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Stöpsel gegen Babies

ORF.at berichtet über eine neue Verhütungsmethode für Männer, bei der „Stöpsel“ (versteht man das hier? „Propfen“, vermutlich auf Deutsch) in den Samenleiter eingesetzt werden.

Macht mir beim Lesen kein wirklich angenehmes Gefühl – aber das machte mir die Vorstellung der Spirale auch noch nie.

 

Voll an die Latte

Kleines Ratespiel: Für welche Firma wirbt folgendes Plakat?

O Sexshop „Laut & Heftig“
O Vibratorhersteller „Rhine Mousser“
O Frauenerotikshop „Mae B.“

Stimmt, war eine Suggestivfrage. Das Plakat hängt tatsächlich im Schaufenster des Hamburger Mae B.-Shops, einem Ableger von Beate Uhse, mit einem „Ambiente, das ganz auf die Wünsche und Vorstellungen ausgerichtet ist, die Frauen an Erotik haben.“ Eine „umfangreiche psychologische Studie“ würde dem Geschäftskonzept zugrunde liegen, in der „wissenschaftlich belegt (wurde), wie Frauen in puncto Sex denken und fühlen und was sie von einem Erotik-Shop erwarten.“

Und dabei ist herausgekommen, dass Frauen sich gern von Damen mit mächtig dicken Dingern sowie Wortspielen auf Stammtisch-Bruhaha-Niveau zum Kauf eines, Moment!,

Vibrators animieren lassen, auf dem „Olli K.“ steht? Ah, oder zum Kauf von Vaginalkugeln

in Fußballoptik? Sehen die Damen nicht eher so aus wie das, was sich üblicherweise auf dem Cover von „Maxim“ oder „FHM“ räkelt? Soll ich mich tatsächlich von diesen – ok, jetzt sag ich`s – billig wirkenden Tussen angesprochen fühlen?

Und ganz abgesehen davon: Olli-K.-Vibratoren? Vaginalkugeln á la Fußball? Geht’s noch? Schlimm genug, dass demnächst vermutlich auch noch Klopapier und Gehhilfen mit irgendeinem an den Haaren herbeigezogenen Fußball-Gag beworben werden („Trotz künstlicher Hüfte pünktlich zum Anpfiff!“), aber welche Frau schiebt sich anlässlich der WM zwei Fußbälle rein?

Leider kooperiert auch noch eines meiner Lieblingsrestaurants mit Mae B. und bietet an bestimmten Spieltagen ein Spezialprogramm für reine Frauengruppen an. Vorspeise, dann ab in den Shop, dann zurück an den Tisch und fertig essen. Und eine Flasche Prosecco auf Haus. (Raten Sie mal, wo ich an diesen Tagen sicher nicht essen gehen werde …)

Wenn sich eine Frau für Fußball interessiert (ja, gibt es!), dann schaut sie sich ohnehin die WM an. Wenn eine Frau sich nicht für Fußball interessiert, wird sie sich auch nicht von solchen Spielsachen angezogen (besser: ausgezogen, höhö!) fühlen. Und wer glaubt, einfach nur einen Namen auf einen Vibrator drucken zu müssen und dann auf Wortspiele wie „Ich hatte gestern Sex mit Olli K.“ zu warten, hat keine Ahnung, was sich Frauen unter Erotik vorstellen.

Hoffentlich.

 

Aha-Erlebnis Nr. 1089

Das gebe ich jetzt einfach mal unkommentiert so weiter …

Frauen erkennen Qualitäten von Männern am Gesicht

Sie schaut ihm ins Gesicht und weiß, wer er ist: Frauen sind fein darauf abgestimmt, unbewusst die Qualitäten zu entdecken, die sie in Männern suchen – mit einem Blick ins Gesicht.

10.05.06 – Frauen können subtile Zeichen des Interesses an Kindern im Gesicht eines Mannes erkennen und genau den Level an Testosteron bestimmen. Kinderfreundliche Männer sind als Langzeitpartner geeignet, maskuline Männer mit hohen Testosteronwerten eher als Liebesabenteuer, glauben US-Forscher der University of Chicago and California.

Ihre Befunde zeigen, dass Frauen überraschend genau die Maskulinität eines Mannes und sein Interesse an Kindern beurteilen können. Ergebnisse veröffentlichte das Journal „Procceedings of the Royal Society B: Biological Sciences“ online.

Die Forscher hatten Speicheltests an Studenten vorgenommen, um den Testosterongehalt zu bestimmen. Sie zeigten den Männern Bilder von Erwachsenen und Babys und fragten, welche sie bevorzugten. Die Bilder der Teilnehmer wurden dann 29 Studentinnen vorgelegt. Sie sollten einschätzen, ob die Männer Kinder mochten, maskulin waren, physisch attraktiv oder einfach nett. Die Frauen bestimmten dann die Attraktivität der Männer für ein romantisches Kurzzeit-Abenteuer oder eine Langzeit-Beziehung.

Nein, ganz ohne geht’s doch nicht:
Erstens: „… und fragten, welche sie bevorzugten.“ Sie haben nicht gefragt, ob der Mann gerne Vater werden würde oder sich gut mit Kindern verträgt oder wie er seine Zukunft plant. Sondern, ob er eher Erwachsene oder Babys „bevorzuge“. Ganz abgesehen davon, wie sehr die Männer vorab über den Sinn und Zweck der Übung aufgeklärt wurden, sagten sie vermutlich eher „Erwachsene“, um nicht als Kinderschänder eingeordnet zu werden.

Zweitens: 29 Studentinnen. Das ist eine verdammt geringe Zahl, um daraus eine solche Schlussfolgerung zu ziehen.

Drittens: Diese Meldung werden wir vermutlich in den nächsten Tagen unwidersprochen auf den diversesten Nachrichtenseiten wiederfinden …

Quelle: „Ärztliche Praxis“.

Update 11.5., 7.30 Uhr
Bei spektrumdirekt gibt es noch eine kleine Zusatzinformation zum Versuchsaufbau:

Eine kleine Kontrollgruppe von Frauen hatte zusätzlich zu den beschriebenen Fragen die Aufgabe bekommen, die positive beziehungsweise negative Ausstrahlung der Fotos zu bestimmen.

Und siehe da: die Männer, deren „neutralen“ Gesichtsausdruck die Frauen am ehesten als positiv einstuften, ernteten auch die höchste Wertung bei der vermuteten Kinderliebe.

Auf deutsch: Frauen wollen keine Kinder von finster dreinschauenden Männern. Puh, was für ein Glück, dass die DAS herausgefunden haben.

 

Fröhlichen Masturbationsmonat!

Ts ts ts, jetzt haben wir heute schon den 7. Mai und ich habe Sie noch gar nicht auf den Monat der Masturbation aufmerksam gemacht! Eine unverzeihliche Nachlässigkeit!

Also: Seit 1995 wird – zu Beginn hauptsächlich in den USA – der National Masturbation Month, hm, gefeiert? Damals wurde die oberste US-Gesundheitsbeamtin Joycelyn Elders gefeuert, weil sie öffentlich anregte, Selbstbefriedigung während der Sexualerziehung von Jugendlichen zu lehren.

Good Vibrations, ein von Frauen geführter (und richtig guter!) Sexshop, möchte mit dem Masturbation Month die Schuldgefühle bekämpfen, die viele Menschen nach wie vor plagen, wenn sie ein bisschen nett zu sich selbst sind.

So weit, so gut.

Nur, es wären nicht die Amis, wenn sie sich mit einem simplen Monat zufrieden gäben. Deshalb findet am 27. Mai in San Francisco der 5. Masturbate-A-Thon statt, Untertitel (sehr lose übersetzt): „Wohltätigkeits-Wichsen.“ (Wenngleich gegen einen Marathon, den man im Liegen absolvieren kann, eigentlich nicht das Geringste einzuwenden ist …)

Jeder Teilnehmer muss sich Sponsoren suchen, die versprechen, eine bestimmte Summe pro masturbierter Minute des Athleten zu spenden. Damit es aber nicht nur um Quantität geht (der Rekord eines Einzelnen steht bei knapp siebeneinhalb Stunden), wird auch der/diejenige mit den meisten Orgasmen geehrt.

Meine Lieblingsstellen aus dem umfangreichen Regelwerk:

– Genitals must be showing.
– No touching other participants.
– Participants may continuously stimulate any part of their body as long as they are demonstrating true arousal to such stimulation.

– NO FAKING ORGASM. Do not waste our time. If you have an orgasm we are happy for you but this is not our goal. The first detected faked orgasm shall be reason for a 15-minute penalty against accumulated time.
The second detected fake orgasm shall be a thirty minute fine against accumulated time and the third will disqualify the offender from further competition at that event.

Leider finde ich nirgends Angaben, wie die Juroren vorgetäuschte Orgasmen erkennen wollen …

Wer nicht so wahnsinnig auf öffentliches Rudelwichsen steht, sondern lieber von zuhause aus wohltätig ist, kann auch das. Und wer sehen will, wie man sich so eine Veranstaltung überhaupt vorzustellen hat, kann am 27. Mai per Livefeed der Teilnehmergruppe „Exhibitionisten“ zusehen. „Voyeuristen“ gibt es ebenfalls, die müssen vermutlich nicht selbst handgreiflich werden.

Viel Spaß beim Trainieren!

 

Aids & Risikobereitschaft

Unser neues Weißlog schreibt über die neuen Aids-Zahlen (die Infektionen steiger weiter an) und darüber, was Ulla Schmidt vor hat, um die Risikobereitschaft der Deutschen zu untersuchen.

Auf diese Ergebnisse sind wir aber wirklich mal gespannt.

 

Sanfter Halt

Ich gestehe, ich werde aus diesem Plakat nicht ganz schlau. Beziehungsweise: Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

Ist es sexistisch? Oder eben gerade nicht? Was machen die Frauenhände auf den Brüsten der Dame? Will man jetzt progressiverweise gezielt die lesbische Zielgruppe ansprechen? Hätten dort ursprünglich ohnehin Männerhände halten sollen und wagte man das dann doch nicht, weil es in Österreich eine liebe Tradition des Protests gegen Unterwäsche-Werbeplakate gibt? (Okay, gab.)

Es stimmt schon, BH-Hersteller haben, was mögliche Werbesujets anbelangt, wirklich kein leichtes Leben. Aber in diesem Falle bin ich von den rotlackierten Fingernägeln einfach verwirrt.

 

Erkenntnis des Tages II

Pestizide lassen den Penis schrumpfen.

Na gut, das war jetzt ein bisschen arg reduziert. Im Prinzip fand der amerikanische Zoologe Louis Guillette heraus, dass Alligatorenbabies in kontaminierten Gewässern abnormale und vor allem kleinere Penisse haben als jene in sauberen.

Aber Sal Marinello freut sich als Healthy Skeptic bereits auf all die Werbekampagnen für Bio-Obst, die nun wohl folgen werden.

Hatte ich Ihnen eigentlich schon von der wissenschaftlichen Studie erzählt, die erwiesen hat, dass öffentliches Pinkeln bei immer mehr Männern zu einem abrupten Abfaulen des Schniedels führt?

 

Zum Tag der Arbeit: Arbeitsschuhe!


„The Aphrodite Project: Platforms“ ist – Überraschung! – ein Kunstprojekt, das sich von der griechischen Liebesgöttin Aphrodite inspirieren ließ und unter anderem mehr Sicherheit für Prostituierte zum Ziel hat.

In dem klassischen Straßenarbeiterinnen-Schuh sind ein APRS-Sender sowie ein GPS-Empfänger eingebaut, die die Position der Trägerin übertragen, aber im Ernstfall auch ein ein geheimes Notsignal entweder an die Polizei oder an Prostituierten-Initiativen wie beispielsweise Hydra übermitteln.

Was allerdings der LCD-Bildschirm da unten soll, ist mir, ehrlich gesagt, nicht ganz klar. Laut Projektbeschreibung kann man kleine Werbebotschaften drüber laufen lassen, nur: Wer soll das lesen können?