Band of Skulls ist kaum formiert, da erhalten sie auch schon das Angebot, einen Song zum Soundtrack des Blockbusters Twilight – New Moon beizusteuern. Besser kann es für eine Band ja nicht losgehen. Das war 2009. In den Folgejahren gelingt es dem englischen Trio, seine Bekanntheit kontinuierlich auszubauen. 2010 erscheint sein Debüt-Album mit dem morbiden Titel Baby Darling Doll Face Honey. Die Single I Know What I Am steigert noch mal den Erfolg der Band of Skulls. Ihr zweites Werk, Sweet Sour, landet immerhin unter den Top 20 der englischen Album-Charts, was ihnen letztlich die Einladung einbringt, im Vorprogramm der US-Rocker Queens of the Stone Age zu spielen. Diese Erfahrung könnte die Band of Skulls auf die Idee gebracht haben, das Wort „Rock“ künftig in größeren Lettern zu schreiben – zumindest lässt das Himalayan, ihr aktuelles Album, vermuten, auf dem das Trio lauter, energischer und glamouröser denn je klingt.
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Gypsy-Punk ist das Stichwort. Gute Laune und ein feucht-fröhlicher, ausgelassener Abend sind also vorprogrammiert. Die Gruppe Bohemian Betyars wurde 2009 im nordungarischen Miskolc gegründet. Seit Erscheinen ihres Debüt-Albums, Boros utca 1, sind die sechs Musiker ständig auf Tour. Ihren Sound als partytauglich zu bezeichnen, wäre eine maßlose Untertreibung – es ist der perfekte Soundtrack für einen exzessiven Tanzabend zu handgemachter Musik. Wer kann schon still halten, wenn zu Up-Tempo-Off-Beats bis zu 180 Schlägen pro Minute die Geige flott fiedelt und der Gitarrist sich euphorisch auf dem Boden wälzt? Also: Ab auf die Hedi und hoch mit den Wodka-Tassen! Tipp: Es dürfte eng werden auf der kleinen Barkasse – rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze. Und Vorsicht: Nicht vor Freude ins Wasser fallen!
Christoph Johann „Hanns“ Zischler ist ein renommierter und vielfach ausgezeichneter Film-Schauspieler, Regisseur, Dramaturg, Sprecher, Übersetzer und Publizist. Er hat mit namhaften Regisseuren wie Jean-Luc Godard, Wim Wenders, Claude Chabrol und Steven Spielberg gearbeitet. 2013 erhielt er den Preis der Literaturhäuser. Im Galiani Verlag erschien zuletzt sein aktuelles Buch Berlin ist zu groß für Berlin. Das einzige Medium, das der 1947 in Nürnberg geborene Vielkönner nach eigener Aussage „wirklich beherrsche“, sei jedoch die Fotografie. Seine ganze Liebe gilt dabei der Arbeit mit der Lochbildkamera, also der Urform der fotografischen Kamera. In der Reihe Zwischen Kopf und Kragen ist Zischler am 15. April in der Galerie in The Box im Borselhof zu Gast. Unter dem Titel Die Sonne bringt es an den Tag hält er einen Vortrag über das Fotografieren mit der Camera Obscura. Begleitend dazu wird eine Auswahl seiner Foto-Arbeiten zu sehen sein.
Seit 1981 wird das Hamburger Arbeitsstipendium an jährlich wechselnde Hamburger KünstlerInnen vergeben. In der Geschichte dieses traditionsreichen Stipendiums finden sich zahlreiche Namen, deren Arbeit einst gefördert wurde und denen anschließend der Sprung in den freien Kunstmarkt gelungen ist – ob auf regionaler, bundesweiter oder sogar internationaler Ebene. Unter dem Titel Hamburger Arbeitsstipendium revisited – tennowandthen lädt das Kunsthaus Hamburg am 14. April zur Vernissage einer Gruppenausstellung mit Arbeiten von zehn KünstlerInnen, die 2004 in den Genuss des Stipendiums kamen. Was ist aus ihnen geworden? Wie hat sich ihre Kunst entwickelt? Hat das Stipendium als Sprungbrett für die künstlerische Karriere etwas bewirken können? Diesen und anderen Fragen kann man sich beim Betrachten der Werke von Catharina Barich, Baldur Burwitz, Kyung-Hwa Choi-Ahoi, Jeannette Fabis, Annette Kelm, Yvonne Lange, Markus Lohmann, Patrick Rieve, Pitt Sauerwein, Marco Peter Schäfer noch bis zum 11. Mai widmen.
Ausstellung: 15. April bis 11. Mai 2014 Di – So 11 – 18 Uhr
Eine Ausstellung mit Bildern aus New York City? Wolkenkratzer, Freiheitsstatue, Straßenschluchten? Die Hamburger Fotografin Julia Schoenemann ist sich bewusst, dass kein Hahn mehr nach den üblichen NYC-Motiven kräht. Anstatt auf den üblichen Touristen-Kitsch zu halten, hat sich Schoenemann zur Aufgabe gemacht, den Rhythmus dieser Metropole in all seinen Facetten einzufangen – nicht nur in musikalischer, sondern auch in gesellschaftlicher, architektonischer, verkehrstechnischer Hinsicht. Ihre Bilder sind konsequent in Schwarzweiß gehalten und verweisen damit ganz bewusst auf die Fotoästhetik der 1920er/1930er-Jahre, als die oben genannten Attraktionen als Fotomotive noch relevant waren. Statt die Größe dieser Metropole einfangen zu wollen, geht es hier eher um Details, die sonst untergingen, würde man sie nicht absichtlich in den Fokus rücken: Diners, Bürgersteige, Unterführungen, Rolltreppen, kleine Kreuzungen… Rhythm of New York in black and white läuft noch bis zum 16. Mai. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Nach Mandels Büro und Black Mandel hat der bayrische Autor Berni Mayer mit Der große Mandel kürzlich seine Krimi-Trilogie um zwei befreundete Privatdetektive und ihre bizarren Fälle abgeschlossen. In den ersten beiden Teilen mussten sich Max Mandel und Sigi Singer mit der hiesigen Musikindustrie und der norwegischen Black-Metal-Szene herumschlagen. Ihr dritter Fall führt sie nun in die Welt der Wrestler und auf eine Tour durch die tiefste deutsche Provinz. TV-Moderator Markus Kavka kündigte nach der Lektüre begeistert an, „jetzt sofort Detektiv werden“ zu wollen. Und auch der Ärzte-Drummer Bela B. ist großer Mandel-Fan. Am 14. April liest Berni Mayer aus seinem aktuellen Werk vor und begleitet sich dabei selbst auf der Gitarre. Wer dem „sympathischen Irrsinn“ (Neon) beiwohnen möchte, ist in der Superbude an der Juliusstraße gut aufgehoben.
Die Weltenreisen des Nachtasyls gehen in die 19. Runde. Die seit 2010 stattfindenden Leseabende entführten ihr Publikum bisher nach Indien, China, Bosnien-Herzegowina, in den Wilden Westen oder nach Transsilvanien. Mit William S. Burroughs und Allen Ginsberg ging es nach Südamerika, mit Else Lasker-Schüler nach Theben, mit Jules Verne per Ballon in die Lüfte und mit Douglas Adams in die Galaxis. Jetzt wird in See gestochen, und zwar mit der RMS Titanic, deren Untergang am 14. April 1912 zur Veranstaltung genau 102 Jahre zurückliegt. Die Thalia-DarstellerInnen Marina Wandruszka und Christoph Bantzer tragen Texte vor, die verdeutlichen, wie die damalige Schiffskatastrophe den bedingungslosen Glauben an die Technik von Grund auf erschütterte. Die Einrichtung an diesem Abend stammt von Anton Krause. Starke Nerven und Reisetabletten sind mitzubringen.
Schon das Äußere der Mighty Oaks deutet auf den Sound der Band hin: langes Haar, wollbemützt und keine Socken an den Füßen – das können doch nur Folkies sein. Das Quartett um den Sänger und Gitarristen Ian Hooper hat sich 2010 in Hamburg formiert und seitdem drei Tonträger eingespielt. Das aktuelle Album heißt Howl – ein Titel, der sowohl auf das bekannteste Gedicht des US-Schriftstellers Allen Ginsberg anspielt als auch die „tierische“ Geräuschkulisse assoziieren lässt, die in Hoopers naturbelassener Heimat südlich von Seattle herrschen mag und die ein Neo-Hippie, wie er, in seiner Wahlheimat Berlin-Neukölln sicher vermisst, wo nur Kinder und Polizeisirenen für gelegentliches Heulen sorgen. Es heißt, dass Hooper sich sein Studium und seine bisherige Musikerexistenz durch einen Job im deutschen Bundestag finanziert hat. Das dürfte bald nicht mehr nötig sein: Der Vorverkauf zur aktuellen Tour läuft gut, das Hamburg-Gastspiel ist bereits ausverkauft.
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Bürgerkriegsähnliche Zustände führten im Jahr 2001 in der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien zu einer ungewöhnlichen, doch mehr als verständlichen Idee: Um für kurze Zeit, und sei es nur für eine Nacht, alle Sorgen und Ängste zu vergessen, entstanden in mazedonischen Städten vorübergehend Räume, in denen illegale Clubnächte organisiert wurden. 2012 reiste der Künstler Franz von Strolchen durch Mazedonien, filmte und führte Interviews. Aus diesem Material hat er nun zusammen mit dem Techno-Produzenten Lars Stöwe (alias DJ Anstam) eine Performance kreiert, die das Gefühl einer verunsicherten und um ihre Identität ringenden Bevölkerung vermitteln soll, die den Tanz zum großen Trost erhebt. „We promote fiction, so let’s freak out and dance“, lautet einer der Schlüsselzeilen des Stücks. Die heutige Uraufführung findet in englischer, deutscher und mazedonischer Sprache statt.
Sie wurden als Gegenveranstaltung zu den Vattenfall-Lesetagen ins Leben gerufen. Die Macher des Literaturfestivals HEW-Lesetage führen nun ganz ohne direkten „Feind“ ihr Projekt weiter. Zur Eröffnung laden die Veranstalter am 13. April zu einer Diskussion über Kunst und Knechtschaft auf Kampnagel. Auf dem Podium: die Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier, die Verlegerin Hanna Mittelstädt (Edition Nautilus), die Gängeviertel-Aktivistin Christine Ebeling sowie der renommierte Filmkritiker Georg Seeßlen. Anspielungsreich betitelt geht es an diesem Abend um das Gefahrengebiet Kultursubvention. An verschiedenen Hamburger Orten finden dann in den folgenden vier Tagen weitere Diskussionen, Workshops und vor allem Lesungen statt. Unter den Autoren, die hier zu hören und sehen sein werden, befinden sich Inga Sawade, Alexander Posch und Hans Platzgumer. Weiterhin angekündigt sind Feridun Zaimoglu und Frank Schätzing.