Musiker aus der ganzen Welt werden sich an diesem Sonntag (31. Januar) schick anziehen. Denn in Los Angeles in den USA wird der Musikpreis Grammy verliehen. Der Grammy gilt als die bedeutendste Musikauszeichnung der USA, einige sagen sogar der Welt. In mehr als 100 Kategorien hoffen die Künstler auf einen Preis. Es gibt zum Beispiel je einen Grammy für das beste Lied, für die beste Band und das beste Album. Die Sängerin Beyoncé ist besonders oft vorgeschlagen, sie könnte insgesamt zehn Grammys gewinnen. Aber nicht nur für Popmusik gibt es Preise, sondern zum Beispiel auch für Gospellieder, Musicals, Hörbücher und klassische Musik. Schauspielerinnen, Sportler und andere berühmte Menschen überreichen die Grammys bei einer großen Show. So wollen zum Beispiel Miley Cyrus und die Jonas Brothers Umschläge öffnen und verkünden, wer gewonnen hat. Zwischendurch treten viele Musiker auf. Besonders geehrt wird Michael Jackson, der im vergangenen Jahr gestorben ist. Die Grammy-Show könnt Ihr auch im deutschen Fernsehen sehen, allerdings müsst Ihr Euch sicher einen Wecker stellen. Denn wenn in Los Angeles die Abendgala beginnt, ist es bei uns mitten in der Nacht.
Dunkelheit und Schlamm: Das erwartete den Schweizer Forscher Jacques Piccard und seinen amerikanischen Kollegen Donald Walsh an der tiefsten Stelle aller Ozeane, dem Marianengraben im Pazifik. Dorthin tauchten sie vor 50 Jahren (am 23. Januar 1960) in einem U-Boot, das sie Trieste nannten und das wie eine Stahlkapsel aussah. Die beiden sogenannten Aquanauten waren die ersten und einzigen Menschen, die jemals so tief im Meer waren, knapp 11 000 Meter (also elf Kilometer!) unter der Wasseroberfläche. Rund viereinhalb Stunden dauerte der Abstieg. Und fast wären die Männer dabei gestorben. Denn die Wassermassen drohten ihr U-Boot zu zerquetschen. Auf halbem Weg nach unten knackte und knirschte eines der Fenster und bekam einen Riss. Doch die Kapsel hielt. Als die Forscher am Meeresboden ankamen, sahen sie viel Schlick und einen Plattfisch. Nach etwa 20 Minuten in der Tiefe tauchten die Entdecker wieder auf – und hatten einen Weltrekord aufgestellt. Der Schweizer Jacques Piccard setzte sich noch viele Jahre für den Schutz der Meere ein.
Vielleicht kennt Ihr das aus Eurer Familie: Wenn alle beim Abendbrot zusammenkommen, redet man auch darüber, was gerade nicht gut läuft oder worüber es Zoff gab. Ein ähnliches Treffen soll es am Sonntag (17. Januar) im Kanzleramt in Berlin geben. Dort wollen sich Kanzlerin Angela Merkel, Außenminister Guido Westerwelle und der Chef der Partei CSU, Horst Seehofer, zum Abendessen zusammensetzen – und mal in Ruhe miteinander sprechen. Ihre Parteien (CDU, CSU und FDP) regieren derzeit das Land. Doch in einigen Punkten waren sie sich in den vergangenen Wochen nicht einig. Streit gab es zum Beispiel darüber, ob und wie stark die Steuern in Deutschland gesenkt werden können. Also wie viel Geld Eure Eltern vom Verdienst abgeben müssen. Die FDP sagt: weniger! CDU/CSU sorgen sich, weil der Staat das Steuergeld braucht. Deshalb wird das Essen der Parteichefs wohl eine Art »Krisentreffen«. Sprecher der drei Parteien sagen aber, Merkel, Westerwelle und Seehofer hätten einfach abgemacht, sich künftig regelmäßig zusammenzusetzen und zu bereden, was ihnen wichtig ist – wie in der Familie.
Vor 30 Jahren (im Januar 1980) wurde in Karlsruhe eine Partei gegründet, die sich anfangs sehr von den anderen unterschied: die Grünen. Sie wollten keine Chefs (die Parteien üblicherweise haben), sondern alle Mitglieder sollten mitbestimmen. Auch im Aussehen unterschieden sie sich: Als die Grünen 1983 in den Bundestag gewählt wurden, trugen ihre Abgeordneten Turnschuhe und Wollpullis, üblich waren Anzug und Krawatte.
Vor allem für den Umweltschutz setzten sich die Grünen ein, außerdem forderten sie mehr Rechte für Frauen und waren gegen Krieg. Vor knapp 20 Jahren, nach der Wiedervereinigung, verbündeten sich die Grünen mit Gleichgesinnten aus Ostdeutschland, wie mit dem sogenannten Bündnis 90. Seitdem heißt die Partei Bündnis 90/Die Grünen. Zwar bekam sie nie so viele Stimmen wie die großen Parteien CDU und SPD. Doch besonders jüngere Menschen mit Uni-Abschluss wählen die Grünen oft. So regierte die Partei gemeinsam mit der SPD von 1998 bis 2005. Ganz ohne Chefs ging es übrigens doch nicht: Auch die Grünen haben Vorsitzende, die bestimmen – derzeit Claudia Roth und Cem Özdemir.
Spielzeug, MP3-Player, Schmuck: In den Schaufenstern türmen sich Dinge, die man zu Weihnachten verschenken kann. Doch es bleibt nicht mehr viel Zeit, sie zu verkaufen. Denn in gut einer Woche ist schon Heiligabend. Für viele Händler ist das Weihnachtsgeschäft immer besonders wichtig. Denn die Deutschen geben etwa 100 bis 200 Euro extra aus. In wenigen Wochen nehmen die Läden so viel ein wie sonst in mehreren Monaten. Laufen die Verkäufe im November und Dezember schlecht, geht es den Händlern mies. Viele von ihnen hatten in diesem Jahr befürchtet, dass die Menschen wegen der Wirtschaftskrise weniger Geld für Geschenke ausgeben. Aber davon ist bis jetzt nicht viel zu spüren. Besonders Spielsachen verkauften sich gut, sagen die Händler, ebenso Bücher, Schmuck und technische Geräte wie CD-Spieler. Nur bei Kleidung hielten sich die Kunden zurück. Das liege am Wetter, so die Ladenbesitzer. Es sei bisher zu warm gewesen, um sich neue Winterklamotten zuzulegen. Einige Verkäufer hoffen deshalb, dass es in den nächsten Tagen so richtig kalt wird – und die Leute zusätzlich zu Weihnachtgeschenken auch warme Socken und dicke Pullis kaufen.
Fußballfans zählen schon zurück: Von diesem Donnerstag (10. Dezember) an sind es noch 182 Tage, bis die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika beginnt. Am 11. Juni 2010 wird das Eröffnungsspiel in der Stadt Johannesburg angepfiffen. Seit der vergangenen Woche steht fest, dass die deutsche Mannschaft zum ersten Mal am 13. Juni gegen Australien spielen muss. Insgesamt kämpfen 32 Nationalmannschaften bis zum 11. Juli um den goldenen Pokal des Weltfußballverbandes Fifa. Vor allem in Johannesburg und auch in acht weiteren Städten werden die Fußballer gegeneinander antreten. Schon lange bereiten sich die Südafrikaner auf die Weltmeisterschaft vor: Sie bauen neue Stadien und erneuern alte Sportstätten, damit dort Zehntausende Zuschauer hineinpassen. Auch Flughäfen, Zugstrecken und Straßen bauen sie aus oder neu. In manchen Städten fahren nun schnellere Busse, die im Sommer die Fußballfans aus der ganzen Welt nutzen können. Zusätzliche Polizisten sollen dann für mehr Sicherheit sorgen. Das alles kostet mehrere Milliarden Euro. Einige hoffen, dass die Weltmeisterschaft die Wirtschaft Südafrikas ankurbelt. Kritiker glauben das nicht.
Von Montag (7. Dezember) an treffen sich viele Staats- und Regierungschefs in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Mit einem großen Ziel: Sie sollen sich darauf einigen, wie es mit dem weltweiten Klimaschutz weitergeht. Bisher hat ihn das sogenannte Kyoto-Protokoll geregelt, das im Jahr 2012 endet. Benannt ist es nach der japanischen Stadt Kyoto, in der es vor zwölf Jahren entstand. Damals einigten sich viele Industriestaaten (also die Länder mit vielen Fabriken) darauf, weniger Treibhausgase in die Luft zu blasen. Diese Gase sind mitverantwortlich für den Klimawandel, der Eisberge in der Arktis zum Schmelzen bringt, feuchte Gebiete austrocknet und für Überschwemmungen sorgt. Treibhausgase entstehen zum Beispiel durch Autos und Kraftwerke. Um das Klima zu schützen, müssten möglichst alle Länder weniger dieser Gase freisetzen. Das wäre für viele Regierungen und Unternehmen jedoch schwierig oder teuer. Die USA zum Beispiel haben das Kyoto-Protokoll nie offiziell anerkannt. Auch deshalb glauben viele Leute nicht, dass sich die Politiker in Kopenhagen auf feste, gemeinsame Ziele einigen werden. Das Treffen soll am 18. Dezember enden.
An diesem Sonntag (29. November) zünden viele Menschen die erste von vier Kerzen auf ihrem Adventskranz an. Denn immer am vierten Sonntag vor Weihnachten beginnt die Adventszeit. Jeden folgenden Sonntag leuchtet eine weitere Kerze. Das Wort Advent kommt vom lateinischen Begriff adventus, was Ankunft bedeutet. Die Menschen warten im Advent auf die Ankunft Jesu, also vor allem auf Weihnachten, weil sie dann seine Geburt feiern. Sie zählen die Tage bis zum Heiligen Abend. Auch warten sie darauf, dass Jesu irgendwann wieder aufersteht. Diesen Brauch gibt es schon seit ungefähr 1500 Jahren. Früher lebten viele Christen im Advent nach strengen Regeln: Sie sollten viel beten, in die Kirche gehen und gute Taten vollbringen. Auf fröhliche Tänze, Hochzeiten und auf Fleisch verzichteten sie. Heute schlemmen die meisten Menschen gerne in der Vorweihnachtszeit. Kein Wunder, bei den Unmengen von duftendem Gebäck, Punsch auf den Weihnachtsmärkten und Schokolade in den Adventskalendern. Für viele ist der Advent deshalb eine besonders schöne Zeit im Jahr – und das Warten auf Weihnachten sehr erträglich.
In der vergangenen Woche ist der Profifußballer Robert Enke gestorben. Deshalb sind sehr viele Menschen im ganzen Land bestürzt. In Trauermärschen und Gottesdiensten haben sie an den 32 Jahre alten Torwart des Bundesligavereins Hannover 96 erinnert, der für sie eine Art Held war – hilfsbereit, freundlich und immer fair. Die Bälle hielt er so gut, dass er auch in der deutschen Nationalmannschaft Fußball spielte. Der Sportler hat sich das Leben genommen, weil er an Depressionen litt, einer Krankheit, die unendlich traurig machen kann. Von außen sieht man davon nichts. Deshalb konnte niemand genau wissen, wie schlecht es Robert Enke wirklich ging. Innerlich fühlte er sich so bedrückt, verzweifelt und hoffnungslos, dass er sterben wollte. Etwa jeder fünfte Deutsche erkrankt einmal im Leben an Depressionen. Auch Kinder können sie bekommen. Heute kann die Krankheit aber gut behandelt werden – man muss allerdings damit zum Arzt gehen. Medikamente und Gespräche mit Fachleuten können die Kranken wieder fröhlicher machen, sodass das Leben ihnen nicht mehr sinnlos erscheint.
An diesem Freitag (13. November) tauchen in Eurer Schule vielleicht Erwachsene auf – Politikerinnen, Fußballer oder Schauspielerinnen –, die Euch etwas vorlesen wollen. Eine schöne Abwechslung, wenn eigentlich Mathestunde wäre! 8000 Menschen, nicht nur Prominente, sind am »Vorlesetag« in Deutschland unterwegs, um für Bücher und Geschichten, für das Lesen und Vorlesen zu werben. Die ZEIT hat diesen Tag mit organisiert (die Namen vieler Vorleser sind auf den Seiten 51 bis 53 abgedruckt). Warum uns das Vorlesen so wichtig ist? Weil es für Kinder schön ist, wirklich gute Geschichten zu hören – Eltern sich aber zu selten Zeit zum Vorlesen nehmen. Besonders Väter behaupten gern, sie hätten viel zu viel zu tun (das haben sie in einer Befragung zugeben). Zerrt Eure Eltern deshalb weg vom Schreibtisch oder von der Fußballübertragung! Sagt ihnen zum Beispiel: Wer viel vorgelesen bekommt, ist besser in der Schule. Und wenn Eure Erziehungsberechtigten behaupten, sie würden überhaupt keine lustigen Geschichten kennen, dann gebt ihnen die Sage vom Schweinehirten hier auf der Rückseite. Wetten, dass darüber sogar Väter lachen können!
Mehr zum Vorlesetag findest Du hier: www.vorlesetag.de Von Susanne Gaschke