we’re talking Crackpot, we’re talking Sad. The idea of using a Jeep to make a terminal explode was, in the latest lingo, a bit gay. We’re talking Failure.

Two thoughts, very widely thought, have completely escaped Britain’s headline writers. The first thought is that Islamist plotters, though hugely dangerous as any fool can be dangerous, don’t seem to be anything like as clever as the media keep telling us. The second is that although a lot of opinion formers keep telling them to be, a majority of the British people are not anyway on George W. Bush’s side. Both these thoughts are hurting – not helping – the terrorist cause.

At the heart of the jihadists’ most insistent recruiting pitch lies Iraq. The flaw in this pitch is that a substantial majority in Britain and America don’t support the occupation of Iraq. That realisation has grown this year, and is growing still. Your Muslim newsagent knows that most of his white customers agree with him about the war. He is not part of a marginalised community in an alien land: he is part of a democracy that made a mistake in Iraq, and knows it, and will in due course repent of it publicly as well as privately. Democracy is working for him. Millions of nonMuslims, white, black and Asian, have kept faith from the start with a reasoned opposition to the war, and been prepared to march in that cause. We are not the neocon puppets that Islamists want to portray. And we are winning.“

Ganzer Text hier.

 

Saudi-Arabischer Intellektueller: Unsere Welt ist ein Freilichtmuseum der Grausamkeit

Die palästinensische Spaltung bringt eine Welle massiver arabischer Selbstkritik hervor, die teilweise schon in Selbsthass übergeht. Hier stellvertretend der schön öfter an dieser Stelle präsentierte Turki Al-Hamad, dessen wunderbare Romane einer Jugend in Riad ich übrigens sehr empfehlen kann:

If the situation continues as it is in the Arab region, the day might come when the whole region is transformed into a living museum of history that the rest of the world could visit in tours to see what the world was like when it was drenched in blood and burdened with vendettas and vengeance, all while remaining unconscious and disconnected from the events unfolding in the outside world. It is a place where man has no value for his humanness alone. His worth can only be regarded though additional attributes whether nationalistic, religious, sectarian, or gender based.

What is happening in this region of the world, which belongs to the rest of the world geographically but does not want to belong to it on a mental level or in terms of lifestyle? It is a region that is living in and is governed by the past. The population of this region, or rather this area that is immersed in the past, believe that they are living in the contemporary world. The reality is that they are living a historical legacy full of blood and hatred that controls every inch of their minds. As such, these people have become a burden on a world that lives in the present moment…

Aus: Asharq Alawsat

 

Handfeste Reformen des iranischen Ex-Präsidenten

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Der ehemalige iranische Präsident Khatami schüttelt Frauen in Udine (Italien) nach einer Rede die Hände.
Eindeutig zu sehen auf dem Video (4. und 5. Minute) unten. Seit der iranischen Revolution war dies verboten.
Die rechte Presse in Iran jagt ihn dafür, er verleugnet es. Aber es hilft nichts, ein Tabu ist gebrochen.

 

Wird Bush mit den Muslimbrüdern reden?

Wer schon einmal die hervorragend gestaltete und immer wieder mit interessanten Beiträgen aufwartende (englische) Website der Muslimbrüder angeschaut hat, der weiss, wie die politische Zukunft Ägyptens aussehen wird.
Während das Mubarak-Regime Blogger einsperrt wegen Frevel an Gott und dem Präsidenten, bloggt die Brüderschaft selbst, setzt sich für politische Gefangene ein (darunter 500 der Brüder), protestiert gegen Militrätribunale (auch davon sind ihre Mitglieder bedroht) uhnd setzt sich für die Freilassung des BBC-Reporters Alan Johnston ein, der in Gaza von Islamisten gefangen gehalten wird.
Heute präsentieren die „Ikhwan“ auf ihrer Website einen offenbar wohl informierten Artikel aus der New York Sun (hier der Original-Link) von Eli Lake, der davon berichtet, dass Bush die Eröffnung von Gesprächen mit den Muslimbrüdern erwägt.
Vor zwei Tagen habe ein Gespräch im State Department stattgefunden, bei dem die Kontaktaufnahme mit den „moderaten Muslimbrüdern“ Thema sein sollte.
Eingeladen war auch Robert Leiken, der kürzlich in „Foreign Affairs“ einen sehr freundlichen Bericht über die Muslimbrüder veröffentlicht hatte.

Könnte dies mit der Ratlosigkeit angesichts des Hamas-Durchmarsches in Gaza zu tun haben? Offenbar hat die westliche Strategie der Isolierung nicht funktioniert. Und auch durch die Saudis und die Ägypter hat man ja offenbar keinen Zugriff mehr auf Hamas, wie der Mekka-Gipfel gezeigt hat, der jetzt mit Füssen getreten wird. Da man nun mit Hamas auf keinen Fall direkt reden kann, wird offenbar geprüft, ob man über die Bruderschaft da herankommt.
Das wäre ein folgenreicher Politikwechsel.

 

Die arabische Niederlage

Ich habe mit Hazem Saghiehs Einverständnis folgenden Text für unsere morgige Print-Ausgabe übersetzt. Dort wird er mit leichten Kürzungen erscheinen.
Hazem Saghieh wurde 1951 im Libanon geboren. Er ist Meinungsredakteur von Al-Hayat, der zweitgrößten pan-arabischen Tageszeitung mit Sitz in London. 1997 erschien sein Buch „Eine Verteidigung des Friedens“ (arabisch). Hier eine (etwas wirre, aber informative) Magisterarbeit über seine Position in der arabischen Debatte.

Besser wir Araber gestehen unsere Niederlage ein, als dass wir so weitermachen wie bisher. Keiner der vier arabisch-israelischen Kriege – 1948, 1967, 1973 und 1982 – konnte uns davon überzeugen, dass wir verloren hatten. Gaza wird von einer Mischung aus Mafia und Taliban regiert, der Irak ist zerstört, der Libanon am Abgrund. Eine Welle des Fanatismus bedroht unsere Länder, Blutvergiessen ist der Alltag, die Freiheit der Frau wird beschnitten, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung befinden sich im Verfall. Was fehlt eigentlich noch, um uns zum Eingeständnis der Niederlage und zu einem Geisteswandel zu drängen?
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Hazem Saghieh

Mancher verweist auf die amerikanische und israelische Politik, die kaum je verhandlungsbereite und selbstkritische Positionen auf arabischer Seite gefördert hat. Wohl wahr: Diese Politik war oft so brutal, eigennützig oder einfach dumm, dass sie ohnehin schon feindselige Haltungen unter den Arabern nur verstärken konnten.
Aber dieses Argument droht den Kern der Sache zu verschleiern. Die gegenwärtige Lage im Nahen Osten ist das Ergebnis einer Kulturkrise, die man nicht sieht, wenn man die Lage nur von einem politischen Standpunkt aus betrachtet.

Es gehört mit ins Bild, dass die meisten arabischen Intellektuellen immer noch jede Normalisierung mit dem »zionistischen Feind« ablehnen und die fundamentalistischen Bewegungen immer weiter wachsen. Ägypten hat zwar 1978 die Camp-David-Vereinbarungen mit Israel unterschrieben, ist aber seither keinen Zentimeter von der Position des »kalten Friedens« mit dem Nachbarn abgerückt. Libanon hängt weiter der Rhetorik des »Widerstands« an, obwohl die israelischen Truppen schon vor 7 Jahren abgezogen wurden. Und im Falle Syriens bleibt zweifelhaft, ob das Regime seine quasi-imperialistische Rolle in der Region aufgeben wird, um den Golan zurückzubekommen.

Es ist kein Zufall, dass unser arabischer »Widerstand« immer nur Chaos und Fragmentierung produziert – im Irak, in Palästina und im Libanon. Man kann eben keinen »nationalen Befreiungskrieg« führen, wenn man keine Nation ist. Wir haben vorstaatliche Formationen (Sekten, Stämme, Ethnien), die mit poststaatlichen Ideologien hantieren (Panarabismus, Panislamismus). Das ist ein Rezept für ewige gegenseitige Rachefeldzüge.

Der tiefere Grund für die heutige Misere vom Irak über Libanon bis nach Gaza liegt hier: Die arabischen Gesellschaften haben es nicht geschafft, eine moderne säkulare Legitimationsbasis für ihre Staaten zu entwickeln. Sie blieben beim Islam oder bei tribalen Loyalitäten als Quellen der Legitimität stehen. Der Nationalstaat hat im arabischen Boden nie tiefe Wurzeln schlagen können. Die vielen konkurrierenden Identitäten – man ist gleichzeitig Muslim, Araber, Bürger eines Landes und Mitglied einer religiösen und ethnischen Gruppe – führen dazu, den politischen Bereich unter Druck von seiten lauter nichtpolitischer Faktoren zu setzen. Eine säkulare, ausdifferenzierte, rationale Politik kann so nicht funktionieren.

Unsere Bereitschaft, despotische Regime zu akzeptieren, bloss weil sie behaupten, gegen »Imperialismus und Zionismus« zu stehen, ist extrem bezeichnend. Überall im Nahen Osten sind Menschen bereit, erschreckend rückständige und fanatische Bewegungen auf der Basis zu verteidigen, sie seien ein Produkt des »Widerstands«. Sie weigern sich, etwa die iranische Einflußnahme in arabische Angelegenheiten – durch die Unterstützung der Hamas – zu kritisieren, obwohl sie wissen, das dieser »Anti-Imperialismus« nichts bringt und brutale Rückschläge heraufbeschwört. Wir neigen dazu, Siege auszurufen, wo es sich um das Gegenteil handelt. Diese chronische Sucht nach Triumphen konnte man zuletzt im Konflikt zwischen Israel und Hisbollah am Werk sehen. Hisbollah erklärte einen »göttlichen Sieg«, obwohl der Libanon, mein Heimatland, verwüstet worden war.

Ja, es ist wahr: Die Denkmäler amerikanischer und israelischer Brutalität erstrecken sich von Abu Ghraib nach Guantanamo Bay, über das Flüchtlingslager Dschenin in der Westbank und Qana im Südlibanon. Diese Grausamkeiten verstärken die Argumente derjenigen in der arabischen und muslimischen Welt, die den Konflikt verlängern wollen, sie werden benutzt, um diktatorische Regimes zu legitimieren, und sie nützen den Interessen des militärischen Establishments.

Dennoch: Wir müssen aufhören, unsere selbst bereitete Niederlage zu verleugnen. Je eher alle Teile der arabischen Gesellschaften der Wahrheit ins Gesicht sehen, um so eher werden wir unsere Qual und unsere Demütigung überwinden.

Der lauter werdende Chor derjenigen, die unsere Lage allein als Produkt amerikanischer und israelischer Politik sehen, ist selbst ein Anlass, unsere Niederlage offen einzugestehen. Wir Araber verdammen die Vereinigten Staaten wegen ihrer bedingungslosen Allianz mit Israel seit 1967. Zugleich beschweren wir uns, die USA seien »unfair« in ihrer Haltung zum arabisch-israelischen Konflikt – als ob man von einem Gegner etwas anderes erwarten könnte.

Dieser Widerspruch zeigt eine dahinter liegende Verwirrung im arabischen Verständnis der modernen Welt. Es ist, als würden wir Araber unseren Gegner bekämpfen, um ihn gerechter zu machen – wie ein Kind, das alles kaputtmacht, was es in seine Hände bekommt, um die Aufmerksamkeit seiner hartherzigen Eltern auf sich zu ziehen. Doch wenn das Kind nichts mehr zum kaptuttmachen hat, nehmen die Eltern keine Notiz mehr von ihm.

Die arabischen intellektuellen tragen eine besondere Verantwortung, weil sie dieses Verhalten jahrzehntelang entschuldigt haben. Sie haben Despotismus und Bürgerkrieg so lange gerechtfertigt, wie sie glaubten, dass es ihrer Agenda nütze.

So kann es einfach nicht mehr weitergehen. Wir werden morgen nicht auf einem Bett aus Rosen aufwachen. Wahrscheinlich wird die Lage sich noch lange weiter verschlechtern. Ein Grund mehr, endlich mit einer realistischen Selbsterforschung zu beginnen.

 

Die Hitliste der schlimmsten Staaten

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Wo doch die Urlaubszeit naht: Dies ist die neue Weltkarte der „failed states“, erstellt von Foreign Policy. Kleine Überraschung: Der Irak ist (noch) nicht Nummer 1, er landet ganz knapp auf dem zweiten Platz hinter Sudan. Allerdings hat Irak seit letztem Jahr mächtig aufgeholt. Da war er noch Nummer 4.
Frühere Vergleichindizes gibt es hier beim Fund for Peace.

Und auch dieses Schaubild finde ich aufschlussreich: Es zeigt das Verhältnis von religiöser Freiheit zur Stabilität von Staaten:
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Was haben Saudi Arabien und Tennessee gemeinsam?

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Dies ist eine Karte der USA, in der die Namen der US-Bundesstaaten durch Namen anderer Staaten ersetzt wurden, die das gleiche Bruttosozialprodukt aufweisen.

Der Iran liegt demnach gleichauf mit Alabama, Pakistan mit Arkansas, die Türkei mit Washington State, und Saudi Arabien hat die Wirtschaftskraft von Tennessee. Die komplette Auflösung findet sich hier auf der fantastische Strange Maps Website. (Nur aufsuchen, wenn man eine Stunde übrig hat.)

 

Die palästinensische Selbstzerstörung

Zitat des Tages:

It is time for plain talk. I accuse Hamas and Fatah movements of doing a more serious damage to the Palestinian Cause than the Israeli enemy never managed to do.

Schreibt der Chefredakteur von Al-Hayat, Ghassan Charbel, in seinem wütenden, verzweifelten Kommentar.

Das wirft die Frage auf: Was werden die Palästinenser (und die Araber) tun, wenn die externen Erklärungen für ihre Misere nicht mehr ziehen? Weiter in Richtung Selbstzerstörung marschieren? Oder endlich den Fakten ins Auge sehen?

 

Araber, gesteht endlich eure Niederlage ein!

Der grosse Liberale unter den arabischen Journalisten, Hazem Saghieh von Al Hayat, schreibt in einem Essay auf Opendemocracy.net: „Wir Araber sollten lieber unsere Niederlage eingestehen, als so weiterzumachen wie bisher“.
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Hazem Saghieh

Wenn die Japaner aus ihrer totalen Niederlage im Zweiten Weltkrieg gelernt und ihre Gesellschaft umgesteuert haben, warum dann nicht die Araber?

Sie haben sogar vier Kriege verloren – 48, 67, 73 und 82 – und wiegen sich trotzdem immer noch im illusorischen Gefühl des Triumphes:

The current situation in the Arab world, or at least in the middle east proper (the Mashreq), is the result of a cultural crisis which we will underestimate if we examine it only from a political standpoint. It is no coincidence, for example, that Arab intellectuals in their broadest terms still reject any normalisation of relations with „the Zionist enemy“. Nor is it insignificant that the fundamentalist movements are getting stronger and stronger. Take Egypt, which despite having signed the Camp David accords with Israel in 1978, has not budged one inch from its so-called „cold peace“ with its neighbour. Or Lebanon, which clings to the rhetoric of „resistance“ to Israel, despite the fact that Israeli troops withdrew to the international borders seven years ago. As for Syria, it remains highly doubtful whether it really wants to give up its quasi-imperialist role in the region and recover the Golan Heights, or maintain its current stance and thus ensure the opposite outcome.This willingness of both the general populace and the intelligentsia to tolerate despotic regimes merely because they claim to stand up to „imperialism and Zionism“ is extremely indicative. People, all over the region, are more than ready to excuse blatantly backward and fanatical movements on the flimsy basis that they are the product of „the resistance“. Or they refuse to criticise foreign interference in the Arab world – such as Iranian meddling – when they know full well that there is nothing to be gained from such „anti-imperialist“ meddling economically or in any other way, and that it can only lead to violent and costly repercussions.


In addition, there is the Arabs‘ penchant for claiming „victory“ when in reality the reverse is invariably the case. This chronic need for triumph was seen most recently in the conflict between Israel and Hizbollah in July-August 2006, which the latter claimed as a „divine victory“ despite the devastation wreaked on Lebanon.

Hazem Saghieh folgert daraus:

We must stop denying our defeat: the sooner all sections of Arab societies face up to the truth, the sooner we will bring a halt to our agony and humiliation. The rising chorus of those who claim that our predicament is the product of American and Israeli policies is itself another incentive to admit our defeat openly, and the sooner the better. Things cannot go on as they are.

 

Der Sechstagekrieg als Ursprung des islamistischen Fundamentalismus

In diesen Tagen wird viel an den Sechstagekrieg von 1967 erinnert – und welche Katastrophe er bis heute für die Palästinenser bedeutet.

Dabei fällt oft unter den Tisch, dass nicht nur die Bewohner der besetzten Gebiete bis heute unter den Folgen des Krieges leiden, sondern alle arabischen Gesellschaften: Denn ihre Herrscher nahmen die selbstverschuldete Niederlage zum Vorwand, die arabischen Gesellschaften brutal zu unterdrücken und sich jeglichen zivilen Widerstands zu entledigen. Auch der islamistische Fundamentalismus hat in dieser Welle der Unfreiheit und Unterdrückung seinen Ursprung.

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Abdullah Iskandar will dies in seinem hellsichtigen und todtraurigen Stück in Al-Hayat nicht unter den Tisch fallen lassen:

In some countries, the Emergency Law turned from an exception into a permanent law, while martial courts were ready to prosecute anyone showing signs of uneasiness in this society. Intelligence services, whether they were military, public, affiliated to the air force or the President, took the place of parties, syndicates and cooperative and civil authorities. Every product, be it industrial, agricultural or intellectual, became subject to one of these services whose loyalty kept changing, while all developmental, social and educational progress inside these countries was blocked. In conclusion, the civil society’s function turned into a service for the ruler.

Rulers became totalitarian and despotic; they ruled out all possible peaceful rotation of power, and eliminated all those calling for them to be held accountable. Industrialists, farmers, scientists and intellectuals were expelled or, alternatively, neutralized to make them submit to the „wise“ leadership. This vacuum led to a political and intellectual one and deeply weakened the society’s capacity to resist. In this vacuum, the defeated regimes, which were the ones that had created it, used isolated social categories, as well, to face the residual signs of civil society.

Despotism is turning into a monster dealing with all developmental, civil and political progress as if it were a dangerous enemy completing, through new means, the objectives of the June aggression. In the meantime, while poverty is increasing, education is falling apart and unemployment is on the rise, those benefiting from the regime are no longer ashamed of considering public funds part of their personal budget.

In this context, fundamentalism grew and a series of civil wars broke out: Syria, Egypt, Algeria and, later on, the remaining countries witnessed violence and terrorism.

Not only was the 1967 war an occupation of Arab territories and an expansion of the State of Israel, but also a justification for despotism and totalitarianism and a pretext to suppress Arab society. It was not only a setback, but also a catastrophe for all Arab peoples. Forty years ago, the choice was between a military regime resulting from a coup and a plural democratic system, while today it is between a despotic ruler on the one hand, and fundamentalism and civil wars on the other.