Im Dezember beginnt im Bundestag ein neuer Untersuchungsausschuss zum NSU-Komplex. Auf diesen hoffen insbesondere die Beistände von Opferangehörigen und Verletzten der rechtsextremen Serie. Die Nebenklageanwälte formulierten am Montag den Verdacht, dass insbesondere der Bundesverfassungsschutz mehr über den NSU wusste, als er später zugab. Dem ersten Ausschuss seien vermutlich etwa die Aussagen des V-Manns Marcel D. vorenthalten worden, schreibt Tanjev Schultz von der Süddeutschen Zeitung. Die Arbeit des Ausschusses sei wichtig, weil sich der Prozess in München „der Wahrheit allenfalls wird annähern können“.
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Vom Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 in Heilbronn sollen mit einem Handy gedrehte Videoaufnahmen aufgetaucht sein. Ein Zeuge habe die Aufnahmen vom Tatort dem baden-württembergischen Untersuchungsausschuss übergeben, wie kürzlich etwa in der Stuttgarter Zeitung nachzulesen war. Wie die Thüringer Allgemeine (kostenpflichtig) nun berichtet, war der Mann mit dem Beweismittel offenbar schon zu Jahresbeginn an das Gremium herangetreten.
Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 4. November 2015.