Lesezeichen
‹ Alle Einträge

257. Prozesstag – Antworten von Beate Zschäpe

 

Die Hauptangeklagte soll nachlegen: Als Ergänzung zu ihrer Aussage vom Dezember, in der sie ihren Anwalt eine 53-seitige Einlassung hatte verlesen lassen, soll Beate Zschäpe heute Fragen von Richter Manfred Götzl beantworten. Ursprünglich war die Fragestunde für den Gerichtstermin der vergangenen Woche geplant gewesen.

Der Vorsitzende hatte Zschäpe einen Katalog von über 50 Nachfragen vorgelegt. Darin geht es unter anderem um die Kommunikation innerhalb des NSU-Trios, um Kontakte zu Unterstützern und um persönliche Verhältnisse.

Verteidiger Mathias Grasel soll in einer Erklärung nun in Stellung in Zschäpes Namen beziehen. Zweifelhaft ist allerdings, wie gehaltvoll die Angaben ausfallen: Nachdem schon die ursprüngliche Einlassung vage und teils der Realität entfremdet wirkte, könnte dies auch für die Antworten gelten. Zschäpe und ihre beiden neuen Anwälte hatten sich offensichtlich bemüht, die Angeklagte in jeder Hinsicht als unbeteiligt und schuldlos darzustellen.

Zu Beginn des Prozesstags hört das Gericht zwei Zeugen zum Bekennervideo, mit dem sich der NSU im November 2011 selbst enttarnte. Darin werden die zehn Morde thematisiert, die heute der Zwickauer Terrorzelle zugeschrieben werden. Bereits zweimal wurde der Film im Gericht vorgeführt. Bei den Zeugen handelt es sich um zwei Ermittler des Bundeskriminalamts, die das Video untersucht hatten.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.