Ein Abgesang ohne Gesang: Der Techno-Produzent Actress streunt durch die Klangruinen von „Ghettoville“. Um sein apokalyptisches Großstadtalbum werden ihn viele Kollegen beneiden.
Aus Darren Cunningham wäre vermutlich auch ein guter Teilchenphysiker, Premierminister oder Friseur geworden. Der 34-jährige Londoner, der unter dem Namen Actress elektronische Musik macht, ist ein Einarbeiter. Weiter„Der Letzte auf Londons Straßen“
Unser irrer Lieblingsprophet: In seinem Paralleluniversum schraubt Felix Kubin Dada und NDW zu neuen Klangwelten zusammen. Sein Album „Zemsta Plutona“ ringt mit dem Weltuntergang.
Während New Horizons, das Raumfahrzeug auf dem Weg zum Pluto, den Zwergplaneten ungefähr im Juli 2015 erreichen wird, ist das neue Soloalbum von Felix Kubin schon da. Weiter„Plutos scheppernde Rache“
Elegant wie ein Zwölftonner rauschen Icona Pop in Richtung Charts. Mit simpler Bollerigkeit hauen die beiden Schwedinnen immer schön auf die Eins, da kann jeder Körperklaus mitmachen.
Das Ding hat „Hit“ auf der Stirn eingebrannt. Hit. Hit. Hit. Die Sorte Hit, die es eigentlich gar nicht mehr gibt, seit schon alles gesagt, alles gespielt, alles produziert wurde. Weiter„Hittiger geht’s nicht“
Zuckerbrot oder Peitsche für Robo Sapiens? Das neue Album der Industrialrecken Die Krupps hat Party-Debattenpotenzial und lotet bürgerliche Toleranzschwellen aus.
Nur wenig auf der Welt führt wohl ein ambivalenteres Leben als die Maschine. Sie war es, die der Zivilisation pflügend, webend, schnaubend den nötigen Schub zur Entwicklung gab. Weiter„Sei zärtlich zur Maschine“
Wieder so ein zweites Album: Nach ihrem fantastischen Debüt aus dem vergangenen Jahr haben Poliça die Balance zwischen Klarheit und Verwirrung verloren. „Shulamith“ verschenkt großes Potenzial.
Kieran Hebden alias Four Tet war bisher bekannt als Virtuose am elektronisch-organischen Schraubstock. Sein neues Album „Beautiful Rewind“ muss frühere Fans enttäuschen.
Als die Musikkritik vor ein paar Jahren begann, vom Verlöten und Verschrauben zu wortmalen, und davon, dass man zu guter Tanzmusik auch mal einen Stolperer aufs Parkett zaubern dürfe, da war der Anlass sehr wahrscheinlich eine Platte des Briten Kieran Hebden Weiter„Sein Lötstab ist erkaltet“
Im alltäglichen Leben stößt Cameron Mesirow immer wieder an Grenzen. Auf „Interiors“, dem neuen Album ihres Elektropop-Projekts Glasser, lässt sie keine mehr gelten.
Cameron Mesirow leidet an einer leichten Form der Agoraphobie. Sie fühlt sich unwohl auf großen Plätzen und fürchtet den Kontrollverlust. Weiter„Raus aus der Synthieburg“
Der Herbst dräut, und hier ist die passende Musik zur Jahreszeit: Auf seinem dritten Album verdrahtet Trentemøller düstere Elektronika, mit Minimal und Rock.
Der Däne Anders Trentemøller ist der Wassily Kandinsky der Klubmusik. Wie abstrakte Gemälde komponiert er seine Stücke Weiter„Kandinsky im Klub“
Knisternde Energie zwischen Synthie und Sampler: Das Duo Rocketnumbernine bringt Jazzolektrik zum Abheben. Auf den Punkt improvisiert und vibrierend vor Spielfreude.
Rakete Nummer neun verlässt den Planeten Erde mit einem Groove. Der Flug ruckelt vor lauter Klanglöchern und Lärmturbulenzen. Aus den Antriebsdüsen dröhnen Jazz und Elektronik, im höllisch heißen Strahl verschmelzen sie zu neuer Energie. Weiter„Groove mit Düsenantrieb“
Ein heiß ersehntes Debütalbum aus London: Raffertie ist 26 und filtert aus einer Vielzahl musikalischer Stile seinen ungemein bildreichen, flimmernden Elektrosound.
Musik kann ein Wurm sein, der ins Gehirn kriecht und sich dort förmlich verhakt. Sie kann oberflächlich beliebig klingen und beiläufig, subkutan jedoch wirken als wäre sie direkt für die eigenen Synapsen kodiert. Weiter„Hören und sich indoktrinieren lassen“