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333. Prozesstag – NSU-Prozess kommt aus der Winterpause

 

Nach knapp drei Wochen Pause wird heute das NSU-Verfahren vor dem Münchner Oberlandesgericht fortgesetzt. Es könnte der Beginn des letzten Prozessjahres sein, denn das Ende der Beweisaufnahme steht kurz bevor. Letzter wichtiger Punkt ist das Gutachten über die Hauptangeklagte Beate Zschäpe, das der Psychiater Henning Saß erstatten soll.

Saß bewertet in seiner Expertise, ob bei einer Verurteilung zusätzlich die Sicherungsverwahrung für Zschäpe angebracht ist. Aus einer bekannt gewordenen Fassung des Dokuments ist bereits bekannt: Saß empfiehlt die Sicherungsverwahrung, sofern das Gericht Zschäpes Selbstbeschreibung als ohnmächtiges Anhängsel ihrer Komplizen als nicht glaubhaft auffasst. Der Gutachter selbst deutet Zweifel an ihrer Version an.

Zschäpes Verteidiger hatten Saß abgelehnt, weil sie in seinem Gutachten methodische Fehler entdeckt haben wollen. Als die Richter dies ablehnten, wurden sie selbst zum Ziel eines Ablehnungsantrags. Dieser wurde von einem anderen Senat des Gerichts verworfen.

Als Zeuge geladen ist außerdem ein Oldenburger Polizist, der von einer Zufahrtskontrolle im Juni 1997 berichtet.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.