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Ramadan

© Saif Dahlah/AFP/Getty Images
© Saif Dahlah/AFP/Getty Images

Vier Millionen Menschen in Deutschland sind Muslime, ihre Religion ist der Islam. Für sie beginnt an diesem Wochenende der Fastenmonat Ramadan. Es ist der neunte Monat des islamischen Kalenders. In diesem Kalender sind die Monate nicht starr festgelegt, sondern richten sich nach den Mondphasen. Der Fastenmonat wandert deshalb durch die Jahreszeiten. Nach islamischer Überlieferung ist der Ramadan eine Zeit, in der die Tore des Paradieses weit offen stehen. Gebete sollen bei Allah mehr als im übrigen Jahr auf offene Ohren stoßen, glauben Muslime. In dieser heiligen Zeit fasten sie zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang: Das heißt, sie essen und trinken nichts. Das gilt allerdings nur für gesunde Erwachsene. Kinder, die noch regelmäßiges Essen brauchen, müssen nicht fasten. Das Ende des Ramadan wird mit einem großen Fest gefeiert. Alle Kinder bekommen neue Kleider und weitere Geschenke, und es werden leckere Speisen zubereitet.

 

Käferplage

© David McNew/Getty Images
© David McNew/Getty Images

Haben Marienkäfer Gefühle? Auf jeden Fall scheinen sie zu wissen, wo sie sich wohlfühlen. In den vergangenen Wochen bevölkerten sie zu Millionen die Strandkörbe an der Ostsee. »Die haben sich gesonnt, die Viecher«, erzählt ein aufgebrachter Strandkorbvermieter aus Warnemünde. Die Käferplage ist in diesem Jahr aufgetreten, weil das feuchte und warme Frühjahr den Käferlarven reichlich Futter bescherte: Massen von Blattläusen, von denen ausgewachsene Käfer später 250 Stück am Tag fressen können. Wer sich belästigt fühlte, konnte immerhin froh sein, dass es einheimische Krabbler waren: Die asiatischen Marienkäfer, die bei uns immer häufiger auftreten, sind aggressiver und beißen sogar. Weil die Käfer offenbar grauenhaft schmecken, werden sie selten von Vögeln gefressen. Gute Käferjäger wären Laufkäfer und Raubwanzen. Aber die möchte ja auch niemand im Strandkorb haben.

 

Stau

© Joerg Koch/ddp
© Joerg Koch/ddp

Für viele beginnt oder endet der Urlaub ziemlich anstrengend: auf der Autobahn im Stau. Auch für das Wochenende haben Verkehrsbeobachter wieder viele und teils lange Staus angekündigt. Doch wie kommt es eigentlich dazu?
Straßen sind für eine bestimmte Anzahl von Autos gebaut. Wird es voller, weil zum Beispiel in den Ferien viele verreisen, ist die Straße überlastet. Es ist weniger Platz für mehr Fahrzeuge. Wenn es so voll ist, dauert alles ein bisschen länger. Zum Beispiel wenn viele Wagen bremsen müssen, um sich langsam an einer Baustelle vorbeizuschlängeln. Oder wenn zu viele eine Ausfahrt nehmen wollen. Wenn es dann noch einen Unfall gibt und Fahrspuren gesperrt sind, steht man manchmal stundenlang an einem Fleck. Da hilft nur Geduld. Denn leerer wird es auf den Straßen erst im September, wenn die Ferien in allen deutschen Bundesländern vorbei sind und ihr schon wieder in der Schule sitzt.

 

Zoogeburtstag

© August Darwell/Picture Post/Getty Images
© August Darwell/Picture Post/Getty Images

Mitten im Trubel der Großstadt kann man Elefanten trompeten und Löwen brüllen hören. Man kann Affen beobachten, die auf Ästen herumklettern, oder Seehunde, die durchs Wasser flitzen. Das alles mitten in Berlin, denn der Zoologische Garten liegt zentral in der Hauptstadt. Am 1. August kann man neben den vielen verschiedenen Tierlauten vielleicht auch ein Geburtstagsständchen hören. Denn der Zoo Berlin wird 165 Jahre alt. Es war der erste Zoo in Deutschland und der neunte in Europa, als er 1844 eröffnet wurde. Damals war Berlin noch nicht so groß wie heute. Deshalb war der Name anfangs Zoologischer Garten bei Berlin. In den ersten Jahren konnten die Menschen mehrere Hundert, teils fremde Tiere bestaunen, zum Beispiel Kängurus und Affen. Heute leben im Zoo Berlin mehr als 15 0000 Tiere, darunter der Eisbär Knut. Und jedes Jahr kommen rund drei Millionen Besucher.

 

Gewitter

© Joerg Koch/ ddp
© Joerg Koch/ ddp

Immer wieder werden unsere Sommertage gestört – durch Donner, Blitz, Hagel und Regen. Gewitter! Sie entstehen, wenn warme und kältere Luftmassen aufeinandertreffen. Jede Stunde gibt es in Deutschland 3000 Gewitter. Dabei türmen sich zunächst finstere Wolken auf, die bis zu zwölf Kilometer in den Himmel hinaufreichen können. Kurz darauf zucken die Blitze, kracht der Donner. Wenn zwischen Blitz und Donner drei Sekunden liegen, ist das Gewitter einen Kilometer entfernt. Mehr als zwei Millionen Mal im Jahr blitzt es über Deutschland! Wissenschaftler glauben, dass wir sogar noch mehr Blitze bekommen, wenn die Erde sich weiter erwärmt. Einige Hundert Menschen werden bei uns jährlich vom Blitz getroffen. Die wenigsten sterben, aber viele tragen Verletzungen davon. Wirst Du im Freien von einem Gewitter überrascht, dann halte Dich von Bäumen, Masten und Türmen fern – Blitze treffen oft das, was hoch aufragt. Am besten ist es, Du kauerst Dich in eine Mulde am Boden. Vorsicht: iPod und Handy ausschalten! Denn elektronische Geräte wählt sich der Blitz oft zum Ziel, außerdem aufgespannte Regenschirme. Also lieber nass regnen lassen! Oder besser: in ein Haus oder Auto flüchten. In geschlossenen Räumen bist Du vor Gewitter geschützt.

 

Harry Potter

Die Hauptdarsteller bei der Premiere © Leon Neal/AFP/Getty Images
Die Hauptdarsteller bei der Premiere © Leon Neal/AFP/Getty Images

Fans sagen abgekürzt »HP6«. Damit meinen sie den neuen Film Harry Potter und der Halbblutprinz, der von diesem Donnerstag (16. Juli) an in den deutschen Kinos zu sehen ist. Es ist die Verfilmung des sechsten Bandes der Geschichte um den Zauberschüler. Zum ersten Mal wurde der Film in der vergangenen Woche in London in Großbritannien gezeigt. Zur Weltpremiere gewitterte und hagelte es, doch viele Gäste harrten im Regen aus, um ein Autogramm von einem der Schauspieler zu ergattern. Die Fans kamen, verkleidet mit Zauberumhängen, aufgemalten Harry-Potter-Narben und Zauberstäben.
In Harry Potter und der Halbblutprinz geht Harrys Kampf gegen den dunklen Lord Voldemort und seine Anhänger weiter. Einige Szenen sind brutal und blutig. Deshalb sollten Zuschauer im Kino mindestens zwölf Jahre alt sein. Es gibt allerdings auch lustige Stellen – und es wird ziemlich viel geknutscht. Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe sagte in einem Interview, wem es zu romantisch würde, der solle kurz die Augen schließen.
Die Schauspieler arbeiten übrigens schon an der Verfilmung des letzten Potter-Buches. Weil die Geschichte so umfangreich ist, werden daraus gleich zwei Filme. Einer soll im nächsten Jahr in die Kinos kommen, der letzte Harry Potter-Film dann im Sommer 2011.

 

Tapferkeit

© Michael Gottschalk/ddp
© Michael Gottschalk/ddp

In dieser Woche hat Bundeskanzlerin Angela Merkel einen besonderen neuen Orden an einige Soldaten der Bundeswehr verliehen: das »Ehrenkreuz für Tapferkeit«. Ein Orden sieht aus wie eine silberne, goldene oder bunte Brosche, die man sich an Kleid, Anzug oder Uniform steckt. Er ist aber mehr als ein Schmuckstück: Mit einem Orden dankt ein Land Soldaten oder Feuerwehrleuten oder Wissenschaftlern oder ganz normalen Bürgern, wenn sie etwas Außergewöhnliches getan haben.
Bisher hieß der einzige Verdienstorden Deutschlands »Bundesverdienstkreuz«. Den konnte ein Busfahrer bekommen, der nachts Fahrgäste gegen betrunkene Schläger verteidigte. Oder ein Künstler, der ein besonderes Kunstwerk geschaffen hatte. Oder jemand, der sich vorbildlich um seinen Sportverein kümmerte.
Warum brauchen nun die Soldaten einen Extra-Orden für Tapferkeit? Weil sie immer öfter weit weg von zu Hause gefährliche Arbeit tun, sagt die Regierung: zum Beispiel, wenn sie in Afghanistan dabei helfen, dass das Kämpfen dort aufhört (siehe Artikel rechts). Dabei müssen sie häufig ihre Angst überwinden – denn Angst haben Soldaten so wie alle anderen Menschen auch. Und das ist völlig in Ordnung, denn echte Tapferkeit hat nichts mit Angeberei oder blindem Wagemut zu tun. Wirklich tapfer zu sein bedeutet, etwas Unangenehmes oder Gefährliches für andere auf sich zu nehmen. Das müssen Soldaten leider manchmal tun.

 

Gecko

© Gecko

Wir wollen jetzt die Wahrheit wissen: Ist der Mond eine Kugel aus Parmesankäse? Oder eine Polentascheibe aus Maismehl? Das kommt auf den Standpunkt an. Der gestreifte Kater Calogero streitet sich darüber die ganze Nacht mit einer Taube, die er auf der Spitze des Campanile, des hohen Glockenturms am Markusplatz in Venedig, getroffen hat. Sie streiten so lange, bis der Mond schließlich untergeht und sich die Frage nicht mehr klären lässt. Solche Geschichten (mit witzigen Bildern) stehen im Gecko, einer Literaturzeitschrift für Kinder von drei bis sieben Jahren, die alle zwei Monate erscheint. Erwachsenen wird sie auch gefallen, und das ist gut so, wenn sie Euch oder Euren kleineren Geschwistern daraus vorlesen sollen. Oder, wie in der Juli-Ausgabe, dabei helfen sollen, einen Mondkuchen zu backen (der wahre Mond besteht nämlich nicht aus Parmesan oder Polenta, sondern aus Löffelbiskuits und Frischkäse, mmmondmäßig lecker!). In jeder Gecko- Ausgabe findet Ihr illustrierten Wortsport (»Am Meer gibt’s Muscheln mit hübschen Kerlen. Oder Perlen?«) und die Abenteuer des Philosofischs, der unter Wasser über den Sinn des Lebens nachdenkt. Wollt Ihr zu Ferienbeginn einen Blick in den neuen Gecko werfen?

Die Macher des Gecko haben der KinderZEIT vorab die Geschichte „Paula auf der roten Riesenrutsche“ spendiert. Wenn ihr sie lesen und ansehen wollt, klickt hier.

Zur Homepage des Gecko klickt hier

 

Schulferien

KinderZEIT© gerlinde/photocase.de

In dieser Woche beginnen in den ersten deutschen Bundesländern die großen Ferien. Viele von Euch jubeln sicher über die sechs schulfreien Wochen. Aber wer hat sich ausgedacht, dass Schüler auch mal frei haben sollen? Und wie lange gibt es Ferien schon?
»Schulferien gibt es erst, seitdem es Schulen gibt. Ist ja klar«, sagt Professor Heinz-Elmar Tenorth, der in Berlin die Geschichte der Schule erforscht. Seit etwa 200 Jahren gehen in den deutschen Städten viele Kinder in eine Schule. Die Schulpflicht, also dass Kinder eine gewisse Zeit eine Schule in ihrer Nähe besuchen müssen, wurde in Preußen (so hieß ein großer Teil Deutschlands früher) vor rund 90 Jahren eingeführt. Doch immer wenn Kinder zur Schule gingen, konnten sie ihren Familien nicht bei der Arbeit helfen. Deshalb gab es schon früh »Kartoffelferien« oder »Getreideferien«. Die Kinder hatten zur Ernte frei, sodass sie auf den Feldern mit anpacken konnten. Vor etwas mehr als 100 Jahren begannen zudem Ärzte darüber nachzudenken, wie viel Schule für Kinder gut ist. »Sie rechneten vor, wie lange sich Schüler zum Beispiel im Sommer vom Unterricht erholen sollten«, sagt Schulforscher Tenorth. Und es gibt noch einen weiteren Ursprung der schulfreien Zeit. Das Wort Ferien stammt aus dem Lateinischen: feriae bedeutet Feiertage. An Ostern, Weihnachten oder Pfingsten etwa sollten die Menschen nicht arbeiten, sondern das Kirchenfest feiern. Wenn Kinder zur Schule gingen, hatten auch sie frei.

 

Anne Frank

© Holger Hollemann/ dpa
© Holger Hollemann/ dpa

Sie schrieb ein Tagebuch und wurde damit weltberühmt: Anne Frank. An diesem Freitag (12. Juni) wäre sie 80 Jahre alt geworden. Doch das Mädchen starb, als es 15 war.
Anne Frank hatte Journalistin oder Schriftstellerin werden wollen. Dank ihres Tagebuches ist ihr das auch gelungen – obwohl sie den Erfolg ihres Buches nicht mehr erlebte. Sie schrieb während des Zweiten Weltkrieges. Anne und ihre Familie waren deutsche Juden, die im Krieg von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Die Familie versteckte sich in einem Hinterhaus in Amsterdam in den Niederlanden. Mehr als zwei Jahre lebten dort acht Menschen auf engstem Raum, mussten viel Rücksicht aufeinander nehmen und irgendwie versuchen, sich die schreckliche Langeweile zu vertreiben. Wie sehr sehnt man sich nach frischer Luft, wenn man nie hinausdarf? Wie groß ist die Angst, jemand könne das Versteck verraten?

© dpa
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Weil Anne keine Freundin zum Reden hatte, schrieb sie Briefe an eine ausgedachte Freundin – an Kitty: »Am besten gefällt mir noch, dass ich das, was ich denke und fühle, wenigstens aufschreiben kann, sonst würde ich komplett ersticken.« Anne Frank überlebte den Krieg nicht, das Versteck wurde verraten. Ihr Vater aber ließ das Tagebuch seiner Tochter später drucken. Inzwischen wurde es in mehr als 50 Sprachen übersetzt, und aus dem Versteck im Hinterhaus ist ein Museum geworden.