Mit einem Biopic über den russischen Meisterregisseur Sergej Eisenstein (Panzerkreuzer Potemkin) meldet sich der 73-jährige Peter Greenaway zurück. Der britische Regisseur huldigt Eisenstein als Erfinder des modernen Kinos, der 1930 in Mexiko an seinem gigantischen Filmprojekt Qué Viva Mexico zwar scheiterte, dafür aber umso lustvoller seine Homosexualität auslebte.
Der Film sei sein Liebesgruß an Moskau sagte Greenaway auf der Berlinale-Pressekonferenz. Und Eisenstein in Guanajuato wäre kein echter Greenaway, fände Eisensteins anale Entjungferung nicht exakt in der Mitte des Films statt – ganz der Symmetrie geschuldet, genauso wie der Rest der theaterhaft inszenierten Bilder. Komplett überhöht lässt er den jungen Hauptdarsteller Elmer Bäck stattdessen zu alberner Höchstform auflaufen, mit seinem Schwanz sprechen, über Betten hüpfen und das durchgeknallte Wunderkind geben.
Text: Sabine Danek