Nicki Minaj gehört zu den größten Blenderinnen des Popgeschäfts. Ausgerechnet von ihr wird oft mehr Authentizität gefordert. Ihr neues Album belässt es bei ersten Schritten in diese Richtung.
Jeder Popstar ist eine Kunstfigur, aber kaum jemand hat es mit der Überzeichnung in den vergangenen Jahren bunter getrieben als Nicki Minaj. In Videos war sie unter anderem als Barbie, Geisha, Meerjungfrau und männerfressendes Monster zu sehen, auf einem Albumcover mit verlängerten Beinen. Weiter„Rappen mit Echthaar“
Die berühmteste Gruppe der Hip-Hop-Geschichte verabschiedet sich: Das voraussichtlich letzte Album des Wu-Tang Clans ist eine Sensation. Allerdings nur, weil es überhaupt zustande gekommen ist.
Manche Leute halten die Organisation eines G-8-Gipfels für eine logistische Herausforderung. Diese Leute haben natürlich keine Ahnung von den Interessen und Befindlichkeiten der acht Egos, mit denen Robert „RZA“ Diggs schon sein halbes Leben jongliert. Weiter„Tortenschlacht der Gangsta-Rapper“
Zunächst galt Azealia Banks als großes Raptalent, dann als streitsüchtig und selbstverliebt. Ihr seit Jahren erwartetes Debütalbum zeigt jetzt, wie gut das eine zum anderen passt.
Wer fast drei Jahre auf der Strafbank saß, hat natürlich keine Zeit zu verlieren. Schon während der ersten drei Tracks von Broke With Expensive Taste rappt und singt Azealia Banks auf Englisch und Spanisch, über Beats, die von Jazz, Salsa, 2-Step, Ambient, No Wave und Afrobeat gleichermaßen inspiriert wirken. Weiter„Klare Ansage aus Harlem“
Ein Konzeptalbum über das Sterben haucht dem Jazz neues Leben ein. Der Hip-Hop-Produzent Flying Lotus erfindet mit „You’re Dead!“ die Gameboy-Version des Genres.
Herbie Hancock muss es wissen. Nachdem der Pianist, Komponist und Bandleader seinen Beitrag zu You’re Dead! eingespielt hatte, machte er dem Schöpfer des Albums das ultimative Jazz-Kompliment: Miles Davis, sagte er, würde heute mit Flying Lotus und dessen Freunden abhängen Weiter„Tetris mit den Toten“
Wer ist dieser MC Fitti, der überall von den Plakatwänden grinst? Trotz erstaunlicher Talentlosigkeit wird der Spaßrapper wohl auch sein zweites Album „Peace“ in die Charts bringen.
Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, den Verfall zu beklagen. Einen Remmidemmi-Index zu erfinden, der ernste Lagen (Arbeitslosigkeit, Kriege, Naturkatastrophen) danach einordnet, mit wie viel Blödsinn die Jugend darauf reagiert. Weiter„An der Grenze des Egalen“
Hip-Hop kann wunderbar hässlich sein: Das kalifornische Trio Clipping klingt so aufregend und anstrengend, wie man sich die Zukunft des Rap schon immer vorgestellt hat.
Am Anfang steht der Beat. Aber Clipping machen es anders. Das kalifornische Rap-Trio beginnt sein Debütalbum CLPPNG mit einem Geräusch, das Tinnitus-Patienten aus ihrem eigenen Kopf kennen. Weiter„Hiebe aus Liebe zum Rap“
Feiert die Londoner Lyrikerin Kate Tempest! Ihr neues Album Everybody Down ist eine zwölfteilige gerappte Sozialstudie. Wer zwischen ihre Zeilen gerät, wird ein anderer.
Natürlich klingt „Kate Tempest“ besser als „Katrin Sturm“. Näher am Orkan, am Erdbeben, an entfesselter Energie. Tempest bläst alles weg mit Worten. Und hinter diesem Reimgewitter steht Kate, ein robustes, englisches Mädchen. Weiter„Ein Tornado aus Worten“
Billobeats und Stänkerparolen: Das Duo Sleaford Mods aus Nottingham beschimpft sein Heimatland mit dem Selbstverständnis der letzten Punkband Großbritanniens.
Welch tolle Proleten waren Noel und Liam Gallagher am Anfang der Karriere von Oasis. Daran erinnern gerade die Feierlichkeiten zum 20. Geburtstag von Definitely Maybe. Manche Beobachter glauben bis heute, dass die Band zu schnell zu Geld kam und dadurch alles versaut wurde, dass Oasis mit der Rolle des ungebetenen Partygasts auch ihren Biss verloren. Sleaford Mods könnte das nie passieren. Weiter„Die tollsten Prolls seit Liam und Noel“
So viel Bescheidenheit muss gar nicht sein: Die Rapperin Lily Allen spielt auf ihrem Album „Sheezus“ grandios mit ihrem Image als Prinzessin des Hiphop.
Müssen Frauen sich von Männern abgucken, wie das mit dem Regieren funktioniert? Müssen sie lernen, sich Führungspositionen mit Arroganz, Ellbogen und Zoten zu erkämpfen, sollten sie im Gegenteil lieber auf Soft Skills und weibliche Seilschaften setzen, oder ist es am besten, das ganze Rennen gar nicht erst mitzumachen? Weiter„Luftschlangen für alle!“