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TMI!

Wie verzweifelt nach Publicity geiern muss man eigentlich, wenn man einem wöchentlich erscheinenden Massenblatt auf die Nase bindet, wann man die Pille abgesetzt hat und dass man bei einem One-Night-Stand schwanger geworden ist?

Nicht nur, dass das niemanden etwas angeht, aber würden Sie gern in aller Öffentlichkeit berichten, dass sie sich nix dabei gedacht haben, ungeschützten Sex zu haben?

Schade allerdings, dass Frau Andrea Kathrin Loewig (wer auch immer das ist) sich mit diesen Offenbarungen einer immer länger werdenden Reihe von Menschen mit Sprechdurchfall anschließt.

Wie würde Wikipedia sagen? TMI!

 

(Ich:) „Hallo, ich heiße Sigrid und bin sexsüchtig.“ – (Alle:) „Hallo, Sigrid!“

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Nachdem Cory Silverberg gerade den Test gemacht hat, ob er sexsüchtig ist (und selbstverständlich ist er’s), wollte ich das auch einmal testen. Sexsucht ist ja das neue Schwarz, offensichtlich hat man das heutzutage zu haben. (Und ich wollte mir schon glatt endlich einen Blackberry kaufen!)

Und siehe da: Ich bin eine 8. Cory ist eine 10, Dr. Petra ist eine 9. Aber die ist ja auch Britin, wie Cory ätzt.

Bei mir zeigen sich laut diesem Test:

1. A profile consistent with men who struggle with sexually compulsive behavior
2. A profile consistent with women who struggle with sexually compulsive behavior
3. A profile consistent with sex addicts who struggle with sexually compulsive behavior on-line

Das erste finde ich besonders interessant, weil man zu Beginn des Tests eigentlich sein Geschlecht angibt. Das dritte macht mir allerdings eher weniger Sorgen. So ist das halt, wenn man den ganzen Tag im Netz nach neuen Sexmeldungen sucht.

Das mit der Sexsucht ist so eine Sache. Vielleicht wird sie eines Tages als ernstzunehmende Sucht in sämtliche Diagnoselisten aufgenommen werden. Aber derzeit finde ich es recht beruhigend, dass auch viele Experten diesen Sexsuchtwahn kritisch betrachten. Laut dem obigen Test (der Dr. Marty Klein zufolge von jemandem entwickelt wurde, der keine Ausbildung im Bereich menschlicher Sexualität hat) ist man so schnell sexsüchtig, dass man gar nicht „F*ck!“ sagen kann.

Nichtsdestotrotz gratulieren wir hiermit David Duchovny zu seiner hoffentlich restlosen Genesung, die vermutlich nur sehr zufällig auf den Start der zweiten „Californication“-Staffel in den USA fiel, in der er einen Schriftsteller mit Schreibblockade spielt, der überdurchschnittlich oft Sex hat. Wenn DAS schon Sexsucht darstellen soll, dann gnade uns Gott. (Wenn Sie von dieser Serie übrigens die ersten beiden Folgen gesehen haben, müssen Sie sich den Rest nicht mehr ansehen. Es geht genauso weiter. Gähn, mit Verlaub.)

Und? Bitte keine Scheu: Sind Sie auch sexsüchtig? Wie wir alle?

 

Ein Tröpfchen Jungfräulichkeit

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Wer lässt sich nur immer solche Sachen einfallen? Andererseits – wenn sich Frauen sogar unters Messer legen, damit alles wieder enger wird, sollte man sich ohnehin über nix mehr wundern.

Laut einer Verkaufsquelle enthält es die folgenden Inhaltsstoffe, die ich jetzt zu faul bin, vollständig zu übersetzen:

Deonized water, aloe vera extract, glycerin, potassium alum, xanthan gum, hydropoyl methylcellulose, polysorbate 20, phenoxyethanol, methylparaben, hydrolyzed collagen, sodium benzoate, DL menthol, calcium chloride, propylparaben, citric acid.

Den, ähm, zusammenziehenden Effekt soll Kalialaun (potassium alum) bewirken, das laut Wikipedia immerhin als (kicher) Festigungsmittel in der Lebensmittelindustrie zugelassen ist.

Und wer allen Ernstes daran denken sollte, 9,99 US-Dollar für den Sch…rott auszugeben, möchte kurz daran denken, dass die zusammenziehende Wirkung ja auch für alles gelten müsste, das mit diesem Mittel in weiterer Folge in Kontakt kommt.

 

Warum manchmal das Gehirn schon unterversorgt ist, BEVOR mehr Blut in den Penis geflossen ist

Wenn man nicht wüsste, dass gerade irgendwo jemand sitzt, der mit männlicher Unsicherheit Kohle macht und sich dabei vermutlich scheckig lacht, könnte man das hier ja sogar amüsant finden.

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Das ist der Peloop. Den schnallt man sich um den Penis, um ihn – Sie haben’s erraten – größer und härter zu machen. Im Peloop ist nämlich ein Magnet, der „ein magnetisches Feld rund um die Peniswurzel bildet, dort wo das Blut in den Penis fließt.“

Dann ist darin noch „Turmalin und Germanium“ enthalten (öh, sagt der Hersteller), die „negative Ionen absondern“, und „ferne Infrarotstrahlen“ gibt das Ding auch noch ab. Ja, klar.

Was all das bewirken soll? Es verbessert „das Blut im Inneren des Penis“. Weil: „Die Gesundheit Ihres Penis ist nur so gut wie das Blut darin. Wenn Sie krankes Blut in Ihrem Penis haben, haben Sie einen schwachen, kranken Penis. Doch wenn Sie gesundes Blut in Ihrem Penis haben, haben Sie einen großen, starken, gesunden Penis. So einfach ist das.“

Und sobald das Blut wieder in den Restkörper zurückfließt, ist es dann wieder krank? Oder müsste nicht innerhalb kurzer Zeit das gesamte Blut durch“gefilter“ sein? Wir gehen doch wohl hoffentlich von einem BlutKREISLAUF aus …?

Jedenfalls geht es dann noch fünf Seiten lang über irgendwelchen völlig quacksalberischen Eigenschaften dieses 50-Cent-Plastikteils, das um knapp 40 US-Dollar (aber kostenloser Versand, ey!) verkauft wird. Und selbstverständlich werden Anwender dieses Dings eine Veränderung bemerken. Ist ja schließlich auch nichts anderes als ein Penisring.

Den gibt es allerdings sogar bei Beate Uhse schon um 9,99 Euro. Ebenfalls mit schwachsinnigen „magnetischen Scheiben“, die „auf den Eisengehalt im Blut“ einwirken und so dem Penis „gleichsam einen regelrechten Energie-Schub“ geben.

Und ich denke mir wieder einmal, dass ich eindeutig den falschen Beruf habe. Oder zu viele Skrupel, je nachdem.

 

Worauf’s bei der Partnersuche wirklich ankommt

Brustvergrößerung ohne OP?

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Schnelle Hilfe gegen Haarausfall?

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Bauch weg in 5 Tagen?

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Hm, die Idee zu dieser Kampagne mag ja ganz witzig sein. Aber ob bei neu.de tatsächlich nur dickbusige Frauen und vollbehaarte schlanke Männer nach Partnern suchen?

Ganz abgesehen davon, dass die mit dieser Kampagne so richtig das Prinzip „Was mir an einem Partner wichtig ist“ kapiert haben. Aber man will ja nicht moralisieren.

Ein NACHTRAG zu diesem Posting ist hier.

 

Boah, Katzen-Porno!

Wenn stimmt, was WorldNetDaily schreibt, dann ist dieser TV-Spot der Tierschutzorganisation PETA (der für die Sterilisation von Haustieren wirbt) ausgerechnet für MTV zu heftig.

Also jenen Sender, der nichts dagegen hat, dass sich Hiphopper gern mit schwingenden Frauenhintern und hochgequetschten Brüsten umgeben.

(Geht kopfschüttelnd ab.)

 

Frag nicht, was dein Mann für dich tun kann …

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Schönen Gruß von gegenüber vom Teich. Beim Shoppen (der Dollarkurs!) musste ich unbedingt auch obiges Werk mitnehmen. Zuerst eigentlich nur, weil mir der männliche G-Punkt so ins Auge gesprungen ist und ich mir gedacht habe: Wie, in den teils doch sehr krampfigen, aseptischen USA kann man den Frauen inzwischen bereits auf dem Cover quasi empfehlen, ihren Männern den Finger in den A…. zu stecken?

Dann sind mir erst die anderen auf dem Cover angekündigten Geschichten aufgefallen:

– 4 Dinge, die alle Typen unbedingt hören wollen
– Die heißesten Dinge, die man einem Mann tun kann
– Der Girlfriend-Trick, der seine Liebe vertiefen wird

Ok, „5 Zeichen dafür, dass ein Typ imstande wäre zu vergewaltigen“ passt nicht so ganz dazu. Aber der Rest klingt erschreckend nach: „Mädels, euer ganzes Tun und Denken muss danach ausgerichtet sein, euren Typen glücklich zu machen und ihn nur so lang wie möglich zu halten!“

Immerhin haben sie beim „Sexy Hair“ nicht geschrieben: „Neue Looks, die ER anbeten wird.“ Andererseits – auf wen wohl das „sexy“ abzielen soll?

Ich glaube, Cosmo wird mir immer unheimlicher.

 

Quiz: Wovon ist hier die Rede?

Was soll man mit dieser kleinen Anleitung üben? Tipp: Es hat nichts mit Kochen zu tun.

Eine Orange aufschneiden und eine Erbse darauf legen. Dann die Erbse leicht bewegen – mit dem Finger oder der Zunge. Die Erbse darf nicht eingedrückt werden, sonst ist der Druck zu fest.

Was die Orange hier zu suchen hat, steht leider in dem ganzen übrigen Artikel nicht. Aber wenn man damit tatsächlich seine Feinmotorik üben soll, wärs wohl besser, die Orange könnte sprechen.

Vielen Dank an N.T.!

 

Wer kann am schnellsten?

Ich weiß, über die Bildzeitung sollte man sich eigentlich nicht mehr aufregen, nur wundern.

Trotzdem. Das hier

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ist so großer Schwachsinn, dass man kaum weiß, wo man beginnen soll. Nicht nur, dass Frauen mittlerweile kommen „müssen“, jetzt soll das auch noch in Rekordzeit passieren? Und ist Sex nur da, damit beide möglichst schnell zum Höhepunkt kommen? Der Weg – das Ziel … schon mal was davon gehört, Bildzeitung?

Und noch dazu die Formulierung „jede Frau“! Klar, drücken Sie hier, streicheln Sie dort – und puff! Orgasmus in neuer Rekordzeit!

Das hier klingt fast so, als ob Sex eine lästige Pflicht wäre, die man am besten möglichst schnell hinter sich bringt. Zeitsparend, damit man sich nachher wieder wichtigen Dingen wie Fernsehen widmen kann.

Aber ich wolle mich ja nicht mehr aufregen …