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Wie wär’s denn mal mit Topinambur?

topinambur
Bei uns auf dem Hof haben wir vor drei Wochen die ersten Topinambur ausgegraben. Topinambur, auch Jerusalem Artischocke, Erdbirne oder Erdartischocke genannt. Auf Dänisch sagen wir Jordskokker, was man mit „Erdschokke“ übersetzen kann.
Zunächst waren die Knollen noch etwas klein, jetzt haben sie aber schon eine feine Größe. Noch müssen sie ein paar Tage warten, dann beginnt die Ernte. Um etwas zu probieren hat es schon gereicht.

Für die, die dieses alte Gemüse nicht kennen:
Topinambur ist ein etwas seltsames knorriges Gemüse, das die Wenigsten kaufen, weil sie nicht so richtig wissen, was sie damit anstellen sollen – aber Topinambur ist ein vortreffliches Wintergemüse. Es ist schmackhaft, erinnert vom Geschmack ein wenig an Artischocken und ist voller Kraft und Vitamine.

Topinambur ist problemlos anzubauen, er gedeiht in so gut wie jedem Boden. Auch die Lagerung bis zum Verzehr bedarf keiner besonderen Aufmerksamkeit, denn die Knollen können in der Erde überwintern. So bewahren sie Knackigkeit und Biss.

Die Pflanzen sind mehrjährig, was sehr praktisch ist, denn bei der Ernte ist es so gut wie unmöglich, alle Knollen zu erwischen. Die gelb blühenden Stängel werden schnell über zwei Meter hoch. Deshalb muss man sie so anpflanzen, dass sie anderen Gewächsen nicht zu viel Licht nehmen.

Nach mehreren Jahren Anbau auf demselben Feld kann man zur extensiven Bewirtschaftung übergehen und diejenigen Knollen ernten, derer man habhaft werden kann, während man den Anbau mit den im Boden verbliebenen Knollen fortsetzt.

Tipps:
Frisch geerntete Topinamburknollen erkennt man daran, dass sie saftig und knackig sind.
Die am wenigsten runzeligen Knollen auswählen – das erleichtert das Putzen.
Topinambur gründlich schrubben, aber nicht schälen.
Topinambur kann roh, gekocht, gebraten oder gebacken verzehrt werden.
Roher Topinambur schmeckt knusprig und nussig.
Aufbewahrung am besten in einem Plastikbeutel im Kühlschrank.
Sind die Topinamburknollen ein wenig schlaff, werden sie wieder saftig, wenn man sie in eine Schüssel mit kaltem Wasser legt.

Wer einen Garten hat und etwas Platz darin, sollte einige Knollen in die Erde setzen. Topinambur ist als ”Raumteiler”, Sicht- und Lärmschutz und als Schattenspender gut geeignet.

Topinambur hat eine feine Süße, die gut zur klassischen nordeuropäischen Küche passt. Auch zum Süßen von Chutneys, Currys und Eintöpfen ist Topinambur gut geeignet.

Topinambur mit Äpfeln und Nüssen
300 g Topinambur, geputzt
1 Apfel, entkernt und geschält
Saft von 1 Zitrone
100 ml Walnussöl (oder anderes Öl)
50 g Walnüsse
einige Salatblätter

Topinambur in lange, hauchdünne Streifen schneiden und in eine Schale mit Zitronensaft legen. Den Apfel grob darüber reiben. Öl hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Mischung auf einer Handvoll gezupfter Salatblätter anrichten.

 

Scherlihängede

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© rokit_de/Photocase

Die Scherlihängede, ausgesprochen im breiten Kaiserstühler Dialekt (so ungefähr drei ä für das e) ist eine Art Erntedank. Man hängt nach getaner Weinlese die Rebschere an den Nagel.

Am 17. Oktober findet die Scherlihängede im Weingut Dr. Heger in Ihringen statt, und ich koche ein paar Münstertäler Spezialitäten dazu. Es gibt: Hirschleberpaté, Muskat-Kürbisrahmsuppe mit Wildschweinwürstle, Lachsforellentatar und eine geschmorte Hinterwälder Kalbshaxe, dann Käse und ein Zwetschgendessert.

Den Wein sucht Joachim Heger dazu aus, also schmeckt der bestimmt!

 

Nüsse, Trauben & Chasslie

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in Grunern, einem Ortsteil von Staufen, seht am Wegesrand ein Tischle mit Schild „frische Walnüsse“, da habe ich gleich gehalten und mir 2 kg gekauft.

Ich liebe die ganz frischen Nüsse, bei denen, wenn man sie geknackt hat, sich die Haut ganz leicht abziehen lässt. Nussgenuss ohne Gerbstoffe.

Dazu ein Gläsli Chasslie, das ist ein Gutedel, der den ganzen Winter über auf der Hefe „Chasslas sur lie“ liegt, nicht mehr so frisch schmeckt wie der „normale“ Gutedel, auch den biologischen Säureabbau hinter sich hat. Den Chasslie bauen nur 4 Betriebe im Markgräflerland aus: Winzergenossenschaften in Britzingen, Ehrenstetten, Laufen und das Weingut Zotz in Heitersheim aus.

Mit einem Stück Holzofenbrot, frischen Gutedeltrauben, am Nachmittag, oder nach Feierabend verspeist & getrunken: ein Hochgenuss!

 

Steinpilze wachsen wann sie wollen

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Steinpilze wachsen nicht nur wo sie wollen, sondern auch wann sie wollen, und dieses Jahr haben sie anscheinend keine Lust.

Habe heute bei meiner Morgenpirsch 2 Steinpilze und am Samstag deren drei gefunden, sehr spärliche Ausbeute, aber es gibt anscheinend keine.

Da bin ich mal ganz egoistisch und „haue“ mir meine Ernte mit ein paar Schalotten und Eiern in die Pfanne.
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Würde mich mal interessieren, wie es in anderen Gegenden aussieht.

 

Birnen sind Sensibelchen

Meine Lieblingsfrucht, das ist die Birne. Die Saison ist relativ kurz und die Birnen sind richtige Sensibelchen.
Ich hatte mal den Wahn, Birnen am Baum optimal reifen zu lassen und das ging gewaltig schief. Die Früchte waren wunderschön anzuschauen, aber innen bereits faulig. Deshalb werden Birnen immer unreif gehandelt und beim Obsthändler sind sie dann optimal, wenn sie einige Tage in der warmen Auslage geparkt wurden. Sind sie weich und saftig, dann müssen sie sofort in den Kühlschrank und in wenigen Tagen gegessen werden, denn der Reifezustand hält nur wenige Tage und danach werden sie mehlig, matschig und das Fleisch wird braun.

Deshalb kauft man am besten nicht zu weiche Birnen, legt sie in die Obstschale und kontrolliert täglich, und isst so eine nach der anderen.

Übrigens, in Schnitze geschnitten und in Butter gebraten schmecken sie wunderbar. Mit grobem Pfeffer bestreut passen sie zu aller Art Gebratenem, zu Käse sowieso, und ich lege sie auch gerne an den Salat und mische gebratene Schnitze unter’s Gemüse.

 

Bei der Affenhitze…

…kann man nur kalte Suppen auf die Karte schreiben.

Wir haben den ganzen Sommer die „Gazpacho Andalouse“ 1. Bild , sowie eine kalte Gurkensuppe geköchelt, und gestern fiel mir die „Vichysoise“ ein, ein Klassiker! Nicht zu verwechseln mit Vichy-Karotten, die heute noch mit dem Mineralwasser aus Vichy zubereitet werden.

Die Vichysoise hat Dieter Müller, mein alter Chef aus den Schweizer Stuber in Wertheim Bettingen (leider schon lange geschlossen) während meiner Zeit dort Anfang der 80er oft gekocht.

Man nehme Schalotten und das weiße vom Lauch, und schwitze es in Olivenöl an, mit einem Schuss trockenem Weißwein ablöschen, kleingeschnittene Kartoffeln zugeben, mit Fleischbrühe auffüllen und ca. 20 Minuten köcheln lassen. Anmixen, nicht wie eine Krankenhaussuppe pürieren, es sollen noch Stücke drin sein. Salzen und pfeffern, mit Crème fraiche verfeinern, mit Zitronensaft und etwas abgeriebener Zitronenschale aromatisieren. Kalt stellen.

Das grüne vom Lauch in kleine Ringe schneiden, diese werden in Salzwasser blanchiert und im Eiswasser abgeschreckt, damit sie grün bleiben.

Als Einlage habe ich gebeizte Lachsforelle genommen, das kann aber beliebig variiert werden.

 

Outdoorchef vs. Schubkarre

Heute Abend habe ich eine Grillaktion in einem Garten „außer Haus“. Vor einiger Zeit bekam ich einen Outdoorchef Grill zum testen zur Verfügung gestellt, einen hochtechnischen, mit allerfeinsten Anbauten hergestellter Gasgrill.

Kugelform mit Deckel, verschiedene Rosten, Grillplatten und sogar eine Paella Pfanne, denn das Gerät funktioniert eher wie ein Ofen und hat ein Trichtersystem, wo das ganze Fett in einen kleinen Topf unter dem Grill tropfen kann, die Grillkohle wird also nicht vom Fett beeinträchtigt.

Dagegen ist meine Schubkarre ein vorsintflutliches Stück, man zündet die Holzkohle an, stellt die Karre in den Wind, heizt richtig ein (keine Angst, die Reifen halten das gut aus), und nach dem Grillvergnügen fährt der Karren in eine Gartenecke und kann schön ausglühen. Rost aus Edelstahl wird der Gluthöhe angepasst, und es hat bisher super funktioniert.

Morgen kommt der Bericht wie und ob es dieses Mal funktioniert hat…..

hat estwas gedauert, pardon, und es gibt auch nur Fotos im „vorher“ Zustand.

Also, die Schubkarre, Klasse! brennt wie Zunder, Grillhöhe war sehr gut, eben das Kalssische Vergnügen, mit tropfendem Fett, aber das hst mich gar nicht so gestört.

Outdoorchef, das ist eigentlich ein Ofen, oder besser gesagt ein Mulitfunktionsapparat, wobei das Grillergebnis überraschend gut war.

Die Hitze kommt von 2 Gasbrennern, die Kugel muss zu sein, und vorgeheizt muss er natürlich auch werden. Fleisch & Würste miteinander geht nicht gut, die Würste brauchen weniger Hitze, und wenn man den Deckel auflässt, dann ist der Heißluftstrom unterbrochen und es geht gar nichts mehr. Dafür kann man auch z.B. kleine Stubenkücken, oder sogar eine Lammkeule (mit entsprechender Garzeit) bruzzeln.

Hergeben würde ich beide Systeme nicht mehr!

 

Und immer „lacht“ die Kratzete

„Sie muss lachen“, hat ein Freund von mir über seine aufgesetzte Bouillon gesagt, als sie begann zu köcheln…

Unsere Kratzete Produktion läuft auf Hochtouren, und da dachte ich mir, verwende sie doch einmal als „normale“ Beilage zu einem Spargel-Fleischgericht.

Geschmorte Rinderbäckle auf rahmigem Spargelragout mit Karotten und Kratzete, so steht’s momentan auf der Speisekarte.

Die Bäckle schmore ich ganz langsam mit viel Spätburgunder und Schalotten und schneide sie erst ganz kurz vor dem Anrichten in Scheiben.

Vom Spargel kann man auch nur Spitzen nehmen, dazu ganz normale Sauce aus Spargelfond mit Sahne & Fleischbrühe verkocht, die Karotten müssen nicht unbedingt sein, schmecken gut, und sind ja auch etwas für’s Auge!

Und die Kratzete à part serviert, sonst wird sie gleich „lätschig“.

 

Hollandaise

„Chef – die Hollandaise ist ab!“, so mein ehemaliger Lehrling Johannes während eines Ostermontag-Mittagsservice.
Er sollte die Sauce kurz aufrühren, und sie war geronnen. Und das mitten im Mittagsgeschäft.

Er sagte etwas von der Hollandaisescheibe für den Zauberstab, wechselte das Mixermesser gegen die Scheibe, hielt den Zauberstab in die Sauce, und sie war wieder da!

Das war der Anfang unserer Versuche, die wir in den Jahren perfektioniert haben.

Hier nun das Rezept:

nehmen wir mal 4 Eigelb
4 ½ Eierschalen (das ist das beste Maß!) Weißweinreduktion (Weißwein, einen Spritzer Estragonessig und paar Estragonblätter)
70g geklärte Butter und Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft

Die Reduktion kochen lassen, die Eigelbe in ein möglichst hohes Gefäß aus Edelstahl geben, Reduktion dazu, sofort mixen, und ca. 30 Sekunden laufen lassen.
Dann die genau 68°C warme Butter langsam zugeben und immer schön weitermixen. Es entsteht eine schöne Sauce, sollte die Konsistenz zu dünn sein, noch etwas Butter dazu, sollte sie zu dick sein, etwas Spargelfond, aber wirklich wenig!

Schön abschmecken und sofort servieren.

Ich höre schon im Hintergrund die Traditionalisten….wer mag, kann natürlich auch den Schneebesen nehmen, aber es dauert viel länger, und die Zauberstab Variante gerinnt normalerweise nicht!

 

Ein leichtes Sommergericht

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So langsam schmecken die Tomaten. Und von den ganz reifen nehme man pro Person eine: halbieren, Strunk raus und in 6 oder 8 Stücke schneiden. Auf ein Ofenblech verteilen, mit grobem Salz, Pfeffer aus der Mühle und einem guten Schuss Olivenöl abschmecken. Im heißen Ofen (220°C) 4 Minuten anschmoren. 1 Minute vor Schluss je einen Rosmarin & Thymianzweig dazu.

Vorher füllt man pro Person 2 Zucchiniblüten: „Stempel“ aus der Blüte ‚rausdrücken,
Masse aus je 2 EL Ricotta, 1/2 Eigelb, Salz & Pfeffer, evtl. etwas Zitronensaft einfüllen und ca. 5 Minuten im Dampf garen (gelochter Einsatz in einem Topf reicht völlig aus).

Als Hauptgang oder genausogut als Beilage zu einem Fischfilet oder hellem Fleisch zu.