Der Kreis der Nebenkläger im NSU-Prozess könnte demnächst größer werden: Der Zeuge Falko K., der den ersten Überfall des NSU auf einen Chemnitzer Supermarkt beobachtet hatte, will sich dem Verfahren anschließen. Das berichten die Nachrichtenagentur dpa und die Freie Presse. K. hatte bei seiner Vernehmung im Juni ausgesagt, bei der Tat im Jahr 1998 habe er drei Männer aus dem Geschäft rennen sehen. Die Bundesanwaltschaft war bislang der Ansicht, bei den Tätern habe es sich um ein Duo gehandelt: die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt.
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Fragen werfen derzeit Ermittlungen nach dem Auffliegen des NSU auf: Den Untersuchungen des Generalbundesanwalts zufolge erschossen sich Mundlos und Böhnhardt am 4. November 2011 in dem Wohnmobil, mit dem sie nach einem Banküberfall durch Eisenach geflüchtet waren. Das Fahrzeug steckten sie demnach in Brand. Unklar ist jedoch, ob im Anschluss ein Experte, ein sogenannter Brandursachenermittler, das Wohnmobil untersuchte. Das berichtet die dpa unter Berufung auf ein Schreiben der Polizei an das Thüringer Innenministerium. Demnach sicherte ein Beamter aus Baden-Württemberg gemeinsam mit den Thüringern Spuren am Wohnmobil. Bislang habe sich jedoch nicht ermitteln lassen, ob es sich bei ihm um einen Brandsachverständigen handle.
Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 20. August 2015.