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222. Prozesstag – Wie der NSU seine Opfer ausspähte

In ganz Deutschland verübte der NSU laut Anklage Morde und Anschläge. Wie aber suchten sich die Täter dafür die passenden Ziele aus? Den Taten vorausgegangen sein muss eine extrem aufwändige Späharbeit. Das belegen Adresslisten und Stadtpläne, die in der Zwickauer Wohnung des NSU gefunden wurden. Am Mittwoch sagt dazu ein Beamter des Bundeskriminalamts aus. Er hatte in der Ermittlungsgruppe „Trio“ die umfangreiche Informationssammlung der mutmaßlichen Terroristen ausgewertet. Eine weitere Polizistin liefert Auskünfte über Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt.

Zum zweiten Mal geladen ist der V-Mann-Führer des Rechtsextremen Carsten Sz., der Informationen aus der Szene an den Brandenburger Verfassungsschutz geliefert hatte. Bei der ersten Befragung des Beamten, kam es zu einigem Aufsehen, als die Zuschauer zeitweise von der Vernehmung ausgeschlossen wurden. Dazu könnte es auch heute kommen.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Plante Zschäpe die NSU-Anschläge mit? – Das Medienlog vom Freitag, 12. Dezember 2014

Zehn Fotos nahm das Gericht am Donnerstag in Augenschein. Die Fotos zeigen offenbar, wie der NSU mögliche Anschlagsziele in Stuttgart und im fränkischen Hof ausspionierte. Nebenklageanwalt Reinhard Schön sah durch die Fotos belegt, dass Beate Zschäpe an der Planung beteiligt war – dem widersprach deren Verteidiger Wolfgang Stahl. Wie wertvoll sind die Bilder? Sie seien „wohl eher ein weiterer Beleg dafür, dass es schwierig bleibt“, den Anklagevorwurf zu beweisen, vermutet Frank Jansen im Tagesspiegel. So sei der Vorwurf zwar nicht auszuschließen. „Doch eine lückenlose Beweiskette ergibt sich nicht.“

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