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Überfälle für die Terror-Reisekasse – das Medienlog vom Freitag, 4. März 2016

15-mal überfielen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt einen Supermarkt, Postfilialen und Sparkassen, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Von drei der Überfälle in Chemnitz berichteten Zeugen am Donnerstag. „Geschichten aus dem wilden Osten!“, bilanziert Oliver Bendixen vom Bayerischen Rundfunk. Eine Mitarbeiterin erlebte neben zwei Überfällen durch die NSU-Mitglieder noch vier weitere Raube in der Filiale. „Es ist nicht so, dass man sich daran gewöhnt – aber für uns war das klar, dass man da am nächsten Tag wieder auf die Arbeit geht“, sagte die Frau, die bei ihrer Aussage in Tränen ausbrach.

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Ein Verfassungsschützer macht Ärger – Das Medienlog vom Donnerstag, 3. März 2016

Wieder war es ein denkwürdiger Auftritt des Verfassungsschützers Reiner G., vormals tätig als Betreuer eines V-Manns aus dem NSU-Umfeld: Zu seiner mittlerweile dritten Vernehmung erschien G. vermummt, mit Kaugummi im Mund – und forderte, seine Aussage vom Blatt ablesen zu dürfen. Das lehnte Richter Manfred Götzl verärgert ab. „Es ist ein jämmerlicher Auftritt“, beobachtet Tanjev Schultz von der Süddeutschen Zeitung.

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267. Prozesstag – Drei Banküberfälle auf dem Programm

Gleich drei Überfällen, die auf das Konto des NSU gehen sollen, widmet sich das Gericht am Donnerstag. Zwischen Mai 2004 und November 2005 schlugen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt laut Anklage dreimal in Chemnitz zu, um sich das Leben im Untergrund zu finanzieren – zweimal davon sogar in derselben Filiale. Zwei der sieben Zeugen, die heute nach München geladen sind, wurden dadurch gleich zweimal zu Opfern der brutalen Raube. Bei den ersten beiden Taten erbeuteten Mundlos und Böhnhardt insgesamt 111.000 Euro, beim dritten Mal flüchteten sie ohne Beute.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Mittwoch, 2. März, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 3. März 2016.

 

266. Prozesstag – Piattos Kontaktbeamter wieder im Gericht

Der rechtsextreme V-Mann Carsten Sz. alias Piatto sorgt im NSU-Prozess regelmäßig für Furore – auch, ohne selbst anwesend zu sein: Die bisherigen zwei Vernehmungen von Reiner G., Piattos Betreuer beim Verfassungsschutz, waren zu Eklats geraten. Beim ersten Termin wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen, beim zweiten ließ Richter Manfred Götzl einen Aktenordner beschlagnahmen, den der Beamte mitgebracht hatte.

Am heutigen Mittwoch ist der Zeuge zum dritten Mal nach München geladen. Er soll weiter zu den exklusiven Informationen aussagen, die V-Mann Sz. ihm in den neunziger Jahren zugesteckt hatte.

Im Anschluss geht es um einen Überfall auf eine Zwickauer Postfiliale, den Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt laut Anklage am 5. Juli 2001 verübten. Dabei erbeuteten sie fast 75.000 Mark.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Prozess wegen Befangenheitsantrag vertagt – Das Medienlog vom Dienstag, 1. März 2016

Die Fortsetzung des NSU-Prozesses verschiebt sich um einen Tag. Die Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben hatten in der vergangenen Woche einen neuen Befangenheitsantrag gestellt. Weil sich das Gesuch gegen alle fünf Richter des Staatsschutzsenats richtet, muss ein anderes Richtergremium des Münchner Oberlandesgerichts über den Antrag entscheiden. Aufgrund der Arbeitsbelastung sei der Termin vom Dienstag abgesagt worden, teilte das Gericht mit. Der Prozess geht am morgigen Mittwoch weiter.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 2. März 2016.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Montag, 29. Februar, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 1. März 2016.

 

Ein Angeklagter hat nichts mehr zu verlieren – Das Medienlog vom Freitag, 26. Februar 2016

Und wieder ein Befangenheitsantrag: Nachdem das Gericht abgelehnt hatte, den als Waffenbeschaffer angeklagten Ralf Wohlleben aus der Untersuchungshaft zu entlassen, stellten seine Verteidiger am Donnerstag ein Ablehnungsgesuch gegen alle fünf NSU-Richter. Damit zeigt sich: „Wohlleben wehrt sich immer erbitterter gegen den Kurs der Richter. Er hat nichts mehr zu verlieren“, schreibt Tanjev Schultz von der Süddeutschen Zeitung. Auf ihn warte wahrscheinlich eine lange Gefängnisstrafe.

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Aufbäumen vor dem Urteil

Erneut haben die Verteidiger im NSU-Prozess einen Befangenheitsantrag gegen die Richter gestellt – den Zwölften. Hintergrund sind immer deutlichere Zeichen für einen Schuldspruch.

Es gab Vermutungen, nach denen könnte um Ostern die Beweisaufnahme im NSU-Prozess abgeschlossen sein, im Sommer bereits das Urteil fallen. Verhandlungstermine sind derzeit bis 1. September angesetzt, insgesamt ein stimmiges Bild.

Doch wird es wirklich so kommen – oder enden die neuerlichen Mutmaßungen über ein nahendes Ende des bald drei Jahre dauernden Terrorverfahrens abermals als aus der Hoffnung geborene Falschprognosen? Es bringt wenig, über ein Wann nachzudenken – entscheidender ist, dass das Was immer klarere Formen annimmt.

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Herkunft der NSU-Waffen bleibt im Dunkeln – Das Medienlog vom Donnerstag, 25. Februar 2016

Ein Gutachter des Bundeskriminalamts hat am Mittwoch vor Gericht die Pistole gezeigt, mit denen der NSU neun Männer erschossen haben soll. Auffällig war, dass die im Brandschutt der Zwickauer NSU-Wohnung gefundene Waffe vom Typ Ceska 83, mittlerweile gereinigt, in bemerkenswert gutem Zustand ist. Auch die anderen 19 Pistolen, Revolver und Gewehre aus dem Bestand der Terrorzelle legte er vor. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe habe sich „von der Waffensammlung unbeeindruckt“ gezeigt, notiert Wiebke Ramm auf Spiegel Online.

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