„Terror“ ist das lateinische Wort für „Schrecken“. Terroristen wollen Schrecken verbreiten – zum Beispiel, indem sie Bomben in der U‑Bahn zünden. Das haben zwei Terroristinnen vor Kurzem in Moskau getan, sie selbst und viele Männer und Frauen sind dabei umgekommen.
Warum tun Terroristen, was sie tun? Meist glauben sie, dass sie einen wichtigen Grund haben: Sie fühlen sich von der Regierung ihres Landes unterdrückt oder denken, dass alle anderen ihre Religion missachten. Das mag manchmal sogar stimmen, ist aber keine Rechtfertigung dafür, unschuldige Menschen zu töten. Das Leben in Ländern, die oft unter Terroranschlägen zu leiden haben – zum Beispiel der Irak oder Israel –, verändert sich: Niemand kann unbeschwert einen Ausflug machen oder seiner Arbeit nachgehen. Überall lauert die Angst. Viele Regierungen bemühen sich, Terroristen zu fangen. Für die Bevölkerung ist das aber nicht nur gut: Oft werden zur Terrorbekämpfung Gesetze verschärft und harmlose Bürger überwacht (weil ja niemand weiß, wie die Terroristen aussehen). Es entsteht ein Klima der Unfreiheit und des Misstrauens – und die Terroristen haben ihr Ziel erreicht.
Unsere Bundeskanzlerin ist Angela Merkel – das weiß in Deutschland wohl jedes Kind. Ihr Vorgänger hieß Gerhard Schröder. Auch ihn werden viele von Euch sicher noch kennen. Nicht mehr erlebt habt ihr dagegen wahrscheinlich den Mann, der auch der »ewige Kanzler« genannt wird: Helmut Kohl. Geboren wurde er am 3. April 1930, an diesem Samstag ist sein 80. Geburtstag. »Ewiger Kanzler« sagen die Menschen, weil bisher kein anderer in der Bundesrepublik Deutschland so lange in diesem Amt blieb wie er – von 1982 bis 1998, also 16 Jahre. Für viele ist Kohl auch der »Kanzler der Einheit«, denn während er regierte, wurde aus den zwei deutschen Staaten, der DDR im Osten und der BRD im Westen, wieder ein Land. Kohl war zudem mitverantwortlich für die Abschaffung der Deutschen Mark und die Einführung des Euro. Sein Abschied aus der Politik war allerdings nicht sehr ruhmreich. 1999 kam heraus, dass seine Partei, die CDU, heimlich Spenden angenommen und auf geheimen Konten versteckt hatte. Helmut Kohl sagte damals, dass auch er Fehler gemacht habe. Vor zehn Jahren legte er deshalb sein Amt als Ehrenvorsitzender der CDU nieder.
Darf die Regierung machen, was sie will? Natürlich nicht! Wie jeder Mensch muss sie sich ans Gesetz halten. Die Abgeordneten des Bundestages achten darauf, dass die Regierung dem Parlament stets sagt, was sie tut, und dass es nichts Verbotenes ist. Manchmal gibt es Streit darüber, ob die Regierung sich richtig verhalten hat. So ist es auch im Moment: Es geht um einen Angriff der deutschen Armee in Afghanistan auf Menschen, von denen die Soldaten glaubten, sie seien Terroristen. Leider sind bei dem Angriff aber zum Beispiel auch Kinder gestorben. Die Regierung ist verantwortlich für das, was die Armee tut: Hat sie den Menschen in Deutschland die Wahrheit über den Angriff gesagt? Um das zu klären, hat der Bundestag einen »Untersuchungsausschuss« eingerichtet. Das Besondere an solchen Ausschüssen: Es gibt sie auch, wenn nur eine Minderheit der Abgeordneten das will. Vertreter aller Parteien befragen nun Zeugen darüber, was geschehen ist. Am Ende beurteilen sie das Verhalten der Regierung. Fällt ihr Urteil schlecht aus, kann es sein, dass der Verteidigungsminister oder die Bundeskanzlerin zurücktreten muss. Fällt es gut aus, kann die Regierung weiterarbeiten.
Es gibt Filme, die ziehen einen in den Bann. Die machen fröhlich, zeigen die Welt, wie man sie nicht kannte – oder berühren einen mit einer traurigen Geschichte. Wir hoffen, dass wir genau solche Filme für Euch gefunden haben. Sie erscheinen in der neuen ZEIT Kinderfilm-Edition. Von dieser Woche an stellen wir sie Euch in zehn Folgen vor, immer auf der Rückseite der KinderZEIT. Die Filme haben wir in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Kinderfilmfest »Lucas« ausgewählt, und wir glauben, dass sie ziemlich gut sind – besser jedenfalls als vieles, was Kino und Fernsehen sonst so für Kinder bieten. Neben den Besprechungen greifen wir zusätzlich immer ein Thema auf, das für den vorgestellten Film wichtig ist und hilft, ihn besser zu verstehen. In einem Filmlexikon erklären wir außerdem, wie wichtig zum Beispiel Musik und Kostüme sind und was Tiere bei Dreharbeiten können müssen. Vielleicht ist all das eine Anregung, sich auch in der Schule oder in der Familie mit der Frage zu beschäftigen, wie Filme eigentlich entstehen, warum sie uns gefallen (oder nicht) und wie man für sein Urteil argumentieren kann. Bei uns heißt es jedenfalls: Film ab!
Da hat man sich gerade von den spannenden Wettkämpfen bei den Olympischen Spielen erholt, schon beginnen die nächsten. Von diesem Freitag (12. März) an messen sich in Kanada die besten Sportler der Welt, die eine Behinderung haben, bei ihren internationalen Wettkämpfen – den Paralympics. 540 Athleten aus 44 Ländern nehmen teil, aus Deutschland kommen 14 Männer und sechs Frauen. Bis zum 21. März rasen zum Beispiel Athleten mit nur einem Bein auf Spezialskiern steile Hänge hinunter, Sehbehinderte sind auf den Langlaufloipen unterwegs, andere spielen eine Art Eishockey, in einem Spezialschlitten sitzend. Damit es bei der Punktevergabe gerecht zugeht, werden die Sportler je nach Art ihrer Behinderung in verschiedene Gruppen eingeteilt. Wer stärker benachteiligt ist, bekommt zum Beispiel Zeit gutgeschrieben. So kann etwa ein Skirennläufer, der keine Beine hat, selbst dann eine Goldmedaille gewinnen, wenn er langsamer war als sein Gegner, der mit Krücken gelaufen ist. Die ersten Paralympics gab es übrigens vor 50 Jahren, im Sommer 1960. Die ersten Winterwettkämpfe wurden 1976 ausgetragen.
Eine vergoldete Himbeere auf einem Sockel, so sieht der Preis aus. Aber wer ihn bekommt, sollte sich nicht geehrt fühlen, sondern sich schämen! Denn mit der »Goldenen Himbeere « werden jedes Jahr besonders schlechte Leistungen des vergangenen Kinojahres ausgezeichnet. An diesem Samstag (6. März) wird der »Razzie« (das ist die Abkürzung des
englischen Begriffs raspberry = Himbeere) in Los Angeles in den USA verliehen, zum 30. Mal. Zittern, einen der Antipreise zu bekommen, müssen zum Beispiel die Hauptdarsteller der Twilight-Filme. Robert Pattinson (Vampir Edward), Kristen Stewart (Bella) und Taylor Lautner (Werwolf Jacob) sind als schlimmste Kinopaare vorgeschlagen. Schlechtester Film könnte Transformers – Die Rache werden. Die Razzie-Verleiher sagten darüber: »überlaut, überlang und überdumm «. Aber auch der Dinosaurierfilm Die fast vergessene Welt kann noch zum schlechtesten Werk gekürt werden. Meistens holen sich die Gewinner (oder besser Verlierer) ihre Auszeichnungen übrigens nicht persönlich ab. Warum bloß?
Stellt Euch vor, Ihr seid sieben Jahre alt und komponiert ein Klavierstück, das gedruckt wird, damit andere es nachspielen können. Mit acht Jahren gebt Ihr ein erstes Konzert, und wenn Ihr 15 Jahre alt seid, spielt Ihr so gut Klavier, dass Ihr vor der Bundeskanzlerin auftreten sollt. So ungefähr war es bei Frédéric Chopin – nur dass er nicht vor der Bundeskanzlerin Klavier spielte, sondern vor dem Zaren. Denn Chopin lebte im 19. Jahrhundert. In diesen Tagen wäre der berühmte polnische Pianist 200 Jahre alt geworden. An welchem Tag genau er geboren wurde, ist unklar. Wahrscheinlich war es der 1. März 1810. Manche sagen aber auch, Chopins Geburtstag sei der 22. Februar. Einig aber sind sich alle darüber, dass Chopin ein Wunderkind war – und unter den Musikern seiner Zeit wohl das, was wir heute einen »Star« nennen. Von seiner Heimat Warschau in Polen zog er als 20-Jähriger nach Paris in Frankreich, wo er mit vielen berühmten Dichtern, Musikern und Malern befreundet war. Er starb 1849, also mit nur 39 Jahren, an einer schweren Lungenkrankheit. Sein 200. Geburtstag wird in Warschau groß gefeiert: Am Montag öffnet dort etwa ein neues Chopin-Museum.
In Deutschland arm zu sein ist etwas anderes, als in Indien oder Afrika arm zu sein. Arme Familien in diesen Ländern haben oft kein sauberes Wasser und keine richtigen Häuser. Wer dort keine Arbeit hat, muss hungern, bekommt keine medizinische Versorgung und kann seine Kinder nicht zur Schule schicken.
Deutschland ist ein reiches Land: Wer hier seine Arbeit verliert oder krank ist, bekommt Geld vom Staat – Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. (Viele nennen diese Hilfe »Hartz IV«, nach dem Mann – Peter Hartz –, der viele Vorschläge dazu gemacht hat, wer wann was bezahlt bekommt und wer nicht.) Hartz IV soll eigentlich Armut verhindern. Menschen, die davon leben, fühlen sich aber oftmals trotzdem arm: zum Beispiel, wenn sie sehen, was ihre Nachbarn sich alles leisten können, oder wohin ihre Freunde verreisen. Oder wenn sie ihren Kindern dauernd sagen müssen: »Das ist zu teuer für uns.« Das höchste deutsche Gericht, das Bundesverfassungsgericht, hat in der vergangenen Woche festgestellt, dass die Leute mit ihrem Gefühl recht haben: Die Regierung muss sich jetzt überlegen, wie sie die finanzielle Hilfe, gerade für Kinder, verbessern kann.
Fast 28 Jahre hatte Nelson Mandela in einer engen Zelle verbracht, eingesperrt auf einer Gefängnisinsel vor der Küste Südafrikas. Vor zwanzig Jahren, am 11. Februar 1990, durfte er zurück in die Freiheit. Das war ein kleines Wunder, denn der Mann sollte eigentlich den Rest seines Lebens in Gefangenschaft verbringen. Er war verurteilt worden, weil er für Gerechtigkeit kämpfte. Mandela wollte, dass die Schwarzen in Südafrika die gleichen Rechte bekommen wie die weißen Bürger. Früher wurden schwarze Menschen in seinem Land unterdrückt. Sie durften zum Beispiel keine guten Schulen besuchen, in den Bussen mussten sie in abgetrennten Bereichen sitzen, und es war ihnen verboten zu wählen. All das fand Nelson Mandela ungerecht und wollte es ändern. Dafür schloss er sich einer Gruppe an, die zunächst friedlich gegen die Unterdrückung demonstrierte. Doch dann kam es zu Kämpfen mit der damaligen Regierung, Mandela wurde verhaftet. Viele andere Länder verurteilten die Politik Südafrikas. Es dauerte aber noch fast 30 Jahre, bis sich etwas änderte und Mandela freikam. Dann wurde er wenig später sogar der erste schwarze Präsident des Landes.
An diesem Wochenende reisen Gäste aus der ganzen Welt nach München in Bayern – zur sogenannten Münchner Sicherheitskonferenz. Bei diesem Treffen beraten Politiker, Wissenschaftler und Fachleute für Militär und Wirtschaft darüber, wie die Welt sicherer werden kann. Es geht zum Beispiel darum, wo es Kriege gibt und wie sich andere Länder dann verhalten sollen (etwa Soldaten oder Helfer schicken), oder wie man Terroristen aufhalten kann. Beschlüsse werden dabei aber nicht gefasst. Diesmal wollen die Fachleute besonders über die Probleme in Afghanistan reden. Dort sind viele Soldaten aus aller Welt, auch deutsche, die versuchen, für Frieden zu sorgen. Schon lange Zeit gibt es in Afghanistan nämlich Krieg. Im Augenblick kommt es zu schlimmen Kämpfen mit den Taliban. Das ist eine Gruppe, die früher schon einmal sehr brutal herrschte und die versucht, die Macht im Land wieder zu übernehmen. Doch nicht nur Konferenzgäste haben sich in München angekündigt, auch Gegner kommen, um zu demonstrieren. Sie finden, dass man sich nicht mit Soldaten und Waffen für Sicherheit und Frieden einsetzen sollte, und fordern eine andere Politik.