Auf dem Zeugen Stefan A. ruhten die Hoffnungen der Anklage aus zwei Gründen: Er war selbst im rechtsextremen Milieu Thüringens aktiv und lange Zeit eine wichtige Bezugsperson seiner Cousine Beate Zschäpe. Mit jeder Zeugenvernehmung vervollständigt sich das Bild der Lebens- und Denkwelt der Angeklagten, so auch am 62. Verhandlungstag. Thema ist heute aber auch ein presserechtliches Problem.
Die Mutter von Beate Zschäpe sollte am 61. Verhandlungstag vor Gericht aussagen, als Angehörige machte sie von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Außerdem hörte das Gericht Stefan A., einen Cousin Zschäpes. Reporter empfanden die Zeugenbefragung als zäh. Weiter„Wie Zschäpe aufwuchs – das Medienlog vom Donnerstag, 28. November 2013“
Am heutigen Donnerstag soll Beate Zschäpes Cousin Stefan A. weiter vernommen werden. Die beiden wuchsen gemeinsam in Jena auf und waren zunächst Teil derselben Jugendclique. Die Befragung des 39-Jährigen war am Mittwoch nach mehr als sechs Stunden unterbrochen worden. Außerdem ist die ehemalige Freundin des Angeklagten André E. geladen.
Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Eine Zusammenfassung des Prozesstages veröffentlichen wir hier am Abend. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.
Am heutigen Mittwoch war Annerose Zschäpe, die Mutter von Beate Zschäpe, als Zeugin vorgeladen. Sie nahm jedoch als nahe Angehörige das Zeugnisverweigerungsrecht in Anspruch. Sie widersprach auch der Verwertung ihrer Aussage bei der Polizei aus dem Ermittlungsverfahren.
Zschäpes Cousin, Stefan A., sagte außerdem vor Gericht aus. Er berichtete von der gemeinsamen Jugend in Jena.
(mit dpa)
Hier ein ausführlicher Prozessbericht von unserem Autor Tom Sundermann. Weitere Berichte über den Verhandlungstag fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.
„Liese“, „Max“ und „Gerry“ – das waren die Namen, unter denen die Zeugen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Urlaub an der Ostsee kennenlernten. Sie sagten am 60. Verhandlungstag aus.
An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.
Keine Berichte zum NSU-Prozes in deutsch,- englisch,- und türkischsprachigen Medien.
Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 27. November 2013.
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Die Zeugen, die heute im NSU-Prozess aussagten, machten Urlaub mit den mutmaßlichen Terroristen des NSU und lernten Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe als „Max“, „Gerry“ und „Liese“ kennen.
Wie schon in den Vernehmungen bei der Polizei schilderten die Zeugen vor Gericht, dass die drei immer in bar zahlten. Eine Zeugin konnte sich außerdem daran erinnern, dass Zschäpe das Geld verwaltete.
Für die Bundesanwaltschaft ist dies ein Indiz für die wichtige Rolle Zschäpes innerhalb der Gruppe. (mit dpa)
Hier ein ausführlicher Prozessbericht von unserem Autor Tom Sundermann. Weitere Berichte über den Verhandlungstag fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.
Den Vorwurf, die Bundesanwaltschaft sei an einer vollständigen Aufklärung der NSU-Morde nicht interessiert, hat Bundesanwalt Harald Range zurückgewiesen. Die Ermittlungen seien „sehr breit angelegt und mit enormem personellem Einsatz geführt“ worden, sagte er dem Focus. Fehlverhalten der Behörden müsse in den Untersuchungsausschüssen aufgearbeitet werden, Aufgabe des Gerichts sei es, die Verantwortung der Angeklagten für die Morde zu klären. Diese Meldung griff unter anderem die türkischsprachige Sabahauf.
Der Rechtsextremist André K. sagte im NSU-Prozess aus. K. war ebenso wie die späteren Mitglieder des NSU in der Jenaer Neonazi-Szene aktiv. Die Gerichtsreporter zeichnen von ihm ein differenziertes Bild und vermuten ein Motiv für seine Auskunftsfreude.
Am 58. Verhandlungstag hat Brigitte Böhnhardt, die Mutter des mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt, weiter ausgesagt. In den Prozessberichten geht es unter anderem um den Anruf von Beate Zschäpe bei den Böhnhardts. Zschäpe hatte am 5. November 2011 bei der Familie angerufen, um Brigitte Böhnhardt über den Tod ihres Sohnes zu unterrichten. Die Thüringer Allgemeine veröffentlicht Auszüge aus der Zeugenaussage.