Beate Zschäpe erhält regelmäßig Geld in der Haft – auch aus einer dubiosen Quelle. Der NSU-Prozess schließt unterdessen eines der letzten Kapitel ab.
Beate Zschäpes Gesicht prangt inmitten eines Herzens aus Rosenblättern, darunter steht die Botschaft „Alles Liebe zum Valentinstag Bea!“. Ein anderes Foto, wieder mit Zschäpe, die Nachricht darauf diesmal: „Egal wie schwer die Zeiten noch werden, ich werde immer zu Dir stehen, Beate.“ Daneben hat sich der Urheber, ein Mann mit Brille und Schnauzbart, selbst abgebildet. Enrico K. heißt der Nutzer, der in seinem Twitter-Profil eine unsterbliche Liebe für die Hauptangeklagte im NSU-Prozess bekundet.
Auf seiner Facebookseite finden sich ähnliche Schwärmereien, aber auch Links zu rechtsextremen Seiten. Seine Zuneigung bekundet der nach eigenen Angaben aus München stammende Mann allerdings nicht nur virtuell, sondern auch finanziell: Mehrmals schon hat er Zschäpe Geld auf ihr Konto im Münchner Gefängnis Stadelheim überwiesen, wo sie während des NSU-Prozesses in Untersuchungshaft sitzt. Zschäpe kann damit Lebensmittel und Tabak im Anstaltsladen kaufen – oder ihren Anwalt Hermann Borchert bezahlen, dessen Honorar als Wahlverteidiger nicht aus der Staatskasse vorgestreckt wird.