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Helmut Schlesinger macht es sich zu einfach

 

Die WAMS hat ein langes Interview mit Helmut Schlesinger. Wie zu erwarten, kritisiert er die Drei-Jahres-Tender der EZB. Schön und gut – über die Geldpolitik der Notenbank lässt sich trefflich streiten, auch wenn ich eine andere Position vertrete. Aber bedenklich ist folgende Passage des Interviews:

Welt am Sonntag: Was würden Sie anders machen?

Helmut Schlesinger: Ich bin kein Notenbanker mehr. Ich gebe keine Ratschläge.

Genau solche Antworten machen eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Rettungsskeptikern so schwierig. Sie kritisieren nur und weisen auf die sicherlich vorhandenen Risiken hin. Das kann jeder und es ist zu wenig.

Und wenn Schlesinger schwindlig wird, weil „leichtfertig“ viel zu viel Geld in Umlauf gebracht werde und somit die große Inflation drohe, dann sei ihm folgende Grafik von Richard Koo (via FT Alphaville) empfohlen:

 

Die Zentralbankgeldmenge steigt, doch das Geldangebot insgesamt stagniert. Das sollte doch einem alten Monetaristen zu denken geben – es sei denn, er sucht die Inflation unter jedem Kieselstein.