Etwa 10.000 mögliche Anschlagsziele in ganz Deutschland hatte der NSU in einer Adressliste zusammengetragen. Eine Durchsicht des Bundeskriminalamts ergab nun: Zu dem Datensatz gehören 233 jüdische Einrichtungen. Die Einträge wurden am Dienstag im Münchner Verfahren verlesen, da die mögliche Ausspähung einer Berliner Synagoge zu den letzten nicht abgeschlossenen Komplexen gehört. Auch diese Adresse gehört zu der Sammlung. Beate Zschäpe und Uwe Mundlos sollen das Gotteshaus im Mai 2000 beobachtet haben, was die Hauptangeklagte bestreitet.
Ein Polizist will Zschäpe dort jedoch gesehen haben. „Das Gericht misst den Angaben des Zeugen offenbar große Bedeutung bei“, schreibt Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Zudem gebe es zahlreiche Belege für eine antisemitische Ideologie von Zschäpe und ihren Komplizen Mundlos und Uwe Böhnhardt.
Eine Zusammenfassung des Prozesstags liefert auch Tim Aßmann vom Bayerischen Rundfunk.
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