Beate Zschäpes Wahlverteidiger Hermann Borchert überrascht mit einem ungewöhnlichen Plan: Der Anwalt kündigte an, am Mittwoch die Ladung einer Gefängniswärterin zu beantragen, die mit der Hauptangeklagten in der Münchner Haftanstalt Kontakt hatte. Sinn ist offenbar, den psychiatrischen Gutachter Henning Saß zu widerlegen, der bei Zschäpe im Prozess keinerlei emotionale Betroffenheit beobachtet und sie als weiter gefährliche Hangtäterin eingestuft hatte. „Die geplante Aussage der JVA-Beamtin liefe einmal mehr konträr zu der Strategie von Zschäpes sogenannten Altverteidigern“, schreibt Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Die hatten stets versucht, Zschäpes persönliches Leben aus dem Prozess herauszuhalten.
Weiter„Verteidiger will Zschäpe-Wärterin vorladen – Das Medienlog vom Mittwoch, 15. Februar 2017“