Ich lebe in Berlin. In meinem Personalausweis steht als Geburtsort: Stuttgart. Glauben Sie mir, das ist keine Freude. Die Sprüche langweilen mich. Auf jeder Party: Biobäckereien. Mieten jenseits der 6,50 Euro pro Quadratmeter. Kinderwagen im Treppenhaus. Humanistische Kitas, die „Mühlengeister“ heißen. Latte Macchiato mit Sojamilch. Alles meine Schuld. Oder die der (übrigens: fantastischen) Prenzlschwäbin. Wer mit richtigen Berlinern (gibt es die überhaupt?) spricht, bekommt den Eindruck: Berlin setzt sich aus zwei Millionen Schwaben, einer Million unfreundlicher Taxifahrer und dem befragten Hauptstädter zusammen. Dank der Berliner Morgenpost wissen wir nun: Berlin hat viele Probleme (Lageso, Flughafen…). Aber kein Stuttgart-Problem.
Das Interaktiv-Team der Zeitung hat einen Zugezogenen-Atlas gebastelt, der endlich für Klarheit sorgt, woher die Berliner wirklich stammen. Dafür haben die Morgenpost-Kollegen die 1.717 häufigsten Geburtsorte aller Wahlhauptstädter in einer Karte erfasst. Die Daten kommen vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg und basieren auf dem Einwohnermelderegister. Erfasst sind allerdings nur die Zuzüge bis zum 30. Juni 2015, das heißt: Die jüngsten Entwicklungen und der Zuzug vieler Flüchtlinge ist noch nicht enthalten, dennoch liegt die syrische Hauptstadt Damaskus als Geburtsort von 4.332 Berlinern bereits auf Rang 45 der Liste.
Aus welcher Stadt nun wirklich die meisten Wahlberliner stammen, wollen wir Ihnen an dieser Stelle nicht verraten, dafür sollten Sie sich den Zugezogenen-Atlas selbst anschauen.
Übrigens: Das Interaktiv-Team der Morgenpost hat in den vergangenen Monaten noch weitere sehenswerte Projekte ins Netz gestellt, zum Beispiel über den Fortschritt (haha) beim Bau des Berliner Flughafens, über eine Zeitreise an die innerdeutsche Grenze oder über Bauvorhaben in Berlin.
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