Neulich war ich bei Freunden eingeladen. Die Dame des Hauses – gebürtige Brasilianerin – kochte locker und entspannt auf. Es war ein schöner, geselliger Abend, begleitet von Salaten brasilianischer Art – immer auf Platten! – wurde mir erklärt, saftige Fischpfanne in Palmöl (vorsichtig keine Tropfen aufs Hemd, die gehen nie wieder raus 🙂 ) und als Krönung eine hervorragende Maracujamousse mit einer wunderbaren süß-sauer Balance.
Auf mein Nachfragen wurde mir das Rezept angedeutet: Eine Krem ohne Eier, aber mit gezuckerter Kondensmilch (eigentlich nicht mein Ding) und dem Inneren gereifter Maracujas. Auf mein weiteres Nachfragen, was eine gereifte Maracuja sei, wurde mir die „Schmuggelware“ gezeigt: Außen wirklich kräftig angeschimmelt, innen perfekt und makellos gereift.
„Die bringen wir immer heimlich aus Brasilien mit; die antiseptischen Supermarktdinger hierzulande schmecken ja nach nichts!“ Wohl war.
Apfel, Birne, Zwetschge, Aprikose, Pfirsich, alles ist da.
Es ist eine Freude zu sehen, dass aus einfachsten Zutaten, wie Mehl, Butter, Zucker, Sahne, Eiern und frischem Obst kleine Kunstwerke entstehen. Ich sage dann in meiner Funktion als gute Laune-Chef immer: „Jetzt geht die Sonne auf“ – weil die Kuchen mich so schön anstrahlen.
… unser Vorrat an „frisch“ getrocknetem Waldmeister (Mai-Ernte 2013). Dieses famose Dessert unser Patissière Sabine Seibold gab es jetzt 8 Wochen am Stück, gestern abend zum letzten Mal für dieses Jahr.
Waldmeister als „Infusion“ mit Milchreis-Eis, Wildkräutern und Blüten, Topfenknödel mit Hagebutte
Auf Wiedersehen Waldmeister, bis zum nächsten Jahr!
Sie gehört zu meinen Lieblingsfrüchten, weil sie so vielfältig verarbeitet werden kann:
Scharfe Chutneys, spannende Desserts, als Kuchen und Konfitüre sowieso. Des Weiteren zu Fisch, Geflügel, Wild, Fleisch und Gemüsegerichten.
Gedämpfter Stör aus der Aprikosenmaische mit geschmolzenem Gänseleberparfait und Eiskrautspätzle
Zutaten:
4 Störfilets á 120 g
4 vollreife Aprikosen
80 g Gänseleberparfait
200 g Eiskraut
250 g handgeschabte Spätzle
50 g Butter
50 g konzentrierter Fischfond
50 g Creme fraiche
2 cl Aprikosenschnaps
2 cl Aprikosen-, Apfel- oder Quittenessig
Gewürze:
Salz, Pfeffer, Muskat
20 g gebräunte Mandelblätter, leicht gesalzen
Zubereitung:
Aprikosen mit Aprikosenlikör und Aprikosenessig grob pürieren, Störfilets in der Aprikosenmaische 2–3 Stunden kühl marinieren.
Fischfond aufkochen, Creme fraiche hinzufügen und kurz mixen.
Stör mit dünnen Gänseleberparfaitscheiben belegen und auch darauf etwas von der Aprikosenmaische legen.
Störfilets bei 64° ca. 8–10 Minuten dämpfen.
Spätzle in Butter anschwenken, gezupfte Eiskrautblätter zufügen. Die Eiskrautstängel in Scheiben schneiden und ebenfalls unter die Spätzle fügen. Darauf achten, dass das Eiskraut noch knackig bleibt.
Auf dem Teller Sockel von Eiskrautspätzle anrichten, flüssigen Dämpffond in die Fischsoße geben, kurz aufkochen und mixen, feste Bestandteile der Aprikosenmaische noch auf die Fische geben und die Störfilets auf dem Sockel anrichten. Mit abgeschmeckter Fischsoße umgießen und mit einigen kleinen Eiskrautblättern umlegen.
Das Gericht mit den gerösteten Mandelblättern bestreuen.
Unser diesjähriges Aprikosendessert aus der Restaurantkarte: Mohnküchle mit Aprikosen, Rucolaschmand, Schokoladenerde mit Enokipilzen, Aprikosen- und Joghurtsorbet:
Oder auch: Geschmorte Rosmarinaprikosen mit Olivenöl zu Wild, Schwein und Lammgerichten
Hier der formidable Wachauer Marillen-Fruchtaufstrich von Lars Zwick „Landhaus zum Falken“
Und last but not least zum Thema Vielseitig:
Zum Espresso gibt es die Aprikosenkerne als „Amarettis“ verkleidet…hätten Sie es gewusst?
Neben den Restaurants, dem Hotel und dem Weinberg Tauberhase betreiben wir auch noch einen kleinen Gemüseladen in der ehemaligen Dorfschmiede von Weikersheim. Zwei bis drei mal pro Woche fährt mein Vater, meine Frau oder ich zum Erzeugergroßmarkt nach Nürnberg. Kochinterressierte Gäste können auch mitfahren, allerdings ist die Abfahrtszeit um 4.30 Uhr nicht jedermanns Geschmack. Kurz vor 6.00 Uhr sind wir dann auf dem Großmarkt und klappern die einzelnen Erzeuger ab. Hier der Spezialist für Bamberger Hörnchen, dort der Kräuterexperte, nebenan wird ausschließlich Kresse verkauft. Den besten Biopaprika gibt es hier, Freilandsalate dort. Man ist ständig im Stress. Allerdings wissen die Erzeuger und die Händler, dass wir nur beste Qualität kaufen und deshalb ihren Preis bezahlen und nicht über den Preis diskutieren, wenn die Qualität stimmt.
Dienstag früh geht es auch schon wieder los, wer will mit ? 🙂
Pfundsgemüse
Ein altes Hohenloher Rezept ist das Pfundsgemüse, diese Zubereitung dient dazu Geschmack und Kraft des Sommers zu konservieren. Eine Art „Instant- Gemüsebrühe“ vergangener Jahrhunderte, wenn man eine schwache Grundbrühe hat, einfach etwas Pfundsgemüse zugeben und schon schmeckts besser. Man kann damit auch Nudelgerichte, Risottis, Kartoffelzubereitungen jeder Art ( Püree, Suppe, Salate, etc.) und Soßen „tunen“. Auch eine Tomatensoße ist mit Pfundsgemüse ultra schnell gekocht: Würfeltomaten aus der Dose oder Tomatensaft erhitzen, etwas Pfundsgemüse zufügen, frische Kräuter; zack – bumm fertig.
Pfundsgemüse-Rezept
Zutaten:
500 g Karotten
500 g Zwiebeln
500 g Tomaten
500 g Lauch
500 g Petersilie
500 g Sellerie (Knolle + Kraut)
500g Meersalz
Zubereitung:
Das Gemüse putzen und klein würfeln. Zusammen mit der Petersilie durch den Fleischwolf drehen. Die Masse mit dem Salz vermengen. Alles über Nacht durchziehen lasssen. Dann in Gläser abfüllen, gut durchkühlen lassen und anschließend mit Sonnenblumenöl gut bedecken. Nun die Gläser verschrauben. Das Suppengewürz ist kellerkühl ein Jahr haltbar.
Man backt ein „Blätterteigkissen“, 12×6 cm, achtet darauf, dass es schön aufgeht und schneidet es nach dem Auskühlen zweimal horizontal durch. Unbedingt drauf schauen, dass der Teig auch innen vollständig gebacken ist, sonst ist es „lätschig“ und das schmeckt nicht.
Die Erdbeeren werden ganz leicht mit Puderzucker und etwas Erdbeerlikör mariniert.
Dazu gibt es zwei Crèmes, auf die kommt es an.
1. Crème Pâtissière, die normale gekochte Vanillecrème, wird mit etwas Maraschino parfümiert und mit wenig geschlagener Sahne verlängert, schmeckt einfach sehr gut!
2. Crème fraiche mit etwas Quark glattrühren, Erdbeermark und -Likör dazu, Puderzucker und ein paar Minzblätter in Julienne geschnitten, schmeckt frischer, auch sehr gut.
Und mit diesen beiden Varianten konstruiert man den Turm, und der kommt, wenn der Service aufpasst, genauso hoch an den Tisch…
Heute steht in der Badischen Zeitung auf Seite 3 ein großer Artikel über das Für und Wider von mit Folie abgedeckten Spargeldämmen.
Dieser bezieht sich auf einen Kommentar vom 17. April, ebenfalls in der BZ, wo Lüder Gerken (Vorsitzender der Stiftung Ordnungspolitik und der Hayek-Stiftung) und Fritz Keller vom Schwarzen Adler in Oberbergen die Diskussion angezettelt haben.
In’s gleiche Horn stößt Wolfram Siebeck – den genannten Herren schmeckt der vielerorts angebotene Folienspargel nicht.
Da ist also zu lesen, dass wir diesen Spargel essen, der zu wenig Bitterstoffe und nicht so viel Geschmack hat wie der folienfreie. Außerdem enthält der „Naturspargel“ angeblich weniger Wasser (hat das jemand genau untersucht?).
Ich weiß nicht so recht, was ich glauben soll, eigentlich bin ich sehr froh, Spargelstangen zu verarbeiten, die schön gerade gewachsen sind (schnelles Schälen), gleichmäßige Kalibrierung aufweisen (guter, genauer Kochpunkt) und nicht so bitter schmecken.
Außerdem bekomme ich richtig viel Lob für den Geschmack des Spargels dieses Jahr – sollten alle unsere Gäste keine Ahnung haben?
Ist es ein genialer Marketingzug oder doch eine wahre Geschichte?
Da hilft nur der direkte Geschmacksvergleich. Ich koche sofort, wenn jemand mitmacht und Spargel bringt.
Wie im Artikel beschrieben, gibt es in Baden ja nur wenig Erzeuger, die ohne Folie arbeiten, im Elsaß dagenen mehr, aber warum isst man nicht gleich folienfrei angebauten grünen Spargel, dann fällt die Diskussion buchstäblich ins Spargelwasser….
Der appetitliche grüne Spargel ist ein richtiger Frühlingsbote und das Lieblingsgericht vieler Köche. In der Küche
Grüner Spargel ist ein leichtes und schnelles Gericht, er benötigt lediglich eine behutsame, aber schnell zu erledigende Zubereitung.
Schneide ihn in kleine Stücke und gebe ihn roh zu grünem Salat, vermenge ihn mit Couscous, Bulgur oder anderen kalten Salaten. Dünste ihn kurz und serviere ihn z.B. mit Parmaschinken, Parmesan und einem säuerlichen Dressing. Grill ihn, brate ihn kurz im Wok an oder verwende ihn fürein Spargelrisotto. Im Magen
Grüner Spargel enthält viel Wasser, so gut wie kein Fett und ist deshalb sehr kalorienarm. Die grüne Spitze ist reich an Folsäure, die wichtig für unser Immunsystem und unsere Verdauung ist. Dazu enthält der Spargel wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, die Mineralien Calcium und Natrium und auch Antioxidantien wie z.B. Gluthation. Auf dem Feld
Grüner Spargel unterscheidet sich vom weißen Spargel nur darin, dass er in die Höhe schießt und lang und grün über dem Erdboden wächst. Die Saison ist kurz, sie geht nur von Mai bis Skt. Hans (23. Juni). Aufbewahrung
In einem Plastikbeutel oder in ein feuchtes Handtuch gewickelt hält sich grüner Spargel bis zu zwei Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks. Du kannst den Spargel direkt vor der Zubereitung noch etwas auffrischen, in dem Du die Enden abschneidest und den Spargel für einige Stunden in kaltes Wasser stellst. Knacks!
Grüner Spargel ist leicht zuzubereiten. Abspülen und die Stange mit beiden Händen anfassen. Den Spargel biegen – so bricht das Ende an der richtigen Stelle ab. Franst er an der Stelle aus, so braucht er noch einen Knacks.
Gegrillter grüner Spargel mit Mozzarella und Bärlauch
2 Personen / Zubereitungszeit ca. 15 Minuten
1 Bund grüner Spargel
¼ Bund Bärlauch
½ Salat
2 Tomaten
½ Zitrone
2 EL Olivenöl
Meersalz und gemahlener, schwarzer Pfeffer
50 g Mozzarella in Scheiben
Die Enden des Spargels abbrechen und entsorgen. Spargelstangen in etwas Olivenöl wenden und mit Salz und Pfeffer würzen. Auf den Grill oder in die Grillpfanne geben bis sie ein Grillmuster erhalten und weich, aber bissfest sind. Das dauert etwa 2 min. pro Seite.
Bärlauch waschen und abtropfen lassen, gemeinsam mit Knoblauch und Salat in eine Schale geben.
Den gegrillten Spargel mit etwas Zitronensaft beträufeln. Tomaten, Mozzarella und den in Streifen geschnitten Bärlauch vermengen.
Spargel auf dem Salat anrichten und mit grobem Brot oder als Beilage zu Fisch oder Fleisch sofort servieren.
Spargelrisotto
200 g Risottoreis
½ kg weißer Spargel
½ kg grüner Spargel
4 El Olivenöl
1 Schalotte
½ dl Weißwein
½ l Geflügel- oder Gemüsebrühe
Dill
50 g Parmesan
Zitrone
Die Schalotte fein hacken. Etwas Olivenöl in einen Topf geben und Reis und Schalotte hinzugeben. Ein paar Minuten umrühren und den Weißwein und die Hälfte der Brühe hinzugießen. Den Deckel auf den Topf legen und bei mäßiger Hitze köcheln lassen. Darauf achten, dass die Flüssigkeit nicht vollständig verdampft und mehr hinzugießen, wenn es so ist. Den weißen Spargel schälen und die Enden abbrechen. Den grünen Spargel putzen, die Enden abbrechen und in passende Stücke schneiden. Einen Sud von den Schalen und den Enden kochen und über den Reis gießen. Den weißen Spargel gar dampfen. Wenn der Reis fast gar ist, den weißen Spargel hinzufügen. Dann den rohen grünen Spargel hinzugeben und das Ganze mit dem Dill vorsichtig 2-3 Minuten vermengen. Dem Risotto zum Schluss noch einen Schuss frisch gehobelten Parmesan und etwas Zitronensaft geben.
Und zum Schluss noch ein Rezept für weißen Spargel: Spargelsalat
8 Stangen weißer Spargel
4 gekochte Eier
Kräuter, z.B. Basilikum, Petersilie, Kerbel und Dill
1 Messerspitze Curry
½ dl Olivenöl
Zitronensaft
Den Spargel waschen, schälen und die Enden abbrechen. In Wasser mit Salz 2-4 Minuten kochen bis er „al dente“ ist. In eine Schüssel mit Eiswasser legen bis er kalt ist, herausnehmen und vollständig abkühlen lassen. Evtl. in schräge Stücke schneiden und auf einen großen Teller legen.
Die Eier schälen und hacken. Die Kräuter von den Stielen befreien und grob hacken. Alles in eine Schüssel geben und Curry, Olivenöl und Zitronensaft hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Dressing über den Spargel gießen und den Salat vor dem Servieren 15 Minuten ziehen lassen.