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Zschäpe-Verteidiger könnte Prozess platzen lassen – Das Medienlog vom Freitag, 29. April 2016

 

Aufsehen im NSU-Prozess: Beate Zschäpes Wahlverteidiger Hermann Borchert nahm an der Sitzung teil – was üblicherweise für interessante Entwicklungen im Verfahren sorgt. Diesmal war es ein Antrag des Anwalts: Er forderte, Zeit zu bekommen, um die digitalisierten Gerichtsakten mit den Originaldokumenten abzugleichen – wofür er rund zwei Jahre Zeit veranschlagte. Der Prozess solle zwischenzeitlich ausgesetzt werden. „Die Chancen, dass Hermann Borchert mit seinem Aussetzungsantrag beim Gericht durchkommt, tendieren gen null“, analysiert Tim Aßmann vom Bayerischen Rundfunk.

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Zudem sei der Antrag überraschend, da die Verteidigung ja betont hatte, dass Zschäpe unter der langen Prozessdauer leide. Im Erfolgsfall wäre der Antrag umso verheerender. Denn: „Das würde letztlich bedeuten, dass der NSU-Prozess platzt“, wie Björn Hengst von Spiegel Online anmerkt. Eine Prozessunterbrechung dieser Länge ist rechtlich nicht möglich.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 2. Mai 2016.