Terra und Aqua haben einiges gesehen: Den riesigen Eisberg, der im Juli 2012 vom Petermann-Gletscher im Nordwesten Grönlands abbrach und ins offene Meer trieb. Die Aschewolke, die der isländische Vulkan Eyjafjallajökull über Nordwesteuropa spuckte. Die Verwüstungen des Hurrikans Katrina, der 2005 an der Golfküste der USA wütete und große Teile um New Orleans unter Wasser setzte. Die Geschichten sind bekannt. Nun zeigen uns die zwei Nasa-Satelliten, wie all dies vom Weltraum aussieht.
So hat die amerikanische Weltraumagentur kürzlich die Daten ihrer zwei Späher im All freigegeben und in ihrem interaktiven Tool Worldview online gestellt. Die Weltkarte zeigt, wie sich unser Planet in fast zwei Jahrzehnten verändert hat. Mit einem Klick werden beispielsweise verschiedene Naturereignissen nachvollziehbar: Überschwemmungen und Dürreperioden, Wirbelstürme, Brände und Vegetationsveränderungen. Alles im Detail, in Farbe und kostenlos.
18 Jahre lang sammelte die Nasa diese Aufnahmen der Erde bisher. Das Programm Modis (Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer) an Bord der zwei Satelliten Terra und Aqua fertigte die spektakulären Aufnahmen an. Terra ist für die Morgenschicht zuständlich und umkreist die Erde von Norden nach Süden. Aqua hingegen nimmt die umgekehrte Route am Nachmittag, von Süden nach Norden, über den Äquator hinweg. Alle ein bis zwei Tage haben die Satelliten so die gesamte Erdoberfläche einmal abgebildet.
Die interaktive Karte zeigt, ob es vor der Küste Kaliforniens gestern wolkig war oder nicht. Aber auch, wie sich einer der größten Flächenbrände Kaliforniens, im vergangenen Oktober, ausbreitete. Diese Daten mussten zuvor individuell angefragt werden, heute sind sie mit ein paar Klicks und Scrolls zugänglich und auswertbar.