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Erkenntnisse, die beunruhigen – Das Medienlog vom Montag, 5. Januar 2015

 

Noch immer lügen und schweigen rechtsextreme Zeugen vor Gericht, noch immer ist die Verwicklung des Verfassungsschutzes in den NSU-Komplex nicht zufriedenstellend aufgeklärt. Stattdessen habe das vergangene Jahr neue Fragen aufgeworfen, meint Wiebke Ramm in einem Jahresrückblick für die Sächsische Zeitung: „Der NSU-Prozess ist voller beunruhigender Erkenntnisse. Zu befürchten ist, dass es noch mehr werden.“ Eine davon: Das radikale Trio konnte sich immer wieder der Fahndung entziehen. „Die Aussagen von Verfassungsschützern im NSU-Prozess geben eine Ahnung davon, warum.“ Geheimdienstler waren demnach nah dran an den Rechtsextremen, gingen aber vielen Hinweisen nicht nach.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

In einem Ausblick auf das aktuelle Prozessjahr im ARDMittagsmagazin schätzt BR-Reporter Tim Aßmann die Anklagepunkte gegen die Hauptangeklagte Beate Zschäpe als bestätigt ein: „Die Indizien sprechen hier auch weiter gegen sie.“ Dies gelte für die Mittäterschaft bei den zehn Morden, die dem NSU zugerechnet werden. Auch beim Vorwurf der Brandstiftung in der Zwickauer Frühlingsstraße von 2011 sei sie „schwer belastet“.

Am Rande des NSU-Prozesses geht es auch um die Honorare für die Verteidiger: Darf Zschäpes Anwalt Wolfgang Heer einen Gerichtstag in Rechnung stellen, der erst kurz zuvor abgesagt wurde? Er darf nicht, wie der Jurist Detlef Burhoff auf seinem Blog berichtet.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 6. Januar 2015.