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Das große Netzwerk des Nazis Thomas G. – Das Medienlog vom Freitag, 25. Juli 2014

 

Es ist eine Verbindung, über die die Nebenkläger im NSU-Prozess gerne mehr erfahren würden: auf der einen Seite das militante Neonazi-Netzwerk Hammerskins, auf der anderen der rechtsterroristische Nationalsozialistische Untergrund. Und dazwischen: der Zeuge Thomas G., dem bei seiner nächsten Vernehmung in München ein Ordnungsgeld droht. Denn über die Hammerskins will G. im Gericht nichts sagen. Dass er einiges zu erzählen hätte, gilt jedoch als gesichert: „Der quirlige, sprachbegabte Neonazi [G.] kennt die autoritären Strukturen seiner Szene bestens“, urteilt Andrea Röpke im Blog Blick nach rechts, in dem sie das Netzwerk um G. beleuchtet.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Unstrittig ist demnach auch, dass G.s Kontakte keine Geschichten aus der Vergangenheit, sondern hochaktuell sind: Einen Tag vor seiner zweiten Vernehmung am 10. Juli traf er sich demnach mit dem Anführer der Ludwigshafener Sektion der Hammerskins. Mit dem Jenaer Neonazi André K., einem der zentralen Zeugen im Prozess, arbeitete er bis kurz zuvor auf dem Bau zusammen. Das Umfeld, in dem er sich bewegte, umfasste demnach auch die Angeklagten Ralf Wohlleben und André E., gekannt haben müsse er auch Holger G. und Carsten S. Angesichts derart umfassender Kontakte dürften die Anwälte der Opfer noch mehrere Sitzungen für ihre Befragung brauchen.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 28. Juli 2014.