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Freude vergeht, Neid bleibt

Liebe Leser, hier ist die Auflösung von der letzten Ausgabe unseres WM-Gewinnspiels. Eine großkopferte vielköpfige Jury hat entschieden.

Gewonnen hat, wie aus dem Nichts, creatio ex nihilo mit einem philosophischen Sinnspruch: „Freude vergeht, Neid bleibt.“ Zweiter wurde rey200: „Gold für Deutschland im Synchronschmollen.“

© Christof Köpsel/Getty Images Sport
© Christof Köpsel/Getty Images Sport

creatio ex nihilo gewinnt ein Fußballbuch aus dem Verlag Die Werkstatt, wir brauchen eine Postanschrift. Gleiches gilt für manchen Sieger aus den vergangenen Runden. mailto: online-sport [at] zeit.de

Wie geht’s hier weiter? Gelegentlich. Achten Sie auf die Aushänge! Und vielen Dank fürs Mitspielen.

 

Japan – USA 5:3 n.E.

Sehr gutes Endspiel, hochdramatisch, temporeich, Werbung für den Frauenfußball, das Finale war, was selten vorkommt, der sportliche Höhepunkt des Turniers.

Japan ist ein überraschender und verdienter Weltmeister. Mit ihrem neuen Stil haben die Asiatinnen Maßstäbe gesetzt, die der Weiterentwicklung dieses Sports dienen werden. Körperliche Überlegenheit muss im Frauenfußball nicht der alles entscheidende Faktor sein. Auf Technik und Taktik kommt es an. Aber auch darauf, nie aufzugeben. Eine Disziplin, in der Japan den USA in nichts nachstand, wie sich heute zeigte. Und die derzeit beste Fußballerin der Welt haben sie auch in ihren Reihen: Homare Sawa, die Pässe schlägt wie Overath und Netzer zusammen.

Aber, ich hätte mir gewünscht, dass sie im Finale ihr Spiel mutiger durchziehen. Japan wurde erst nach den zwei Rückständen offensiver sowie kurz nach den beiden Ausgleichstreffern. Dass die amerikanische Abwehr Fehler macht, hat man ja gesehen. Gut, es ging auf. Und wenn sie mehr riskiert hätten, wer weiß, vielleicht hätten die Amerikanerinnen sie ausgekontert.

Heute verlor die bessere und aktivere Mannschaft. Die Amerikanerinnen haben deutlich besser Fußball gespielt als während des Turniers. Und auch besser, als ich das in der Vorbemerkung ankündigte. Sie beherrschten das Mittelfeld und zerfledderten die japanische Verteidigung, vor allem in den ersten 30 Minuten – über links, über rechts oder mit Schüssen. Doch haben sie einfach nicht oft genug das Tor getroffen. Selbst im Elfmeterschießen verschossen sie bei drei von vier Versuchen. Dabei hätte man den US-Guys gerade beim Schießen mehr zugetraut als dem Gegner. Manchmal gewinnt im Fußball der Schlechtere. So ist das halt.

Trivia

Pfiffe für Sepp Blatter bei der Siegerehrung. „Das hätte es nicht mehr gebraucht“, sagt ARD-Schmelzer. Völlig daneben, dieser Kommentar. Das ist Morbus Kerner im Endstadium. Ein Bravo für das wache Publikum! Vielleicht noch eine aktuelle Lektürehilfe.

Der Jubel der deutschen Delegation bei Japan-Toren hinterließ einen unsportlichen Eindruck. Ich kenne den Hintergrund nicht, und ich habe nicht verfolgen können, ob sie auch bei den Toren der USA aufgesprungen sind.

Jetzt, wo wir wissen, dass Deutschland gegen den Weltmeister ausgeschieden ist – verlängert Zwanziger mit Neid heute vorzeitig bis 2022?

Das Spiel

– 5:3 Kumagari, Japan ist Weltmeister
– 4:3 Wambach
– 4:2 Sakaguchi, Solo war dran
– Heath verschießt, Kaihori hält
– Nagasato verschießt, Solo hält
– Lloyd verschießt, beckhamesk drüber
– 3:2 Miyama
– Boxx verschießt, Kaihori hält

Stand nach 120 Minuten Ein hochspannendes Finale wird durch Elfmeterschießen entschieden.

120+1′ Rot für Japans Iwashimizu wegen Notbremse, aber Chance und mögliches Tor verhindert. Taktisch völlig richtig.

119′ Wambach mit der Chance zum Sieg. Knapp drüber. Tolles, rasantes Spiel.

116′ Tor für Japan 2:2 Eckball, Sawa zieht kurz, hält die Hacke hin, 5. Tor im Turnier. Distanz zum Tor: 6 Meter, Solo konnte nicht mehr adäquat reagieren. Das geht besser.

115′ Kinga mit der Chance zum Ausgleich, nachdem sie von Sawa mit einem Netzerpass eingesetzt wird. Solo kommt zu spät raus, doch Rampone muss auf der Linie klären.

114′ Die Kräfte schwinden schon seit einiger Zeit. Das Spiel ist aber noch immer schneller als die meisten anderen dieser WM.

112′ Extrem unsouveräne Abwehr der USA, auch von Hope Solo. Wenn man die unter Druck setzt …

110′ Japan versucht sich noch mal am Ausgleich. Ich hätte mir sie gerne das ganze Spiel über offensiver gewünscht.

104′ Tor für die USA 1:2 Wambach Japan kann den Ball nicht klären, über Rapinoe kommt der Ball zu Morgan, die am linken Flügel eine Flanke reinzieht. Und Abby zückt den Colt.

Bis dahin war die Kopfballspezialistin von den kleinen Japanerinnen bei den vielen Flanken gut verteidigt worden.

96′ Diese Morgan kann man schicken. Behauptet den Ball auch gegen zwei, bringt sich in Schussposition, doch der Ball rutscht ihr über den Spann.

Stand nach 90 Minuten 1:1 Glück für Japan. Das Tor war ein Geschenk aus Amerika. Die USA ist die aktivere Mannschaft, Japan dosiert seine Angriffe, aus guten Gründen. Ein gutes Finale geht in die Verlängerung.

Ich finde ja, die Fifa sollte die Wechselregel für Verlängerungen ändern: einen oder zwei zusätzliche Wechsel erlauben.

80′ Tor für Japan 1:1 Miyama nimmt einen damenlosen Ball auf, nachdem sich Buehler und Krieger angeschossen haben. Dusselig von der US-Verteidigung. Mit dem Ausgleich hab ich nicht mehr gerechnet.

Wie ist denn Silvia Neids Torjubel zu bewerten?

76′ Transparent im Fan-Block: Give US Hope in our Neidmare!

69′ Tor für die USA 0:1 Langer Pass aus der eigenen Hälfte, Morgan ist schneller, hält mit links drauf. So einfach geht’s. Wieder ein guter Wechsel von Pia Sundhage.

65′ Wambach wirft sich in einen langen Ball, aber die japanische Goalie Kahori kann mit ihren Kinderhänden den Ball über die Latte tippen.

64′ Mutig! Die USA wollen einen Meter hinter der Mittellinie auf Abseits spielen. Geht schief. Doch weil die Assistentin falsch sieht, wird Ohno, die alleine auf dem Weg zum Tor ist, zurückgepfiffen.

62′ Und Homare Sawa ist überall, eben setzt sie Kinge per Lupfer ein. Dankenswerterweise trägt sie einen Pferdeschwanz, damit die Leute an den Fernsehgeräten sie gleich erkennen. Wo auch immer sie sitzen.

56′ Megan Rapinoe (#15) kann vorzüglich fintieren und ganz vorzüglich mit dem Ball umgehen.

49′ Wieder Pfosten, Herrgottnochmal! Morgan lenkt eine flache Hereingabe von O’Reilly an den Pfosten. Morgan ist nach der Halbzeit für Cheney gekommen.

Halbzeit 0:0 Überraschender Verlauf, die USA sind deutlich überlegen, kommen immer wieder zu Chancen, anfangs im Minutentakt. Rapinoe, Lloyd, Cheney und Wambach sind heute starke Individualisten, kombinieren sich aber auch gut über die Flügel durch. Bloß das Tor fehlt. Japan hingegen wirkt verschüchtert. Die Abwehr steht manchmal zu tief, manchmal lässt sich die ganze Viererkette zur Grundlinie ziehen, dann ist der Rückraum total frei. Am Spiel aktiv teilgenommen haben die Japanerinnen erst nach 30 Minuten, dann konnte man erkennen, wie gefährlich sie über die 10er-Position kommen können. Man sieht aber auch, dass sie sich immer spielerisch befreien wollen. Das ist wichtig: Stiltreue.

Sehr gutes Spiel, zu einem überragenden kann es noch werden. Dazu müsste aber Japan gleichwertiger werden.

42′ Der Reporter Bernd Schmelzer sagt: „Hope Solo hat noch bis eine Stunde vor Anpfiff getwittert. Das muss man sich mal vorstellen.“ Muss man den Begriff nicht den Leuten erklären? Der durchschnittliche ARD-Zuschauer könnte das für eine Anzüglichkeit halten.

40′ Ich kann mich täuschen, aber dieses WM-Finale ist ein bisschen fairer als das im letzten Jahr.

36′ Endlich! Endlich wird Bibiana Steinhaus gelobt. Wie lange wollte uns die ARD noch warten lassen?

34′ Starker Header von Cheney landet auf dem Tordach.

Aus dem Wissensgebiet Druck: „Solo, Wambach, Rapinoe & Boxx all play on the same US pro team – Magicjack. Stadium capacity? 1,500!“ (via @darrenrovell, einem amerikanischen Sportjournalisten)

31′ Japan spielt auch mit. Klasse durchgesteckt, aber für Ohno ist der Winkel zu spitz. Kein Problem für Solo.

28′ Klasse Tempofußball der USA. Jetzt zimmert Wambach den Ball von der Strafraumkante mit links an die Latte.

19′ „Happy Birthday, Angela!“ steht auf einem Transparent im Fan-Block. Ist Kristina Schröder auch da?

17′ Das Angriffsrecht hat zurzeit alleinig die USA. Müsste schon längst 2:0 stehen.

Aus den Kommentaren: Kenji Yuasa ist ein japanischer Fußballtrainer und Fußballjournalist. Hat 1981 Trainerlizenz an der Kölner Sporthochschule gemacht.

Danke.

12′ Rapinoes Chance. Daneben.

11′ Rebound für Lloyd, aus 13 Metern knapp drüber.

10′ Deutlich mehr Support für die USA. Im Stadion und woanders.

8′ Noch mal eine USA-Chance über links: Rapinoe flankt auf Cheney, deren Volley geht knapp am kurzen Pfosten vorbei.

1′ Nach 15 Sekunden erste Chance für die USA: Cheney drückt ihre Gegenspielerin zur Seite, scheitert am kurzen Eck.

20:40 Kenji Yuasa: „Japan war bis zur WM 2011 ein ängstliches Team. Eigene Entscheidungen zu treffen, Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen, entspricht nicht japanischer Mentalität.“ (via @sportschau_wm11)

Wenn ich jetzt nur noch wüsste, wer Kenji Yuasa ist …

20:37 Im ARD-Vorbericht war einiges zu erfahren über Bibiana Steinhaus, die Finalschiedsrichterin aus Deutschland, etwas über die anwesenden deutschen Nationalspielerinnen, es fielen ein paar Worte zu Angela Merkel. Über Japan hingegen nichts Nennenswertes.

20:34 Wem Schlussfeiern nichts sagen, für den haben wir zur Überbrückung noch ein paar sportliche Highlights aus dem Frauenfußball:

20:30 Einmarsch der Fischer-Chöre

20:28 „Fröhliche Stimmung im Stadion, aber nicht ausgelassen“, skypet mir gerade Christian Spiller. „Viele amerikansiche Fans mit Kriegsbemalung.“ Netzer und Delling sollen auch dort sein.

Die Aufstellungen
Japan: Kaihori – Kinga, Iwashimizu, Kumagai, Sameshima – Sakaguchi, Sawa – Ohno, Miyama – Kawasumi, Ando
USA: Solo – Krieger, Buehler, Rampone, LePeilbet – O’Reilly, Lloyd, Boxx, Rapinoe – Cheney, Wambach

Für die USA rückt die Edeljokerin Rapinoe in die Startelf, die nach ihren Einwechslungen gegen Brasilien und Frankreich je ein Tor vom linken Flügel aus vorbereitet hat. Weichen muss Amy Rodriguez.

Edeljokerin – ist das noch Deutsch? Hatte kurz überlegt, ob ich das Wort verwenden soll.

allesaussersport bloggt auch live, allerdings heute ohne Hundenahrung, stattdessen (wohl) mit Anke Groener. Wir empfehlen auch den Twitter-Account der Sportschau. Und aus dem Waldstadion in Frankfurt twittert unser Reporter Christian Spiller.

Vorbemerkung

Schöner, weil gegensätzlicher, kann ein Finale nicht sein. USA gegen Japan ist das Duell Alt gegen Neu, Athletik gegen Spielwitz, Spirit gegen Taktik, Groß gegen Klein. Zwei Fußballkulturen prallen aufeinander. Die WM war sportlich durchwachsen, aber auf das Endspiel darf man sich freuen.

Auf der einen Seite die USA, eine der fünf großen traditionellen Bastionen des Frauenfußballs. Keine der vier anderen, Norwegen, China, Brasilien und Deutschland, hat es bis ins Halbfinale geschafft. Auch der Weg der Amerikanerinnen nach Frankfurt war holprig. Fast wären sie sogar in der Qualifikation ausgeschieden. In der Vorrunde unterlagen sie den Schwedinnen, im Halbfinale gegen Frankreich wackelten sie zwischenzeitlich ordentlich. Im Viertelfinale lagen sie bis zur 122. Minute gegen Brasilien zurück. Aber sie haben alle Rückschläge überwunden. Genau das, betonen die Spielerinnen, macht ihre Stärke aus. Der Glaube an die eigene Stärke, der Spirit, ist ihr größter Trumpf.

Torschützin war Abby Wambach (sprich „Wommbäck“, das Streiflicht hat gestern das lautmalerische Potenzial dieses Namens herausgestellt). Sie repräsentiert das Spiel der USA. 1,81 Meter groß, geht sie keinem Zweikampf aus dem Weg, vor allem keinem Kopfball. Ihr 2:1 gegen Frankreich, als sie einen Eckball mit dem Schädel versenkte, war „man like„: langer Anlauf, gutes Timing, kraftvoller Absprung. Dass sie dabei gegen den Pfosten sprang, machte ihr nichts aus. „Hat sich gut angefühlt“, sagte sie.

Der größere Verdienst der schwedischen Trainerin Pia Sundhage ist: Sie hat der Mannschaft den Spaß am Spiel zurück gebracht. Im Training wird gelacht. Doch taktisch spielt die Mannschaft wie eh und je. Trotz aller Modernisierungsversuche durch Sundhage spielen die USA Kick & Rush. Eine schlägt das Ei nach vorne, Abby fängt es. Sie wissen das selbst und empfinden es als Mangel. Aber so leicht lassen sich Wurzeln nicht kappen. Außerdem hat es ja Erfolg, heute vielleicht zum letzten Mal auf diese Art.

Auf der anderen Seite Japan, eine Mannschaft, die vor dem Turnier kaum jemand auf der Rechnung hatte (falls doch, bitte melden, aber mit Beleg). Die Mannschaft von Norio Sasaki hat während des Turniers gezeigt, wie attraktiv und gut Frauenfußball sein kann. Sie lassen den Ball laufen, bieten der Ballführenden meist mehrere Anspieloptionen, sind technisch durchweg beschlagen. Und sie wissen auch zu verteidigen, auch hohe Flanken. Das 3:1 im Halbfinale gegen Schweden war ein Meisterstück, der Gegner kam selten an den Ball, das Ergebnis ist der Überlegenheit der Japanerinnen nicht gerecht geworden. Es ist zu hoffen, dass Silvia Neid am Mittwoch ganz genau hingesehen hat. Erfolgreicher Fußball lässt sich auch spielen. (Und von den Amerikanerinnen kann man vielleicht was in Sachen Lockerheit lernen.)

In Japan hat Frauenfußball wenig bis keine Tradition, wenig bis keine Bedeutung. Von wem haben die Japaner ihr Erfolgsmodell kopiert? Von den Männern wohl, und zwar von ganz bestimmten. Das Etikett „Barca des Frauenfußballs“ ist nicht übertrieben. Halt, es fehlen den Japanerinnen die herausragenden Solisten. Bis auf Homare Sawa, die 32-jährige Regisseurin lenkt das Spiel aus der Mitte und stößt auch immer wieder in den Strafraum vor. Vier Tore hat sie erzielt, drei davon übrigens mit dem Kopf.

Zusätzliche Motivation zieht die Mannschaft aus Fukushima. Angeblich zeigt der Trainer regelmäßig Videos von der Katastrophe. Nach dem Spiel bedankt sich die Mannschaft bei „der Welt“ immer mit einem Transparent.

Ich habe Japan in der Vorrunde gegen Mexiko im Stadion gesehen und war sehr angetan. Dachte aber, dass sie gegen körperlich überlegene Mannschaften den Kürzeren ziehen. Irrtum. Die USA habe ich zwei Mal in Dresden gesehen, gegen Nordkorea und im Viertelfinale vor einer Woche. Mit dem Ausgleich gegen Brasilien in der Nachspielzeit haben die US-Guys ihren Colt gezückt.

Mein Tipp: 2:1 für Japan.

Ab 20 Uhr wird hier live gebloggt, wir freuen uns auf Ihre Kommentare, Sie können jetzt schon loslegen.

 

Wie? Wir spielen nicht mit fliegendem Torwart?!

Liebe Leser, Fußballfreunde und -freundinnen! Ihre Kreativität ist wieder gefragt. Was fällt Ihnen zu diesem Bild ein?

© Rainer Jensen/Bongarts/Getty Images
© Rainer Jensen/Bongarts/Getty Images

Schreiben Sie Ihre Antwort unten in die Kommentarspalte! Der originellste Beitrag gewinnt ein Fußballbuch aus dem Verlag Die Werkstatt. Einsendeschluss ist Mittwoch, 14 Uhr. Den Rechtsweg können Sie sich übrigens sparen.

Und hier ist die Auflösung von der letzten Ausgabe:

Siegerin ist dieKleine: „Wie? Wir spielen nicht mit fliegendem Torwart?!“ Auf den Plätzen landen LCarroll („Nie! Nie durfte ich Torhüterin sein!“) und Christian Seitz („Zitat Wikipedia: Heutzutage wird Großfeldhandball nur noch vereinzelt gespielt.“) Melde Dich bitte, Kleine, wir brauchen eine Postadresse.

© ZDF
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Deutschland – Japan 0:1 n.V.

Abschlusswort HF Dramaturgisch war die Niederlage vielleicht gar nicht so schlecht: Viele Zuschauer haben in den letzten fünfzehn Minuten des Japan-Spiels wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben Herzklopfen während eines Frauenfußballspiels gehabt. Und schlechte Laune nach Abpfiff. Eine überlegene Mannschaft, die die WM im eigenen Lande versemmelt hat: Im Film wäre das ein perfekter erster Plot Point. In Zukunft werden wir beim Frauenfußball endlich mitzittern. Und darum geht es doch beim Fußball.

OF Ja, Niederlagen können mythische Wirkung entfalten, Heike. Dann will ich mal was sportliches loswerden. Die Deutschen haben alles gegeben, doch verlieren ist immer drin im Fußball. Und Japan war taktisch sehr gut eingestellt, einfach ein starker Gegner. Ich hab sie gegen Mexiko gesehen und war sehr angetan. Dachte aber, dass sie zu klein und schmächtig sind. Aber, da muss ich mich korrigieren, wird das im Frauenfußball zunehmend unwichtiger.

Aber spielerisch war das sehr dürftig, was die Neid-Elf heute bot. Es ging zu sehr durch die Mitte und dort aber ungefährlich, selten gelang es dem Team, mit Tempo in die so gefährliche 10er-Position zu kommen. Die Flügelspielerin Garefrekes setzte sich selten durch, Behringer kam immerhin zu einigen Vorstößen und Schüssen. Mängel im Passspiel, in der Ballannahme und im Spielaufbau taten das ihrige. Zudem war der Gegentreffer ein Torwartfehler. Nadine Angerer öffnete durch eine Bewegung ins kurze ohne Not das lange Eck Aus diesem Winkel darf sie kein Tor kassieren.

Die Niederlage kam überraschend, die spielerisch dürftige Leistung nicht. Letztlich hat die Mannschaft nur ein Mal überzeugt: gegen Frankreich. Bei der Heim-WM hatte die Mannschaft die Chance, sich, ihr Spiel und ihre Sportart einem großen Publikum bekannt zu machen. Das klappte nur begrenzt.

Den Fall Lira Bajramaj. Sie ist die beste deutsche Fußballerin, zumindest was Technik und Tempo betrifft. Nicht weil sie so gut aussieht, sondern weil sie so gut mit dem Ball kann, ist sie die Zukunft des Frauenfußballs. Dass sie bei dieser WM so wenig zum Zug kam und dass sie sich in den vergangenen Monaten so verschlechterte, ist nicht zuletzt der Trainerin anzukreiden. Da muss sich Silvia Neid hoffentlich noch einige Fragen anhören. Dass sie Birgit Prinz auswechselte, kann ich hingegen verstehen.

„3. Platz ist was für Männer“. Ich fand den Spruch witzig. Das jetzt höhnisch umzukehren … meinetwegen. So ist wohl Fußball. Aber ohne mich.

Jetzt fällt hier das ZDF aus. Dass sie den Frauenfußball so schnell fallen lassen, hätte ich nicht gedacht.

HF Ja, als sie auf der Verliererstraße einbogen, war das der Moment, in dem ich mich mit der Mannschaft zu identifizieren begann.

OF Tja, das ist kaum zu glauben. Bist Du traurig?

HF Oli, what happend?

23:14 Abpfiff. Deutschland ist raus.

118 HF Eine Ecke, vielleicht die letzte. Ein Tor würde dem Frauenfußball gut tun, dem deutschen vor allem.

116 HF … von den Fernsehanstalten vor allem. Ich meine, das sind ja wohl Millionenverluste an Werbung.

114 OF Bei einem Ausscheiden im Viertelfinale bei einer Heim-WM nach drei Monaten Vorbereitung – Silvia Neid würde sich einiges anhören müssen …

112 HF Flanke um Flanke fliegt vor das japanische Tor, doch leider kein Problem für die japanische Torfrau. Noch, noch. Wartet eine Trainerdebatte auf uns, Oli?

109 HF Ziemlich guter Schuss von Behringer. Eckball, Flanke, nüscht!

108 OF Tor für Japan 0:1 Maruyama Sehr guter Pass von Sawa auf Maruyama, die ballferne Außenverteidigerin Schmidt hebt das Abseits auf, Bartusiak kommt nicht mehr hin, und Angerer lässt sich verladen.

102 OF Letzte Chance für Grings. Popp kann man schon bringen. Aber das Problem scheint mir heute eher zu sein, dass die Bälle erst gar nicht in der Spitze ankommen. Ich bleibe dabei, ich hätte Bajramaj gerne gesehen. Sie reißt Lücken in eine Abwehr, auch wenn sie ab und an den Ball verliert.

100 HF Wie du vorausgesagt hattest – sie bringt Popp. Wahnsinn!

98 OF Heute ist England im penalty kick raus, Klischee siegt bei dieser WM. Nach dieser Logik können wir nur gewinnen.

96 HF Das ist das erste Mal, dass die Deutschen in einem Turnier im Viertelfinale in die Verlängerung müssen. Müssen wir uns schon über die Elfmeterstärke der Teams Gedanken machen?

93 OF Garefrekes hat manchmal echt ne lange Leitung. Da würde ich mir jetzt mal einen Wechsel Bajramaj wünschen. Wie lange noch warten, Trainerin?

90+3 HF 0:0 nach regulärer Spielzeit Es geht in die Verlängerung.

87 OF Das ist es definitiv. Die Kleinen (im Wortsinn) holen auf. Aber Spannung ist nicht alles, ich vermisse bei den Deutschen Kreativität im Spiel nach vorne und Genauigkeit im Spielaufbau. Krahn beispielsweise hat da große Schwächen.

85 HF 0:0 gegen Japan in de 85. Minute – das erste richtig spannende deutsche Spiel des Turniers. Neid wird nicht gerade happy sein, aber für den Frauenfußball ist das hervorragend, oder?

83 OF Grings kommt im 16er zu Fall, kein Elfer, richtige Entscheidung. Bei einigen Spielerinnen schwinden die Kräfte, die Fehler häufen sich.

79 OF Was man so hört, empfindet sie große Last auf ihren Schultern. Nach dem Eröffnungsspiel, immerhin einem Sieg, soll sie ordentlich getobt haben.

78 HF Unglaubliche Schlussviertelstunde. Immer noch 0:0, das muss ein Alptraum sein für Silvia Neid.

77 OF Chance für Behringer, aber der Pass von Garefrekes ist zwar genau, aber zu hart. Die Japanerinnen geben den Deutschen auch sehr wenig Platz im Strafraum.

74 HF „Die Japanerinnen spielen gut mit“, würde Rubenbauer jetzt sagen.

72 HF Sie hat so einen Bändel vorne, ist das Cinque (der offizielle Ausstatter?). Welche Frauen tragen eigentlich heute noch Cinque?

67 OF Da ich fest mit Popp rechne, weil sie ein guter Joker ist, werden wir Bajramaj heute nicht wohl nicht mehr auf dem Feld sehen. Bajramaj ist die beste deutsche Fußballerin, technisch und vom Bewegungsablauf. Sie kann mit Ball am Fuß Tempo zulegen. Dass sie das bei diesem Turnier noch nicht gezeigt hat, sehe ich auch. Aber ich glaube nicht an die Theorie, dass das an ihrem offensiven Marketing liegt. Zumindest reicht das als alleinige Erklärung nicht aus. Eine Trainerin muss sich auch mal ankreiden lassen, dass eine Top-Spielerin weit unter Niveau spielt. Immerhin hat Silvia Neid die Mannschaft seit drei Monaten unter ihrer Fittiche.

Anderes Thema: Können wir über die Hemden von Silvia Neid sprechen, Heike?

67 HF Zwei Wechsel bei den Deutschen und noch keine Bajramaj. Was ist da los, Oli?

65 OF Die beiden 6er Laudehr und (heute ausnahmsweise seit der Kulig-Auswechslung) Bresonik bringen heute wenige Zuspiele in die Spitze. Jetzt wird Bresonik ausgewechselt, Goeßling kommt. Das heißt, zwei Wechsel sind schon verbraucht.

51 OF Ja, den Trend gibt es bei den Männern. Barca ist das beste Beispiel. Oder Spanien. In Deutschland glauben ja noch viele, die Spanier muss man nur in Zweikämpfe verwickeln, ein bisschen härter angehen, und dann kann man sie schlagen. Der echte-Kerle-Fußball aus den 80ern. Dass im Frauenfußball physische Überlegenheit noch so ins Gewicht fällt (ist nicht als Wortwitz gemeint), ist für mich ein Zeichen dafür, dass dieser Sport noch in einem früheren Stadium der Entwicklung ist als der Männerfußball. Naturgemäß, darf ich ergänzen.

Da habe ich ihn wieder gezogen, den törichten, unzulässigen, vielleicht irgendwann sogar verbotenen Vergleich.

49 HF Wieso ist die Tatsache, dass die Japanerinnen im Durchschnitt 10 cm kleiner sind überhaupt ein Problem? Ich meine, gibt es nicht auch bei Barca einen Trend zu kleinen, eher schmächtigen SpielerInnen, siehe Messi, Xavi, Iniesta, Villa …?

47 HF Xabi schreibt man mit b in der Mitte, oder?

47 OF v

Halbzeit 0:0 HF/OF Bevor das hier zum Oberseminar wird – ein paar Worte zum Sportlichen: Die Deutschen kommen generell näher ans gegnerische Tor, doch die Lücke in der japanischen Abwehr finden sie noch nicht. Die Japanerinnen sind der bislang stärkste Gegner im Turnier, ihre körperliche Unterlegenheit (wo wir schon beim Thema sind) fällt nicht sehr ins Gewicht. Pech für Silvia Neid, dass sie schon ein Mal wechseln musste. Denn auf die Wechsel wird es nun ankommen, vor allem offensiv. Popp, Bajramaj, sehen wir Euch heute noch auf dem Feld? Vielleicht sogar Prinz?

37 HF Ich sag’s ungern, aber ja, ich finde da schwingt was Grundsätzlicheres mit. Ist natürlich Unsinn, weil der Rassist ja bei schwarzen Sprintern den genau umgekehrten Link herstellt

32 OF Ok, dann will ich mal. Ich hab die Tage das U17-Halbfinale der Jungs gegen Mexiko (2:3) gesehen. Es kam mir wahnsinnig schnell vor. Jetzt frag ich mich, ob ich richtig gesehen habe oder ob meine Standards in den letzten zwei Wochen so gesunken sind. Ich muss dazu sagen, dass meine Standards ohnehin nicht die höchsten sind, nämlich die aus der Bundesliga, Männer.

Glaubst du, das Problem könnte sein, dass man aus der körperlichen Unterlegenheit von Frauen auf andere Fähigkeiten schließt? So wie der klassische Rassist aus der – vermeintlichen – Überlegenheit schwarzer Sprinter immer auf eine intellektuelle Unterlegenheit geschlossen hat.

30 HF Ja, gute Frage. Warum eigentlich? Weil’s halt nervt. Beobachtung vom Public Viewing: Man darf jetzt wieder mit den Männern vergleichen. Der Frauenfußball ist jetzt so groß und stark, dass man ihn vergleichen darf.

Mbabi frei im 16er, doch Fehler in der Ballannahme. „Es sah so aus, als hätte sie ein Bügeleisen im Schuh“, schreibt Christian Spiller.

18 OF Im Prinzip ja, aber die Japanerinnen machen es am besten, man nennt sie ja auch das Barca der Frauen. Die Außen der Amerikanerinnen beispielsweise haben keinen hochdotierten Vertrag mit dem Ball. Bei den Männern, um auf Deine Frage zurückzukommen, ist das Standard, doch der Männervergleich steht ja auf dem Index. Warum eigentlich, Heike?

17 HF Ist das nicht heutzutage Standard?

16 OF Ja, gute Raumaufteilung, Ballsicherheit im Mittelfeld, Außenverteidiger schalten sich mit ein …

14 HF Hi Guys, Heike eingetroffen. Die Japanerinnen gelten ja als spielerisch bestes Team, Oli …

7 OF Kim Kulig ist leider verletzt raus, dafür ist Heike jetzt da. Mit Weizenbier.

3 OF Heike kommt zu spät, ist nicht zum Anpfiff da. Diese WM bedient so manches Klischee.

20:45 OF Anpfiff, in die Mannschaft gerückt sind Kim Kulig und Melanie Behringer, Lira Bajramaj ist raus. Immerhin liegt sie auf meinem Schreibtisch, gleich mehrfach.

20:40 OF England verliert im Elfmeterschießen. Diese WM bedient so manches Klischee.

20:35 OF Frankreich gegen England, das erste Viertelfinale, geht ins Elfmeterschießen. Und die Reporter in Wolfsburg sitzen auf heißen Kohlen, denn in zehn Minuten geht das Deutschland-Spiel los. Die Hymnen werden wir wohl verpassen. Kein gutes Timing der Turnierplaner.

Heike holt gerade Bier hoch, bei uns herrscht halt noch die klassische Rollenverteilung.

Hinwendung zum Spiel

OF: Zweites Viertelfinale, Deutschland gegen Japan. Japan hat eine tolle Spielanlage, ist technisch und taktisch vielleicht die beste Mannschaft des Turniers. Doch sie sind halt noch so klein. Daher haben sie wohl keine Chance gegen die großen, körperlich überlegenen Deutschen. Das sagt auch Katja Kraus, die ehemalige Nationaltorhüterin und ehemalige HSV-Vorständlerin, die mir heute ihre Einschätzung gemailt hat. Körperlich überlegene Deutsche – wie das klingt … Schreibt die ausländische Presse schon von den „deutschen Panzern“?

Im Stadion in Wolfsburg ist heute wie immer unser Frauennationalmannschaftsbeauftragter Christian Spiller. Lesen Sie auch seine Tweets die er immer von mir abschreibt. Und vor dem Fernseher in Berlin sitzen und bloggen heute Heike Faller vom Magazin (HF) und Oliver Fritsch (OF).

 

Deutschland – Frankreich 4:2

Schlussbemerkungen:

Die Nationalelf hat es auch im dritten WM-Spiel geschafft, nicht einfach nur zu gewinnen. Langweilig können die Frauen scheinbar nicht. Nach dem etwas mühseligen Auftaktsieg und dem Fightclub-Erfolg gegen Nigeria präsentierten sich die Fußballerinnen gegen Frankreich im Modus Fußballfest. Besonders in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit war es dank der Offensivaktionen der Deutschen ein ansehnliches, spannendes Fußballspiel.

Im Mittelfeld dominierte Kerstin Garefrekes, Lira Bajramaj streichelte häufig den Ball und deutete in ihrem ersten WM-Spiel über 90 Minuten an, weshalb sie die drittbeste Fußballerin der Welt ist.

Das größte Problem lag heute in der Luft. Gegen schwache Französinnen hatten die Deutschen in der Defensive vor allem nach Flanken keine Gegenmittel: Zwei Ecken und zwei Kopfbälle führten zu den beiden Gegentreffern.

Silvia Neid lächelte nach dem Abpfiff dennoch ausgelassen in die TV-Kameras. Als Gruppensieger fährt ihr Team nun nach Wolfsburg, um am Samstag gegen Japan anzutreten. Auch wenn die deutsche B-Elf gegen Frankreich spielerische Schwächen zeigte: Die WM-Mission der Bundestrainerin ist bisher ein einziger Erfolg. Selbst Birgit Prinz schaute nach dem Abpfiff auf der Ersatzbank sitzend fröhlich nach vorn.

Abpfiff: Deutschland siegt und zieht als Gruppensieger ins WM-Viertelfinale ein.

88′ Toor zum 4:2: Flanke, Kopfball, Brustannahme und ein scharfer Schuss von Okoyino da Mbabi ins lange Eck. Schon wieder Böller über Berlin. Mensch, doch ein Fußballfest.

84′ Fehlpass Nummer 44, aber Spaß macht das Spiel inzwischen.

82′ Ich zitiere den Kollegen Spiller, der im Stadion sitzt: „Mächtig was los hier. Auf der Torlinie geklärt, dann Schuss auf die Latte. Puh, brauche ein Bundesligaspiel zum Durchschnaufen.“

78′ Tammo, wenn Sie könnten, sollten Sie jetzt den Fernseher in Paris anmachen und dieses Spiel sehen. Alex Popp ist nun auf dem Platz. Es geht ab.

74′ Paraden, Lattenaufditscher, Torszenen am Stück. Jetzt wird es hektisch. Vor meinem Fenster, auf Schönebergs Straße, spielt keiner mehr Skat.

71′ 3:2, Ecke, Kopfball, Tor für Frankreich. Ohoh, die Fehler geschehen vor allem in der Luft.

64′ Von wegen keinen Bock auf Wolfsburg: So wie ich, der erfahrene Frauenfußball-Experte, jetzt das Spiel lese, wird Deutschland Gruppensieger.

68′ 3:1 für Deutschland. Inka Grings schießt den Elfer stramm und gezielt. In Berlin knallen die ersten Böller, kein Scherz.

64′ Lira B. umgeholzt. Elfmeter für Deutschland. Rote Karte für die französische Torfrau. Diese Schiedsrichterin ist wirklich gut.

60′ Es gab übrigens vor dem Spiel Gerüchte, das deutsche Team würde heute ungewollt absichtlich nicht gewinnen. Wenn sie als Gruppenzweiter im Viertelfinale spielt, braucht die DFB-Elf nicht das Mannschaftsquartier verlassen und nicht Samstag in Wolfsburg spielen. (Wer will schon freiwillig nach Wolfsburg?)

55′ Ecke, Kopfball, Tor für Frankreich, 2:1!

47′ Karl schaut auch zu. Wie schön. Und er hat Recht. Man(n) könnte auch die Stoppfehler zählen. Muss man(n) aber nicht.

46′ Weiter geht es: Ariane Hingst jetzt für Simone Laudehr im Spiel. Das ist die B-Elf.

Halbzeitfazit: Irgendein Kollege, der so tat, als hätte er alle bisherigen WM-Spiele gesehen, sagte mir heute, Frankreich wäre ein Favorit auf den Titel. Muss ein Schein-Frauenfußball-Experte sein. Die Französinnen haben in der ersten Halbzeit enttäuscht und zwei dumme Kopfballgegentore kassiert. Das Spiel, besonders der deutschten Elf ist nicht schlecht, Lira B. mit ansehnlichen Balltänzen, aber die Spannung fehlt. Ist wie Sprudelwasser ohne Kohlensäure. Schnell das nächste Bier holen.

44′ Fehlpass Nummer 28.

40′ Zweite Gelbe Karte. Die Französinnen foulen fast auf Nigeria-Niveau. Aber die Schiedsrichterin, also die Schiedsrichterin macht ihren Job besonders gut.

35′ Der ZDF-Kommentator spricht vom „Stil einer Klassemannschaft“ und meint das deutsche Team. Naja. Kurzer Blick aus dem Fenster: An dem einen Tisch vor dem großen WM-Fernseher sitzen drei Leute, die Skat spielen. Public-Viewing im Sommer 2011.

32′ Toor, 2:0. Der nächste Kopfballtreffer für Deutschland. Inka Grings war es dieses Mal. Und wieder hat der Lockenrastakopf gepennt.

30′ Erstes Fazit nach der ersten halben Stunde: Deutschland spielt leicht überlegen, 19 Fehlpässe und ein glückliches Tor nach einem guten Freistoß.

24′ Kopfball-Tor für Deutschland durch Kerstin Garefrekes. Das sah viel zu einfach aus. Der Lockenrastakopf hätte sich doch nur ein bisschen bewegen müssen.

22′ Das war der 12., oder wer zählt heute die Fehlpässe?

15′ Lira B. tänzelt mit dem Ball, die nächste Fehlentscheidung einer WM-Schiedsrichterin (natürlich kein Abseits!). Auf der Straße vor meiner Wohnung jubeln die Kneipendraußen-WM-Zuschauer so heftig, dass kurzzeitig die Internetverbindung gestört war. Das geht doch gut los.

2′ Der Ball rollt. Will jetzt kein Spielverderber sein, aber ohne wirklich sehr viel Ahnung vom gesamten deutschen Team zu haben: Die Aufstellung der Deutschen sieht nach B-Elf aus. Kim Kulig wird geschont. Birgit Prinz scheint auf der Bank sitzen zu müssen, damit die TV-Kameras sie besser einfangen können, damit dann wiederum der Kommentator zum xten Mal auf ihr Schicksal verweisen kann. Arme Frau.

20:30 Uhr In der Fernsehbierwerbung reden sie vom Countdown, hab das erste Bier geleert, aber noch fehlt die Aufregung. Ob das heute noch ein Frauenfußballfestabend wird?

Die Aufstellungen:
Deutschland: Angerer – Schmidt , Krahn , Bartusiak , Peter – Laudehr , Goeßling – Garefrekes , Okoyino da Mbabi , Bajramaj – Grings

Frankreich: Sapowicz – Lepailleur , Georges , Renard , Boulleau – Soubeyrand, Bussaglia – Le Sommer , Necib, Thiney – Thomis

Vorbemerkungen:

Cordon Bleu gegen Tafelspitz. Laut unseres WM-Reporters Christian Spiller wirbt Mönchengladbach mit diesem Gourmetvergleich für das heutige WM-Spiel.  Man müsste hinzufügen, dass die Teams um die goldene Ananas spielen. Sagt man so in Sportlerkreisen, wenn es um nichts wirklich Wichtiges mehr geht.
Sowohl Frankreich als auch Deutschland sind bereits fürs Viertelfinale dieser WM qualifiziert. Doch gerade für den Gastgeber geht es um mehr, als nur den Gruppensieg. Die ersten beiden Spiele gewannen die deutschen Frauen, doch fußballerisch überzeugt haben sie bisher nicht.

Galt das Team von Silvia Neid vor dem Turnier als der Favorit auf den Titel, reden die so genannten Experten (wer ist das eigentlich?) jetzt von den USA oder eben Frankreich. Es geht also um Anerkennung, Prestige und um die Zukunft von Lira Bajramaj. Die nächste Episode im Problemfall Birgit Prinz ist ebenso zu erwarten. Ab 20:30 Uhr wird hier aus Berlin, unweit eines kleinen Public-Viewing-Treffs live gebloggt. Die Tweets des Kollegen, der aus dem Stadion twittert, werden an dieser Stelle gesammelt. Kommentieren Sie mit.

 

Schau mal Joseph, die hat nen Fairplay-Button!

Liebe Leser, Fußballfreunde, Schlaumeier! Kreativität ist wieder gefragt. Was fällt Ihnen zu diesem Bild ein, das wir für Sie aufgefangen haben?

© ZDF
© ZDF

Schreiben Sie Ihre Antwort unten in die Kommentarspalte! Der originellste Beitrag gewinnt ein Fußballbuch aus dem Verlag Die Werkstatt. Einsendeschluss ist Mittwoch, 16 Uhr. Den Rechtsweg können Sie sich übrigens schenken.

Und hier ist die Auflösung von der letzten Ausgabe, die wir besonders intensiv geprüft haben. Unser Sieger ist Malte Kraus, der genau hingehört hat: „Schau mal Joseph, die hat nen Fairplay-Button!“ Auf den Rängen folgen tropenheini: „Also Bettina, wenn Du jetzt da unauffällig einen Zehner reinschiebst, schenkt uns der Sepp doch noch das Sommermärchen 2022.“ Und Sascha Glimmann: „Nee, Bettina, jetzt bist du mal dran mit Bier holen!“ Wir bitten den Sieger um eine Postadresse.

© Wolfgang Kumm/picture alliance/dpa
© Wolfgang Kumm/picture alliance/dpa

 

Deutschland – Nigeria 1:0

Schlussbemerkungen:

Wenn es noch einen Beweis bedurft hatte, dass Frauenfußball eben so ist, wie Fußball manchmal ist: Bitte, das zweite WM-Spiel des deutschen Teams hat ihn geliefert – welch ein Kampf, zeitweilig welch ein Krampf, vor allem: Welch ein unfaires Spiel.

Das Team von Sylvia Neid kann sich nach dem knappen Sieg gegen Nigeria ärgern und freuen.

Ärgerlich waren die vielen Ungenauigkeiten, besonders bei den entscheidenden Pässen. In keiner Phase des Spiels konnten die Frauen die Partie kontrollieren. Hektik und die vielen Fouls der Nigerianerinnen bestimmten den Spielverlauf. Wenn Melanie Behringer nach der Verletzung für weitere WM-Spiele ausfallen sollte, wäre das zudem eine Schwächung der ersten Elf.

Freuen über den WM-Abend dürften sich trotz der schwachen sportlichen Leistung die Organisatoren des Turniers. Noch kein WM-Spiel war ruppiger, keines spannender, als diese Partie. Wenn es bis hierher ein Drehbuch für den WM-Verlauf aus deutscher Sicht gegeben hätte, hätte seine Geschichte zu diesem Spiel gepasst: WM-Viertelfinale frühzeitig erreicht, aber langweilig war es nicht.

Die Rolle der Verliererin gehörte auch an diesem Abend Birgit Prinz. Die in der Vergangenheit beste deutsche Spielerin wütete nach ihrer Auswechslung und starrte lange enttäuscht in die Nacht. Sie spielte erneut schwächer als die junge Stürmerin Alexandra Popp. Die Bundestrainerin wird lange mit sich ringen müssen, bevor sie Birgit Prinz erneut von Anfang an aufs Feld schickt.

Apropos ringen: Annike Krahn lächelte nicht mehr, als sie nach dem Schlusspfiff ihr Fazit zog. Sie sagte: „Das eine oder andere hatte nichts mehr mit Fußball zu tun, sondern mir Ringkampf“. Wie wahr. Ansehnlich war es dennoch.

Reportagen der WM-Reporter aus dem Stadion und von der mysteriösen Fanmeile in Sinsheim folgen morgen.

Abpfiff: Deutschland gewinnt 1:0 und steht im Viertelfinale der WM.

92′ Alexandra Popp windet sich nach einem Foul auf dem Boden. Die Bundestrainerin mit Tunnelblick. Szenen, bei denen ich mich bemühen muss, keine Kriegssprachbilder aufzuschreiben.

89′ Spannende Schlussminuten. Und: Darf man(n) das sagen: Tolle Pippi-Langstrumpf-Zöpfe der einen nigerianischen Spielerin mit dem athletischen Körper.

87′ Der gewollte Star dieser WM, Bajramaj, kommt für Okoyino da Mbabi, dem werdenden Star dieser WM ins Spiel.

83′ Wer war noch gleich diese Fatmire Bajramaj? Die haben wir doppelt fürs Panini-Album. Wer hat was zum Tauschen?

80′ Die Phase, in der die Pässe nicht mehr ankommen. Kim Kulig kann besser spielen.

75′ Inka Grinks mit einem Gewaltschuss. Den hätte nur Oliver Kahn festgehalten. Ich sag Mal: Gutes Spiel!

71′ Der ARD-Kommentator: „Deutschland holzt zurück“. Meine Freundin kann nicht mehr hinschauen, und unser Kollege Fritsch, der eigentlich von der Fanmeile in Sinsheim berichten wollte, ist verschwunden. Noch 15 Minuten, ohohohoh.

65′ Felix glaubt, das die Schiedsrichterin gekauft sei. (Ja, nur von wem denn?) Ich glaube, die Frauen aus Nigeria haben etwas zu befürchten, wenn sie heute rausfliegen.

60′ Erster Viertelstundecheck der zweiten Halbzeit: Das deutsche Team schafft es nicht, das Spiel zu beruhigen. Die Nigerianerinnen kämpfen mit allen Mitteln und Tritten. Eine Minute nachdem Birgit Prinz das Feld verlassen hatte, fiel das Tor. Fußball kann ein gemeines Spiel sein.

53′ Tor für Deutschland, Simone Laudehr, draufgehalten wie Nichtsgutes. 1:0.

50′ Das ungefähr 34. harte Foul und die erste gelbe Karte für Nigeria.

48′ Die Männer aus Nigeria haben im vergangenen Sommer eine miserable WM in Südafrika gespielt. Die Frauen spielen so zornig, als müssten sie es nun besser machen.

Vom DFB heißt es, Melanie Behringer habe eine Außenbandverletzung im rechten Sprunggelenk. Von mark777 heißt es im Zusammenhang mit diesem Fußballspiel, Frauen sind heute nicht mehr bindungsfähig. Kein leichter Abend.

Halbzeit, 0:0: Pfiffe gegen Deutschland. Fouls, die an Uli Borowka erinnern und ein schnelles, zerfahrenes Spiel. Die erste Halbzeit ist das Beste, was dem Turnier passieren kann. Nach einem drängenden Start der deutschen Frauen haben die Nigerianerinnen viele überrascht.

43′ I-Biffy, der Dede ist es wohl nicht. Aber wenn es so weiter geht, gibt es heute auch Tränen.

38′ Ein Foul wie ein böser Karate-Tritt: Babett Peters Knie wird zum Opfer nigerianischer Kampfeswut. Wow, jetzt ist Gift im Spiel.

34′ Der Kollege Spiller beobachtet im Stadion: Birgit Prinz versucht einen Fallrückzieher. Ambitioniert, wo derzeit nicht mal der Rest klappt.

31′ Fatmire Bajramaj macht sich warm, weil sich Melanie Behringer verletzt hat. War das ein Pferdekuss? Alexandra Popp im Spiel.

27′ Nigeria jetzt mit Vorteilen, weil den DFB-Frauen die Ruhe fehlt. Es gibt ja Verschwörungstheoretikerinnen, die sagen, Deutschlands Frauen spielen mit Absicht schlechter als sie könnten, damit diese WM spannend bleibt. So wie Sylvia Neid eben schimpfte, kann es nicht gespielt sein. Sah aus, als gibt es einen Jürgen Klopp in ihr.

17′ Erster Viertelstundecheck: Deutschland überlegen, etwas ungenaues Passspiel. Okoyino da Mbabi spielt wild. Birgit Prinz ist stets bemüht.

12′ Ab jetzt keine Mann-Frau-Vergleiche mehr. Kim Kulig kommt besser ins Spiel; erst guter Zweikampf in der Defensive, dann ein guter Distanzschuss. Sie könnte der Bastian Schweinsteiger dieser WM werden.

9′ Ein wenig erinnert mich die Sache mit der deutschen Nationalelf an die ersten Dates mit meiner Freundin. Vor dem ersten Treffen war da sehr viel Neugier, Vorfreude und ein wenig Angst, dass es doch nicht so schön werden könnte. Doch nach dem Sieg im Eröffnungsspiel gegen Kanada war das Verlangen geweckt. Das war temporeicher, ansehnlicher Fußball. Ob es passt, mit ihr und mir, das entschied sich erst nach der zweiten Verabredung. Sieht so aus, als ob die deutschen Fußballerinnen heute Fußballdeutschland erneut begeistern können. Geht flott los, schnelles Spiel…

2′ 98prozentige Chance zum 1:0 für Simone Laudehr, die 80 Zentimeter vor der Torhüterin eben diese anschießt. Ein Glück noch kein Tor. Soll doch spannend bleiben.

1′ Auf geht es, noch 90 Minuten bis zum Einzug ins Viertelfinale. Mein Tipp: 4:1

20:42 Uhr Der Moment des obligatorischen oder nicht obligatorischen Mitsingens (stehen Sie bei der Hymne auf, Zuhause von der Couch, draußen im Garten, im Stadion oder im Bett?). Der Kollege Christian Spiller ist einer von 48.837 Zuschauern im Stadion und twittert sich warm. Ich zitiere: „Borsti“, „Palle“ und „BillySGE“ sind übrigens auch da. #zaunfahnenobwohlesgarkeinenzaungibt

20:40 Uhr Da, die Nummer vier der Nigerianerinnen: Perpetua Nkwocha. Wenn eine heute im Trikot der Grünen was reißt, dann diese Frau, das habe ich mir zumindest so sagen lassen. Über Birgit Prinz reden sie in diesem Land alle. Meine These: Sie ist nicht schlechter geworden, fast alle anderen Nationalspielerinnen sind nur technisch besser geworden.

20:30 Uhr Eben noch einen Kollegen im Redaktionsaufzug getroffen. Es sagte, er habe bisher noch kein WM-Spiel gesehen. Er traue sich nicht, nach allem was man so hört. So schlimm ist es ja nun auch nicht.

Die Aufstellungen:

Deutschland: Angerer – Bresonik, Krahn, Bartusiak, Peter, Laudehr, Kulig, Garefrekes, Prinz, Behringer, Okoyino da Mbabi

Nigeria: Dede – Ikidi , Ohale , Ebi , Ukaonu – Michael , Chikwelu – Mbachu , Orji – Nkwocha – Oparanozie

Vorbemerkungen

Deutschland gegen Nigeria: Es ist nur ein Fußballspiel. Jaja, schon klar. Weil es bei dieser WM doch auch immer um den Mann-und-Frau-Vergleich geht, etwas vorweg: Ich bin ein Mann! Auch ich habe die Angst in mir. Ich kann die Aufstellung der deutschen Mannschaft Elf nicht auswendig aufsagen, aber neben mir liegt das Panini-Sammelheft mit vielen Namen und Fakten. Kritisieren Sie meinen Frauenfußballsachverstand, nennen Sie mich Alice Schwarzer: Ich blogge heute und schaue mir das Spiel bis zum Ende an.

Die sportliche Ausgangssituation ist eindeutig: Deutschland ist der Favorit, in jedem WM-Spiel, in diesem sowieso. Sylvia Neid wird wohl trotz des offensichtlichen Sturm-Problems – es gibt zu viele gute Stürmerinnen – nicht die besten Angreiferinnen aufstellen, sondern Birgit Prinz statt Alexandra Popp spielen lassen. Alte Verdienste werden honoriert. „Hacke, Spitze, 4-2-3“-1 titelten die Kollegen vom Tagesspiegel heute. Soll heißen: Das taktische System der DFB-Elf ist klar und gut, gegen Nigeria soll es nun auch noch schöner aussehen. Weniger lange hohe Bolzpässe, mehr genaues Kurzpassspiel.

Die Frauen aus Nigeria haben im ersten WM-Spiel gegen Frankreich enttäuscht. Sie müssen gewinnen, um nicht zum xten-Mal in der Vorrunde einer WM rauszufliegen. Um es in einer Floskel zu sagen: Die Frauen stehen mit dem Rücken zur Wand; ganz am Ende die Trainerin, die sich gestern noch mit meinem Kollegen Christian Spiller traf, um ihre Hetze gegen lesbische Spielerinnen nicht zu wiederholen.

20:45 Uhr ertönt der Anpfiff. Wenn Sie nichts verpassen wollen, öffnen Sie den Live-Ticker in einem neuen Tab. An dieser Stelle werden ab 20:30 Uhr die Bilder der ARD verfolgt und die Tweets der Kollegen Spiller (im Stadion) und Fritsch (Auf der Fanmeile in Sinsheim, im Ernst) gesammelt. Dazu wird gebloggt. Kommentieren Sie mit.

 

Deutschland – Kanada 2:1

Endstand Deutschland – Kanada 2:1 Einstand geglückt. Knapper Sieg, obwohl die Deutschen über weite Teile sehr dominierten. Aber genau das war ja der Auftrag: nicht zu hoch gewinnen, sonst heißt es, das Niveau des Turniers ist zu niedrig.

Schwacher, teilweise parteiischer ARD-Kommentator. Analyse und Spielreportage folgen.

93′ Bajramaj missglückt alles. Durch den Wind.

86′ Gut gesehen von der Assistentin, kein Abseits. Doch Kanada vergibt die Ausgleichschance kläglich.

85′ Es fällt auf, dass die Deutschen, vor allem Kulig und Laudehr, gerne mal aus 30 Metern draufhalten.

82′ Tor für Kanada Sinclair 2:1 Schön gezirkeltes Freistoßtor aus 23 Metern durch die Kapitänin. Doch noch mal Spannung?

80′ Ich denke immer, wenn der Goldstreifen am oberen Hosensaum zum Vorschein kommt, die Deutschinnen tragen ein Mieder.

77′ Laudehr hat noch Kraft, jagt den Ball aus 28 Metern an die Unterkante der Latte. Kanada hat keine Körner mehr.

73′ Der ARD-Reporter hält das Publikum für fair, weil es Blatter nicht ausgepfiffen habe, als Blatter eingeblendet worden sei. Der Mann hat die falschen moralischen Kriterien.

71′ Bajramaj für Behringer. Endlich, darf ich mal als Fußballfan hinzufügen. Technisch und vom Bewegungsablauf die beste deutsche Fußballerin, wie ich finde.

66′ Garefrekes, eieiei. Nach einen vorzüglichen Popppass schießt sie aus sechs Metern übers leere Tor. Wahrscheinlich ist die Aktion jetzt schon auf Youtube, kann mal einer nachsehen?

65′ Kanada gelingt im Moment kein vernünftiger Angriff. Ein Popp-Schuss streift die Latte. Grings kommt für da Mbabi.

56′ Popp für Prinz, bestimmt wirds bald klingeln. Prinz ohne Torgefahr, aber gut ins Spiel eingebunden, zumindest in die Offensive.

53′ Blind. Ich bin beruhigt.

47′ „Sie läuft in den Ellenbogen rein“, sagt der ARD-Mann. Blind oder bezahlt?

Halbzeit 2:0 für Deutschland Verdiente Führung, Kanada stellt sich naiv an bei den vielen langen Bällen Deutschlands, die Offensivreihe inklusive Prinz rotiert sehr viel. Prinz passt viel besser als noch vor zehn Tagen, Garefrekes löst sich gut, macht ein Tor, bereitet eins vor, spielt aber einige Fehlpässe. Da Mbabi mit gutem Spielverständnis, Peter guter offensiver Außenverteidiger. Kanada nicht chancenlos, spielen fast alle Standards kurz. Zwei Tore, zwei Torwartfehler.

Die ARD sieht eine „Demonstration der Stärke des deutschen Frauenfußballs“. Poah!

42′ Tor für Deutschland 2:0 da Mbabi So einfach gehts, kanadische Abwehr lässt sich von Garefrekes an der Mittellinie überlupfen, die Abseitsfalle wird ausgehebelt, da Mbabi läuft alleine aufs Tor und schiebt ihn an Mrs. McLeod vorbei ins Tor, die auf der Linie festklebt.

31′ Der ARD-Reporter erkennt selbst in der Zeitlupe das Abseits falsch. Wie beim Männerfußball. Das nenne ich Gleichberechtigung.

23′ Viele Strafraumszenen, die Deutschen sind dominant. Aber Kanada macht einen gefährlichen Eindruck, hat zudem kurze Eckbälle gut einstudiert. Verdiente Führung nach einer halben Halbzeit.

10′ Tor für Deutschland 1:0 Garefrekes Prinz steckt schön durch auf Peter, Peter flankt von der linken Eckfahne, Garefrekes steigt hoch und macht auf die Ballack-Art (Stichwort Arm auf die gegnerische Schulter) das Kopfballtor. Torfraufehler. Kurz zuvor hatte Garefrekes schon das 1:0 auf dem Fuß.

6′ Erste Chance für Kanada. Die beiden deutschen 6er Kulig und Laudehr doppeln zentral sehr gut, erobern den Ball, doch Laudehr verliert ihn. Durch einen Steilpass kommt es zur 1:1-Situation, doch die Kapitänin Sinclair schießt drüber.

1′ Es kann losgehen, das Projekt 3. Plätze sind was für Männer.

18:00 Steffi Jones hat Wort gehalten. Gestern sagte sie auf der Pressekonferenz bestimmt, sie werde dafür sorgen, dass Sepp Blatter nicht ausgepfiffen werde. Wie hat sie es geschafft? Blatter wurde in Christian Wulffs Eröffnungsrede gar nicht erwähnt. Das wird er bestreiten, aber welch Niederlage für ihn!

Aufstellung Deutschland: Angerer – Bresonik, Krahn, Bartusiak, Peter – Laudehr, Kulig – Garefrekes, da Mbabi, Behringer – Prinz
Grings, Bajramaj und Popp auf der Bank

17:55 Kanada spielt unter der Italieinerin Carolina Morace, Trainerin dort seit 2009, nicht mehr ganz so sturen Kick and Rush, sondern streut ab und an Flachpässe ein. Der ARD-Reporter sagte eben: „Die Kanadierinnen wollen so spielen wie die Deutschen. Na, ob sie das drauf haben?“

17:45 Eröffnungsfeier mit Segways. Sehr trendig.

Wir wollen nicht vergessen, es ist eine Fifa-Veranstaltung. Womit wird das Pfeifkonzert für Sepp Blatter überspielt, übertönt werden? Hiermit?

People (they like to create problems) by changeFIFAnoise

Oder ist kein Pfeifpublikum anwesend?

Vorbemerkung

Oha! Das wird eine heikle Aufgabe heute. Frauenfußball, WM in Deutschland, erstes Spiel der Deutschen gegen Kanada. Wenn ich die Diskussionen der letzten Wochen richtig einordne, wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Und geprüft, ob es anzüglich ist oder prüde, überhöhend oder herablassend, anbiedernd oder gleichgültig, sexistisch oder verkrampft.

Ich blogge normalerweise Fußball der Männer. Dort kann ich problemlos lästern: „Ob die Halbzeitpause Gomez ausreicht, sich die Haare zu richten?“ Aber darf ich auch schreiben: „Wird sich Lira nun das Lipgloss nachziehen?“? Etikettierte ich die Männerelf als „Jogis Jungs“, würde sich kaum einer dran stören. Für „die deutschen Mädels“ hingegen bekäme ich einen Rüffel nicht nur von Kollegen. Sprech- und Schreibverbote, links und rechts, oben und unten. Heiliger deutscher Ernst!

Na, das kann was werden. Wollen wir mal hoffen, dass sich alles ein bisschen lockert, sobald der Ball rollt. Die WM soll doch keine humorfreie Veranstaltung werden. Apropos, diese Woche kursierte ein altes Video im Internet. Dort moderiert Wim Thoelke (ja, der vom Großen Preis) Frauenfußball zu einer Zeit, in der er noch verboten war: im Jahr 1970, kurz vor seiner „Legalisierung“ durch den DFB. Auch wenn man nicht übersensibel ist – es ist ein erschreckendes Dokument aus einem anderen Land aus einer fernen Zeit. Und der deutsche Machisme kam nicht nur chauvihaft daher, sondern auch gehässig, uncharmant. Und eben humorlos.

Ab 17.30 Uhr wird hier live gebloggt, kommentieren Sie mit!

 

Aserbaidschan gegen Deutschland 1:3

Ausführlicheres Fazit folgt.

93. Minute: Tor Schürrle 1:3!! Nachdem Aserbaidschan fast noch einmal vor Neuers Tor gekommen wäre (Stichwort Sensation), schnappt sich der Spielverderber Mario Götze den Ball. Hakenschlagend tobt er durch den gegnerischen Strafraum und legt ab auf Gomez, der nur den Torwart trifft. Schürrle staubt ab. Das wars. Nach zittrigen 20 Minuten macht die DFB-Elf den siebten Sieg im siebten EM-Qualifikationsspiel klar.

89. Minute: Tor Huseynov 1:2!! Aserbaidschanische Verhältnisse in der deutschen Abwehr: Neuer unterläuft wieder einmal eine Flanke, Hummels und Badstuber halten den Ball für eine heiße Kartoffel, bekommen ihn nicht weg. Huseynov, Typ Brecher, bedankt sich, peinlich. Baku will sie wieder, die Sensation.

81. Minute: Jetzt dürfen auch Schürrle und Götze mitspielen, die aus Karrieregründen hoffentlich noch nicht von Sonne, Strand und Meer träumen, sondern von Toren in Baku.

linuxrocks schreibt: „Ich liebe diesen Liveblog!“ – Wir lieben Dich auch! Eigentlich lieben wir Euch doch alle!

Viele Spieler aus Aserbaidschan kommen von einem Klub namens Xäzär Länkäran. Aserbaidschanisches Glücksrad: „Ich kaufe ein Ä“. Bling, bling, bling.

75. Minute: Für kurze Zeit (wenige Sekunden leider nur) ein Hauch von Madrid in Baku. Özil mit ganz feinem Läufchen um den Strafraum der Gastgeber, spielt einen Doppelpass mit Gomez und schiebt den Ball dann am Tor vorbei.

67. Minute: Bertis Team schießt jetzt einfach öfter mal aus 35 Metern aufs deutsche Tor. Manuel Neuer nimmt die Bälle etwas ungläubig auf. Mein Trainer sagte früher dazu: „Ja, gut so, zählt als Torschuss in der Statistik!“

64. Minute: Fehlentscheidung zu Ungunsten der Aserbaidschaner. Fehlentscheidung des Linienrichters, im Tofik-Bachramow-Stadion. Noch Fragen?

61. Minute: Viel los ist nicht. Aserbaidschan weiß, dass es keine Sensation mehr geben wird. Deutschland weiß, dass es nur noch 30 Minuten bis zum Sommerurlaub sind. Die Helden, sie sind müde.

Aha, Gerd Gottlob wünscht sich El & Nikki auf dem Spielfeld. Ich überlege, was das fußballerische Pendant zu diesem klebrig-süßen Schlagergedöns ist. Der SC Freiburg, weil heile Welt? Der FC Bayern, weil populär? Der FC Barcelona, weil erfolgreich?

Weil es in Baku ja schon spät ist: Das dortige Nachtleben gehört laut einem hippen Reiseführer-Verlag zu den zehn besten der Welt. Zitat: „Baku verwandelte sich in eine Oase des Exzesses in einem ansonsten ziemlich traditionellen, muslimischen Land.“ Rund um den Fountain Square soll es rundgehen.

52. Minute: Neuer und Badstuber haben Spaß, spielen sich die Bälle weit vor dem eigenen Strafraum wie im Training gegenseitig zu und lassen die Aserbaidschaner laufen. In der Kreisliga gibts für so etwas demnächst einen Tritt.

Halbzeit: Gut 20 Minuten brauchte die deutsche Mannschaft, um sich an Wind, Wetter, Uhrzeit und alles andere zu gewöhnen. Wiederum 20 Minuten später führten sie mit 2:0.

41. Minute: Tor Gomez 0:2!! Ein ziemlich großartiger, flacher 40-Meter-Pass von Holger Badstuber in den Lauf von Mesut Özil, der schneller als sein Gegner ist. Özil legt quer auf Gomez, der auch schneller als sein Gegner ist. Schönes Tor, mit Tempo und Auge, wie damals, zur WM.

Manchmal, wenn Berti Vogts sanft meckernd im Bild ist, erschrecke ich mich. Denke, er ist immer noch DFB-Trainer.

30. Minute: Tor Özil 0:1!! Weil Lahm in der Mitte ist, ist Höwedes außen. Dessen Ball flippert durch den Strafraum, bevor sich Özil für zuständig erklärt und den Ball in die lange Ecke flankschießt.

Viel passiert nicht gerade. Zeit, um auf Berti Vogts zu schauen. Was wären wir nur ohne ihn? Dem einzigen Terrier, der immer so ausschaut, als wurde er sein ganzes Leben zu wenig gestreichelt. Einmal rumgegoogelt und wirklich jedes Fußballspiel lässt sich überleben. Mal erklärt Vogts großmütig sein Erfolgsgeheimnis, hier erzieht er großväterlich seine Spieler und dort redet er großkotzig über den Frauenfußball. Am meisten aber beeindruckt Vogts gasriechend und kaninchenkraulend in der Tatort-Folge Numero 403.

Ein beliebtes Stilmittel des vorderasiatischen Mittelfeldes ist der lässige Außenristpass. Ist Franz Beckenbauer auch im Stadion?

18. Minute: Toni Kroos schnippelt einen Freistoß an den aserbaidschanischen Außenpfosten. Der ARD-Gottlob vermutet darin „eine Initialzündung“. Na dann.

Im vergangenen Sommer kürten wir übrigens Michael Ballack zu unserem „Mann für Baku“. Zugegeben, wir haben uns geirrt.

11. Minute: Bis jetzt spielen nur die Aserbaidschaner. Hummels passt diesmal falsch, ein Weißblauer trifft Neuers Finger und die Latte. Baku rast. Sensation und so.

Das Stadion in Baku ist tatsächlich nach Tofik Bachramow benannt, den man nur wegen seines Fehlers kennt. Kaum zu glauben. Gibt es auch ein Jörg-Jablonski-Stadion in Bremen? Oder eine Jorge-Larrionda-Arena in Montevideo?

6. Minute: Leuchte-Lahm spielt falsch ab, deshalb kann Certoqanov schießen. Knapp wars.

3. Minute: Philipp Lahm wird heute auffallen. Er spielt nicht nur mit der leuchtendsten aller möglichen Kapitänsbinden, sondern auch auf der Schweinsteiger-Position in der Mitte. Da ist das Leben hektischer als auf der Außenbahn.

Einlaufkinder, die die Hymne lauter und inbrünstiger mitsingen als die Spieler. Schön da in Aserbaidschan.

So wollen sie spielen:

Aserbaidschan: Agayev – Mälikov, Sadiqov, Allahverdiyev, Hüseynov – Abushev, Ämirquliyew, Certoqanov, Cavadov, Nadirov – Ismayilov

Deutschland: Neuer – Höwedes, Badstuber, Hummels, Aogo – Lahm, Kroos – T. Müller, Özil, Podolski – Gomez

Jogi Löws Team also mit neuer Abwehr und einem Experiment: Philipp Lahm auf der Sechs.

Vorbemerkungen:

Noch einmal 90 Minuten und dann Urlaub. Man stelle sich Mario Gomez vor, wie er am Hotelpool an der Costa Brava die Liegen mit einem Bayern-Handtuch reserviert, wie Thomas Müller in Sandalen durchs Alpenvorland wandert oder Philipp Lahm am Ostseestrand Kleckerburgen baut.

Vor derartige Ferienidylle aber hat der Fußballgott das Aufgabchen Aserbaidschan gesetzt, Nummer 108 der Welt. Dort arbeitet ein gewisser Berti Vogts, mit dem – hört, hört – die DFB-Elf vor 15 Jahren den letzten Titel holte. Davor und danach war aber nicht viel. Berti hatte es wie sein dicker Kumpel Helmut Kohl nicht leicht, wurde manchmal belächelt und oft verspottet. Das passiert ihm gerade auch in Aserbaidschan. Die Leute dort wedelten vor ihm mit Klopapier herum. Berti und Baku – vier Silben, wenig Zukunft.

Jogi Löw muss sich andere Fragen stellen. Zum Beispiel: Wer kann noch? Die Saison war lang, einige Spieler sind verletzt (Schweinsteiger, Khedira), einige sind müde (alle anderen). Weshalb Löw zu einer List griff und mit Lewis Holtby und Sebastian Rudy zwei junge Spieler mit ins Flugzeug nach Baku verfrachtete, die nie müde werden. Die beiden Nachwuchsspieler könnten ihr Debüt in einem Spiel geben, das komischerweise irgendwie ganz weit weg erscheint. Geografisch sowieso, aber auch emotional, ganze drei Wochen nach Bundesligaende. Wir bloggen dennoch. Live.

 

Deutschland – Kasachstan 4:0

Analyse In der ersten Halbzeit war die Löw-Elf initiativ, spielte schnell und mit Druck. Ein paar Dinge fielen dabei auf: Im Spielaufbau verzögert sie ab und an, auch mit Rückpässen auf den Keeper. Ab dem Mittelfeld wurde das Tempo angezogen. Die Spieler hatten definitiv den Auftrag, den Ball nicht nur laufen zu lassen, sondern ins Eins-gegen-Eins zu gehen (auch ins Eins-gegen-Zwei oder Eins-gegen-Drei): Raumöffnung durch Dribbling, was besonders Özil, Lahm und Müller beherrschen. Und die Überlegenheit bei Standards der Deutschen war nicht zu übersehen.

In der zweiten Halbzeit hat Löw Carsten Jancker und Christian Wörns eingewechselt. Das Geschehen auf dem Grün hatte dann die Anmutung eines Trainingsmatchs, sah aus wie Angriff gegen Abwehr. Das Spiel verhielt sich fortan zu einem „normalen“ Ligaspiel wie eine Etüde zu einem Klavierkonzert.

Lesen Sie morgen: Christian Spillers Bericht aus Kaiserslautern

Das Spiel in umgekehrter Reihenfolge

Endstand Deutschland – Kasachstan 4:0

88′ Tor für Deutschland 4:0 Klose Khedira stößt vor, legt quer, Klose staubt ab. Nur noch 7 bis zum Rekordtorjäger Gerd Müller, der „Kloses heißen Atem spürt“ (B. Rethy).

85′ Ach ja, zurück zum Spiel, die Deutschen haben in den vergangenen Minuten ein paar Chancen verdaddelt, nachdem sie zuvor zwanzig Minuten die Bemühungen halbiert hatten. Gomez wurde bei seiner Einwechslung ausgepfiffen.

79′Drittens: St. Paulis Asamoah kam vorige Woche mit zwei Kiez-Damen nach Hause, „um Burger zu essen und Cola zu trinken“. Dumm nur, dass seine Frau Linda unerwartet dort wartete. Scharfe Messer wurden gezogen, es gab Schnittwunden, Linda verlor einen Haarbüschel. „Das war alles ganz harmlos. Meine Frau kennt die beiden auch, möchte aber nicht, dass ich mit ihnen zusammen bin“, sagte Asamoah. „Da war nichts Sexuelles.“

70′ Zweitens: Jupp Heynckes hat sich für seinen Spieler Rolfes eingesetzt, der nicht von Löw nominiert worden ist. Vordergründig hat sich Heynckes für seinen Spieler Rolfes eingesetzt. Eigentlich hat er damit seinem Spieler Ballack, der nicht von Löw nominiert worden ist, eine Backpfeife verpasst.

65′ Bei der Gelegenheit können wir ja mal über die drei „Höhe“punkte der Fußballwoche reden. Erstens: Wie hat das der DFB Chief Communication Brand Director Oliver Bierhoff mit seiner TV-Kritik gemeint, als er sich beschwert hat, dass „die Prominenz der Nationalmannschaft für irgendein Thema oder Scherz missbraucht“ werde? Dass er natürlich gegen Hass auf Schwule ist, aber sein Team mit dieser Krankheit nicht in Verbindung gebracht sehen will?

60′ Neuer sieht sich einem Gewaltroller des kasachischen Stürmers ausgesetzt – und hebt ihn auf.

48′ Angesichts fehlender Dramatik auf dem Grün – hören wir uns doch mal auf den Rängen um! Und stellen fest: Der DFB-Fanclub ist in Sachen Hymne textsicherer als unser Ex-Bundespräsident.

Halbzeit Deutschland – Kasachstan 3:0

43′ Tor für Deutschland 3:0 Müller Özil lupft den Ball vertikal in die Box, Müller lässt ihn von der Brust abtropfen und schießt rein.

31′ Schweinsteiger hat seine Bayernform in die Nationalmannschaft herübergerettet. Sein Fehlpassticker steht inzwischen auf 4.

25′ Tor für Deutschland 2:0 Müller Freistoß, diesmal von der anderen Seite, von Özil, und Müller hält den Kopf hin.

23′ Deutschland nun mit einigen retardierenden Momenten im Spielaufbau.

19′ Badstuber spielt einen Manni-Kaltz-Gedächtnis-Rückpass zum Tormann von Höhe der Mittellinie. Das wird einen Eintrag in Löws Klassenbuch geben.

14′ Eine Kombination zwischen Lahm und Klose lässt einen ganzen Schwung kasachischer Abwehrspieler überfordert zurück. Lahms Schuss landet auf dem Tordach.

3′ Tor für Deutschland 1:0 Klose Schweinsteiger zieht einen Freistoß auf den langen Pfosten, wo Klose freistehend einschiebt. Die Story geht weiter: In Bayern auf der Bank, geht Klose in der Nationalmannschaft auf Gerdmüllerjagd.

1′ Anpfiff Hoffentlich spielen die Deutschen nicht so gestelzt und gestellt wie Bela Rethy redet.

19:56 Wir geben ab zu den Hymnen, heute mit Horst Köhler:

19:50 Vom Betzenberg twittert unser Reporter Christian Spiller.

Aufstellung Deutschland

Neuer – Lahm, Mertesacker, Badstuber, Aogo – Khedira, Schweinsteiger – Müller, Özil, Podolski – Klose

19:30 Deutschland gegen Kasachstan, die Spannung in diesem Duell dürfte sich in Grenzen halten. Deutschland mit vier Siegen aus vier Spielen, bei den Kasachen verhält es sich umgekehrt, sie haben noch nicht mal ein Tor geschossen. Warten wir also auf den einen oder anderen Zungenschnalzer von Mesut Özil!