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Heilige

© Stephen Dunn/Getty Images
© Stephen Dunn/Getty Images

Sankt Lukas, Sankt Barbara oder Sankt Florian: Manche Menschen haben ein Sankt vor dem Namen. Es kommt vom lateinischen Wort sanctus und bedeutet, dass die Person heilig ist. Besonders katholische Christen bitten Heilige um Rat, Hilfe oder Schutz. Sie geben jedem Heiligen einen Gedenktag im Jahr. So feiern viele Kinder den Tag des Sankt Martin am 11. November mit Laternenumzügen und Gebäck. Heilig zu werden ist schwer, denn die Katholiken überprüfen jeden Kandidaten ganz genau: Die Person muss seit mindestens fünf Jahren tot sein und im Leben außergewöhnlich viel Gutes getan haben. Und sie muss mehrere Wunder vollbracht haben. Oder sie ist wegen ihres Glaubens gestorben. Fachleute prüfen, ob diese Bedingungen erfüllt sind. Das ist teuer und dauert oft Jahre oder sogar Jahrzehnte. Das letzte Wort hat der Papst: Wenn auch er einverstanden ist, kann er die Person selig sprechen – und in einem nächsten Schritt heilig.

Von Anne-Katrin Schade

 

Weltspartag

© Thomas Spikermann/ ddp
© Thomas Spikermann/ ddp

Soll man sein Geld ausgeben – oder es lieber aufbewahren? Für das Sparen wirbt der 30. Oktober, der Weltspartag. Wer sein Geld zur Bank bringt und es eine Zeit lang dort lässt, bekommt dafür eine Art Belohnung, die Zinsen. In der Finanzkrise vor einem Jahr haben die Banken viel Geld verloren. Sie hatten Angst, dass ihnen die Bürger nicht mehr vertrauen und alle gleichzeitig ihre Ersparnisse zurückfordern könnten. Dann hätten die Banken nicht mehr arbeiten können, und alle Sparer hätten ihr Geld verloren. Als Bundeskanzlerin Angela Merkel den Deutschen aber versprach, dass das Ersparte sicher sei, glaubten ihr das die meisten Menschen und ließen das Geld bei den Banken. In schweren Zeiten sparen die Leute viel, um auf noch schlechtere Tage vorbereitet zu sein. Ein Deutscher legt durchschnittlich etwa 180 Euro im Monat zurück; ältere Menschen sparen mehr als jüngere, die noch nicht so viel verdienen.

Von Anne-Katrin Schade

 

Depression

© Hulton Archive/Getty Images
© Hulton Archive/Getty Images

Eine Depression ist eine Krankheit, die einen traurig macht. Manchmal sagt man auch, dass ein Land in eine Depression fällt. Dann geht es der Wirtschaft schlecht. Vor 80 Jahren geriet Amerika in einen so schlimmen Zustand, dass man sogar von der »Großen Depression« sprach. Sie begann am 24. Oktober 1929, dem »Schwarzen Donnerstag«, an dem viele Menschen arm wurden. Sie hatten Aktien an der Börse gekauft. Aktien sind Urkunden, die belegen, dass jemand einem Unternehmen Geld gegeben hat. Dafür bekommt er etwas vom Gewinn ab. Als die Firmen plötzlich keinen Gewinn mehr machten, verkauften viele Menschen ihre Aktien wieder. Dafür bekamen sie jetzt aber viel weniger Geld, als sie ausgegeben hatten. Sie gerieten in Not, sie hungerten und froren. Geschäfte und Fabriken schlossen. Fast jeder vierte Amerikaner verlor seine Arbeit. Andere Menschen bekamen weniger Lohn. Erst über zwanzig Jahre später erholte sich die amerikanische Wirtschaft von der Großen Depression.

Von Anne-Katrin Schade

 

Minister

© Michael Gottschalk/ ddp
An diesem Tische treffen sich die Minister © Michael Gottschalk/ ddp

Nach den Wahlen haben sich die Parteien CDU/CSU und FDP zum Regieren verabredet. Das bedeutet, dass ihre Abgeordneten Angela Merkel im Bundestag zur Kanzlerin wählen werden. Außerdem besprechen sie gerade, wer Minister werden soll, also in der neuen Regierung zuständig sein wird für die Bundeswehr, für Steuern, für Gesundheit. Minister werden nicht gewählt, die Kanzlerin holt sie in die Regierung. Sie kann sie auch wieder entlassen. Minister brauchen keine ganz besonderen Experten zu sein: In ihren Ministerien arbeiten Fachleute, die alle komplizierten Fragen klären können. Ein Minister sagt, was sich im Land verändern soll. Er kann zum Beispiel versuchen, Arbeitgeber dazu zu bringen, die Arbeit so zu organisieren, dass Eltern rechtzeitig nach Hause gehen können, um mit ihren Kindern zu spielen. Und wenn die Chefs das nicht freiwillig tun, kann er ein Gesetz vorschlagen, das es ihnen vorschreibt.

 

Bunte Blätter

© Joerg Koch/ ddp
© Joerg Koch/ ddp

Warum wehen uns in diesen Tagen bunte Blätter um die Ohren? In jedem Blatt gibt es verschiedene Farbstoffe, das orangefarbene, rote oder gelbe Karotin und das grüne Chlorophyll, das eine wichtige Rolle für die Ernährung des ganzen Baumes spielt. Wenn die Tage im Herbst kürzer werden und die Luft sich abkühlt, zieht der Baum die wertvollen Bestandteile des Chlorophylls in seine Äste und den Stamm zurück. Übrig bleiben die rötlich-gelben Farbstoffe, die nun gut zu sehen sind und das Blatt bunt leuchten lassen (außerdem schützen sie es, wie eine Sonnenbrille, vor den letzten herbstlichen Sonnenstrahlen). Ist das Chlorophyll aus dem Blatt verschwunden, bildet sich zwischen Ast und Blatt eine Schicht aus sogenannten Schwellzellen. Das Blatt wird nicht länger mit Nährstoffen versorgt und fällt ab. Für den Baum ist das gut, weil über die Blätter sehr viel Wasser verdunstet. Im Winter würde er bei Schnee oder gefrorenem Boden mit voller Blätterkrone leicht vertrocknen.

 

Koalition

In einer Monarchie gibt es einen König. In einer Demokratie haben wir Wahlen (wie am vergangenen Wochenende). Viele Parteien treten an, und eine ganze Reihe von ihnen kann danach Abgeordnete ins Parlament schicken. Weil verschiedene Parteien gewählt werden, hat fast nie eine Partei die Mehrheit für sich allein. Deshalb verabreden sich nach den Wahlen zwei, manchmal auch drei Parteien zu einer „Koalition“. Sie versprechen sich, dass alle ihre Abgeordneten im Bundestag die neue Kanzlerin wählen werden. Und dass sie vier Jahre lang gemeinsam Gesetze vorschlagen und zusammenhalten wollen. Die übrigen Parteien bilden die „Opposition“. Ihre Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass Kanzlerin und Regierung gut arbeiten. Die Opposition soll sagen, was ihr an der Politik der Regierung nicht gefällt – und bessere Vorschläge machen. Dann können die Wähler sich nächstes Mal anders entscheiden.

 

Oktoberfest

© Oliver Lang/ ddp
© Oliver Lang/ ddp

An diesem Samstag (19. September) heißt es in München „O’zapft is“ – das ist Bayerisch und bedeutet „Es ist angezapft“. Denn um 12 Uhr wird der Oberbürgermeister ein Bierfass anstechen und das 176. Oktoberfest, das größte Volksfest der Welt, eröffnen. Zwei Wochen lang herrscht dann ausgelassene Stimmung auf der Münchner Theresienwiese. Rund 6 Millionen Besucher werden ungefähr 6,5 Millionen Liter Bier trinken, eine halbe Million gebratene Hühner und 50 000 Schweinshaxn verspeisen. Ursprünglich war das Oktoberfest übrigens eine Hochzeitsfeier. Am 12. Oktober 1810 heiratete der bayerische Prinz Ludwig seine schöne Therese. Zur Feier waren auch die Münchner Bürger geladen. Die Festwiese trägt seitdem zu Ehren der Braut den Namen „Theresienwiese“. Damals gab es zum Abschluss ein Pferderennen. Das gibt es heute nicht mehr, dafür aber Geisterbahnen, Karussells und Autoscooter. Mutige fahren Loopings mit der Achterbahn, zum Essen geht man dann vorsichtshalber erst hinterher. Andere trinken lieber Bier in einem der großen Festzelte. Besonders am Abend wird dort ausgelassen gefeiert und auf den Bänken getanzt.

 

TV-Duell

© Michael Kappeler/ ddp
© Michael Kappeler/ ddp

An diesem Sonntag (13. September) um 20.30 Uhr seht Ihr bei ARD, ZDF, RTL und Sat.1 nur eine Sendung: das TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Sie duellieren sich natürlich nicht mit Waffen, sondern wollen mit Worten kämpfen. Denn Angela Merkel (CDU) will Bundeskanzlerin bleiben, Frank-Walter Steinmeier (SPD) will es werden. Dafür machen beide mit ihren Parteien seit Wochen Werbung. Sie möchten möglichst viele Menschen davon überzeugen, dass sie Deutschland am besten regieren können (derzeit regieren CDU und SPD gemeinsam). Beide wollen, dass die Menschen bei der Bundestagswahl am 27. September für ihre Partei und ihre Kandidaten stimmen. Dafür treten Merkel und Steinmeier auch in der Fernsehshow auf und lassen sich von vier Moderatoren befragen. Wortgefechte, die alle Bürger vor dem Fernsehapparat verfolgen können, kommen aus den USA. In Deutschland gab es 2002 zum ersten Mal ein Kanzler-Duell.

 

Parteien

© ddp
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Das Wort Partei kommt vom lateinischen pars, das heißt »Teil«. Die unterschiedlichen Parteien vertreten jeweils einen Teil der Meinungen, die Menschen in Deutschland so haben. Bei manchen Parteien kann man schon ab 14 Jahren mitmachen. Mit ihren Programmen stellen sich die Parteien zur Wahl. Die beiden großen, CDU/CSU und SPD, versuchen, Vorschläge für möglichst viele Themen zu machen – von der Schulpolitik über Steuern bis zu den Beziehungen zu anderen Ländern. Kleinere Parteien beschäftigen sich oft nur mit einem Thema, etwa was Rentner interessiert. Oder Internetbenutzer. Bei den Wahlen bekommen sie deshalb meist weniger Stimmen – und mit weniger als fünf Prozent kommt keine Partei ins Parlament. Gute Chancen, in den Bundestag zu kommen, haben die CDU/CSU, die SPD, Bündnis 90/Die Grünen, die FDP und die Linke. Bei der letzten Bundestagswahl hatte die CDU 35,2 Prozent, die SPD 34,2 Prozent, die FDP 9,8 Prozent, die Linke 8,7 Prozent und die Grünen 8,1 Prozent.

 

Flatternacht

© Torsten Silz/ddp
© Torsten Silz/ddp

Sie sind Geschöpfe der Dunkelheit, die den Menschen früher große Angst einjagten: Fledermäuse. Lange Zeit glaubten viele, dass die Tiere großes Unheil, eine schlimme Krankheit oder gar den Tod ankündigen. Dass sie Blutsauger sind, denken noch heute viele Menschen. Dabei fressen die meisten Fledermausarten Insekten. In Deutschland leben mehr als 20 verschiedene Arten, doch die Tiere müssen geschützt werden. Deshalb ist an diesem Wochenende die Euro­pä­ische Fledermausnacht. In vielen Orten kann man sich über die Flugtiere informieren und zum Beispiel eine Nachtwanderung zur Fledermausbeobachtung machen. Eine gute Idee für die von Euch, die am Wochenende spät ins Bett zu gehen wollen. Das Gute an Geschöpfen der Nacht ist nämlich, dass man lange aufbleiben muss, wenn man sie sehen will.